Vorbild: Vor dem britischen Bedford QLB war vor allem der Morris CDSW 6x4 30cwt (1,5 to) das Zugmittel für die leichte 40mm Bofors-Flak. Die Briten nannten sie "Ack-Ack-Gun", für die Deutschen war sie die "Pom-Pom". Alle britischen Artillerie-Zugmittel hatten die Kennung "H" gleich Hauler (Zugmittel/Transporter), nicht "L" für Lorry ab 3 Tonnen Nutzlast.
Die Besatzung der Bofors Light Anti-Aircraft Gun bestand aus 8 Mann plus Fahrer. Von diesen 9 Leuten saßen 2 im Fahrerhaus, 5 in der dahinter befindlichen Mannschaftskabine und weitere 2 auf der Ladefläche zwischen den acht Munitionskästen, die eine Kapazität von 96 40mm Ladestreifen hatten. Weitere Kisten für Ausrüstung, 40mm Ersatzläufe und Werkzeug sowie 2 große Bremskeile, die beim Einsatz der Winde verwendet wurden, befanden sich an der Seite und am Heck der Ladefläche. Unter der Pritsche befand sich außerdem noch eine 5-Tonnen-Winde, die u.a. für das leichtere Manövrieren der Bofors-Lafette benutzt wurde. Das Fahrgestell des QLB glich dem des QLD (gs = general service), d.h. dem Bedford Standard-LKW mit Pritsche. Ersatzrad und Tank lagen direkt hinter dem Fahrerhaus und nicht wie beim QLC (Spezialaufbau, z.B. 6pdr gun portee) und QLT (Truppentransporter) unterhalb der Ladefläche. Es wurden bis Kriegsende über 5500 QLBs hergestellt, das entspricht etwa 10% der Gesamtproduktion. Viele der übrig gebliebenen QLBs wurden nach 1945 zu gs-Typen, also Pritschen umgebaut.
Das Modell Das Modell des Bedford QLB lässt sich unter Berücksichtigung der in der Beschreibung vom QLR genannten Verfeinerungen, kleineren Schwierigkeiten bzw. Fehlern sehr leicht bauen. Das an der Rückwand der Mannschaftskabine anzubringende Rad der Bofors-Lafette und die auf dem Deckelbild zu sehende Bofors-AA-Gun, lässt die Vermutung aufkommen, dass IBG Models später diese 40mm-Flak als Spritzguss-Bausatz herausbringt. Bisher gibt es nur das recht grobe 1:76er AIRFIX-Modell und den sehr teuren Planet-Models/CMK Resin/Ätzteil-Bausatz, der auch leider kein gedrehtes Rohr beinhaltet.
Für die Darstellung der Fenster liegt auch hier eine bedruckte Folie bei. Der Decalbogen ist ebenso sehr sauber gedruckt, wie in den anderen Bausätzen. Er ist für ein Fahrzeug der 1. polnischen Panzerdivision (1944/45) und für einen LKW der 11th Armoured Division (Black Bull Division) verwendbar.
Die Bauanleitung ist, wie bei den anderen Kits, folgerichtig und übersichtlich gestaltet. Für einen umfassenden Eindruck von diesem Bausatz empfehle ich auch das Lesen der Berichte über den Bedford QLR und Bedford QLT. Das Farbfoto vom QLD soll dem Detaillieren des Fahrerhauses der Fahrzeuge der gesamten QL-Serie dienen.
Fazit: Ein gelungener Bausatz und sehr empfehlenswert.
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei I.B.G. Modellbau ibgmodellbau.de.
Frank Schirmer, Berlin (Oktober 2008)
Literatur: