Vorbild: Die I-153, wegen Ihres auffälligen Knicks in den Tragflächen auch "Chaika" (Möwe) genannt, war eine Weiterentwicklung der ebenfalls von Polikarpow entwickelten I-15. Nach den Erfahrungen aus dem spanischen Bürgerkrieg erhielt sie ein stärkeres Triebwerk sowie ein einziehbares Fahrwerk und begab sich im Herbst 1938 erstmals in die Lüfte. Ihre Feuertaufe erhielt sie schon Anfang des Jahres 1939, als sie es im Chalchin-Gol Grenzkonflikt erfolgreich mit japanischen Kampfflugzeugen aufnahm. Auch im Winterkrieg gegen Finnland 1939/40 durfte sie reichlich Pulverdampf riechen sowie als Waffenhilfe in chinesischen Diensten erneut gegen die japanische Luftwaffe antreten. Während der ersten Tage des Krieges gegen die UdSSR konnte die deutsche Luftwaffe eine große Anzahl dieses Musters zerstören, die meisten davon am Boden. Inzwischen veraltet, zog man sie zu Gunsten modernerer Typen immer mehr von den Frontverbänden zurück und nutzte sie bis 1943 allenfalls noch als Schlachtflieger oder Verbindungsflugzeug. Damit endete nach 3437 gebauten Exemplaren ihre Karriere bei der Roten Armee als letztem Kampfflugzeug in Doppeldecker-Ausführung. Doch auch heute noch kann man dank einiger Nachbauten dieses kleine Kraftpaket auf diversen Flugschauen bewundern.
Bausatz: Nach der kürzlich erschienenen I-16 beschert uns ICM nun auch seinen Vorgänger im derzeit angesagten Großmaßstab. In typischer ICM-Qualität erwarten einen 176 Einzelteile, sauber in Hellgrau gespritzt, mit fein aufgerauter Oberfläche. Ruder und Klappen sind separat ausgeführt. ICM hat auch hier wieder die stoffbespannte Struktur sehr schön wiedergegeben. Das spartanische Cockpit wird samt Gitterohrrahmen und unterer Tragfläche von unten in den Rumpf eingeklebt.
Der mächtige Sternmotor lässt sich ausreichend detaillieren und optional durch seitlich geöffnete Wartungsklappen präsentieren. Dann sollte man aufgrund des Maßstabs den Motor allerdings noch mit weiteren Leitungen und Kabeln aus der Grabbelkiste aufwerten. Ebenso hat ICM die charakteristische Kühlerjalousie nicht vergessen, mit der verschiedene Einstellungen möglich sind.
Drei verschiedene Bombenlasten können an das Modell angehängt werden. Die Räder sind nicht abgeplattet und um das Material für die Verspannung muss man sich leider selbst kümmern.
Bauanleitung/ Bemalung: Die Bauanleitung ist leicht verständlich und bietet vier Optionen für den Bau:
Die wenigen Abziehbilder, die man für eine dieser Maschinen braucht, sind sauber gedruckt mit glänzender Oberfläche.
Fazit: Endlich gibt es sie auch in 1:32! ICM beglückt uns hier mal wieder mit einem interessanten Nebentyp aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges und sorgt für "Exotenzuwachs" in der Vitrine. Bitte mehr davon! Und demnächst darf man sich über zahlreiches Zubehör aus dem Hause Eduard freuen!
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei Eduard oder für Händler bei Glow2B www.glow2b.de.
Marco Doehring, Stuttgart (August 2018)