Vorbild: Der britische Bedford QLT wurde speziell für den Truppentransport konstruiert. Ab August 1941 bis Kriegsende wurden 3373 "Trooper" bei Austin hergestellt. Um den langen Aufbau tragen zu können, wurde das Fahrzeug von 19ft 8in, d.h. 6,00m (QLD) auf 21ft (foot) 10in (inch), also 6,66m verlängert, sodass am Fahrzeugheck ein großer Überhang entstand, der jedoch das schwere Beladen im hinteren Teil nicht zuließ. Mit einem weißen Strich und dem Hinweis "LOAD FORWARD OF LINE" wurde die Stelle gut sichtbar markiert, bis wohin die Ladung liegen durfte. Für das Beladen mit Frachtgut konnte die mittlere Sitzbank herausgenommen und die seitlichen Sitzbänke hochgeklappt werden. Die Trooper-Pritsche allein hatte im Innenraum eine Länge von 15ft 10in, also 4,83m und eine Breite von 7ft 1 ½in, d.h. ca. 2,17m.
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In Richtung Fahrerhaus wurde der Aufbau ebenso verlängert, sodass nun zwei 16 gallon (je 72,7 Liter) Benzintanks (wie beim QLC) und das Ersatzrad am Fahrzeugrahmen unter dem Aufbau befestigt wurden. Die beiden großen Heckklappen und die jeweils links und rechts vorne befindlichen Türen ermöglichten den 30 Mann, die standardmäßig mit vollständiger Ausrüstung transportiert werden konnten, ein schnelles Auf- und Absitzen. Um für die Soldaten das Aufsitzen zu erleichtern, hing ganz hinten in der Mitte ein fingerdickes Seil mit Knoten herunter, an dem sich die Männer hochziehen konnten (siehe Originalfoto). Vorne in der Mitte befand sich eine kleine Sitzbank, deren Lehne heruntergeklappt werden konnte. Darauf konnte ein Luftraumbeobachter stehen, der durch einen offenen quadratischen Bereich in der Dachplane über das Fahrzeug hinwegsehen konnte. Eine Halterung für ein Bren-MG war auch oft befestigt.
Das Modell des Bedford Troop Carrier Vehicles lässt sich mit einigen Verfeinerungen (siehe Bericht über den QLR) mühelos aus dem Grundspritzling dieser QL-Bedford-Serie und dem QLT-Spritzling bauen. So muss mit den 2 beigefügten Teilen das Fahrgestell nach hinten verlängert werden. Der Pritschenaufbau des Trooper ist sehr fein und realistisch ausgeführt. An der mittleren und den seitlichen Sitzbänken fehlen jedoch die Stützstreben. Die beiden Benzintanks müssen aufgrund der Sinkstellen etwas gespachtelt werden. Das Verdeck passt zwar, hat aber mit dem Original wenig zu tun, da die Längsstreben falsch ausgeformt sind und die Öffnung für den Lustraumbeobachter fehlt. Heruntergelassene Seitenplanen vermisst man ebenfalls. Wer hier also ein korrektes Modell bauen möchte, sollte mit dem guten alten Papiertaschentuch und Ponal-Kleber arbeiten. Die Linienführung der Verdeckspriegel ist jedoch recht aufwendig nachzugestalten (siehe Originalfoto). Die Halterung für das Ersatzrad, die sich eigentlich ganz hinten unter der Pritsche befindet, vermisst man ebenso.
Für die Darstellung der Fenster liegt auch hier eine bedruckte Folie bei. Der Decalbogen ist sehr sauber gedruckt. Er ist für zwei Fahrzeuge der 1. polnischen Panzerdivision (1944/45) und für ein Fahrzeug der Guards Armoured Division (1944) verwendbar. Hinweis: Der 2-fach angebrachte Zahlencode (siehe Originalfoto) steht unten (grün) für das Infanterie-Bataillon (Coldstream Guards) und oben (rot/grün) für die Transport-Kompanie des RASC (Royal Army Service Corps).
Die Bauanleitung ist folgerichtig und übersichtlich gestaltet. Für einen umfassenden Eindruck von diesem Bausatz empfehle ich auch das Lesen des Berichtes vom Bedford QLR
Fazit: Ein gelungener Bausatz und sehr empfehlenswert.
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei I.B.G. Modellbau ibgmodellbau.de.
Frank Schirmer, Berlin (Oktober 2008)