Vorbild: Das SdKfz. 142 Sturmgeschütz III war das gängigste Sturmgeschütz der Wehrmacht. Es basierte auf dem Fahrgestell des PzKpfw. III und wurde auch noch nach Produktionseinstellung des selbigen weitergebaut. So entstanden von 1937-45 etwa 10.000 Fahrzeuge, was es zum am häufigsten gebauten deutschen Vollkettenfahrzeug machte.
Die ersten Versionen des StuG waren noch dafür vorgesehen, die vorrückende Infanterie mit mobiler Feuerkraft zu unterstützen, im Gegensatz zu den als Schwerpunktwaffe genutzten Kampfpanzern. Dazu besaßen sie die 7,5 cm StuK 37 L/24 "Stummelkanone". Im Laufe des Krieges wurden sie jedoch immer häufiger zur Panzerabwehr und sogar als günstiger Panzerersatz genutzt. Besonders Panzerung und Bewaffnung änderten sich dementsprechend und wurden immer mehr erhöht.
Von der Nullserie wurden fünf Fahrzeuge zwischen 1937-39 gebaut. Sie zeichneten sich besonders durch das frühe Laufwerk mit acht Lauf- und drei Stützrollen aus. Sie wurden zuerst an der Sturmartillerie-Schule in Jüterbog genutzt, um die Einsatzgrundsätze in Zusammenarbeit mit der Infanterie zu erarbeiten und zu erproben. Anschließend nutzte man sie bis 1942 als Schulfahrzeuge. (nach wikipedia.de (Artikel: Sturmgeschütz III), lexikon-der-wehrmacht.de (Artikel: Sturmgeschütze), The World At War, Ausgabe 3/2018)
Bausatz: Die polnische Firma IBG bringt in Zusammenarbeit mit Guideline Publications und Modellbau König das Label The World At War heraus. Hierbei handelt es sich um kleine Zeitschriften mit Infomaterial zu einem bestimmten, deutschen Fahrzeug des Zweiten Weltkrieges, denen je ein leicht baubares Modelle in 1:72 beiliegt. Unter anderem ist das Sturmgeschütz III als Nullserie erschienen. Der Bausatz im Faltkarton und Heft werden in einer verschweißten Folie geliefert. Obwohl durch einen dünnen Karton stabilisiert, kann es passieren, dass es hierbei schnell zu Transportschäden kommt.
Im Karton befinden sich 29 Teile aus grauem Plastik an drei Spritzlingen und ein kleiner Decalbogen. Die Teile sind sauber gespritzt und weisen keine Auswerfermarkierungen in sichtbaren Bereichen auf. Die Passgenauigkeit wirkt stimmig. Da es sich um "Easy Assemble Kits" handelt, ist die Detaillierung sehr einfach gehalten. So sind z.B. die Ketten und Rollen/ Räder zu je einem Teil ohne Hinterschneidungen zusammengefasst und die Werkzeuge an die Wanne angegossen. Immerhin wurden dank Slide Mold die Wanne aus einem Stück gegossen und das Geschütz sowie Auspufftöpfe geöffnet dargestellt. Aufgrund der wenigen und einfachen Teile, dürfte der Bau binnen weniger Minuten abgeschlossen sein.
Bauanleitung/ Bemalung: Die Bauanleitung befindet sich in dem farbigen Magazin/ der Zeitschrift. Der Zusammenbau wird in vier Schritten verständlich gezeigt. Daneben gibt es noch einen kurzen Abriss der Geschichte des StuG III Nullserie, der technischen Daten/ Konstruktion und der Lebensläufe zweier Wehrmachtsgeneräle. Alle Texte sind in Englisch und Deutsch gehalten.
Als Bemalungsvarianten gibt es zwei Fahrzeuge des Artillerie-Lehr-Regimentes. Die Informationen hierzu stehen im Magazin, die Farbangaben und Platzierungen der Decals befinden sich auf dem Karton. Als Farbsysteme werden Vallejo und Hataka angegeben, im Magazin werden aber auch die RAL-Farben genannt.
Fazit: Es ist eine schöne Idee, einen Bausatz mit einer Zeitschrift zu kombinieren. Wer sich schnell und einfach zu einem Fahrzeug informieren und dieses darstellen möchte, hat hier eine gute Grundlage. Auch Tabletop-Spieler kommen auf ihre Kosten. Wer hingegen ausführliche Informationen oder ein besser detailliertes Modell sucht, sollte bei den klassischen Wegen bleiben.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei IBG.
Philip Koch, Godern (August 2019)