Vorbild: Was ist nun die USS Pegasus? Neben dem geflügelten Pferd der griechischen Mythologie, ist dieses Schiff ein Küstenschutzboot der Kategorie: Patrol Hydrofoil Missile (PHM) mit Tragflügeln, die den Schiffskörper bei hoher Geschwindigkeit aus dem Wasser heben. Damit kann dieses Schiff eine Höchstgeschwindigkeit von 48 Knoten, in etwa 90 km/h, erreichen. 1970 in Dienst gestellt, sollten die Schiffe herkömmliche Fregatten und Zerstörer in Küstennähe, insbesondere bei der Jagd auf Schnellboote der Drogenkartelle unterstützen. Diese Einsätze wurden hauptsächlich in der Karibik durchgeführt. Geplant war ursprünglich der Bau von 100 Schiffen.
An dem Projekt waren neben der Royal Navy die deutsche Bundesmarine beteiligt. Auch andere Nato Staaten zeigten Interesse, ging es doch um den Schutz des Mittelmeeres, genauso wie des Küstenbereichs der Nord- und Ostsee. Letztendlich verlor man aber das Interesse, hielt sie in der Zeit des kalten Krieges für überflüssig und so wurden tatsächlich nur fünf Boote der Pegasus-Klasse gebaut und eingesetzt. Angetrieben wurde die Pegasus von zwei MB Dieselmotoren und einer GE Gasturbine. Die Bewaffnung bestand aus einer Mk. 75/76 Oto Melara Kanone und zwei Startgestellen mit jeweils vier RGM-84 Harpoon Raketen.
Bausatz: Mit 185 Teilen aus dem für die Firma typischen präzisen Kunststoff, sowie 62 Messingteilen, kommt das kleine Schiffsmodell reich an Details daher. Das einteilige Deck passt hervorragend in die Aussparung des ebenso einteilig gefertigten Rumpfes. Gebaut werden kann das Boot mit ausgefahrenen Stelzen, also im Hochgeschwindigkeitseinsatz, oder mit angelegten Antriebsstelzen, so dass der Bootskörper normal im Wasser liegen würde.
Hobbyboss hat eine schöne Reproduktion des Originals abgeliefert. Die Waffen sind authentisch, Der Radarmast aus Messing ist filigran und die Streben der Harpoon Raketen stehen dem nicht nach. Für die Fenster der Brücke sind winzige Scheibenwischer vorgesehen. Es gibt die Behälter für die Rettungsboote (Schlauchboote) und Ventilatoren. Die Strukturen an den Decksaufbauten geben dem Modell Authentizität. Selbstverständlich hat HB auch an die Relings gedacht.
Bemalung: Ein kleiner Decalbogen, die Bauanleitung und ein Farbblatt vervollständigen den schönen Bausatz.
Fazit: Mit ruhiger Hand und geschickten Fingern lässt sich aus dem Bausatz das Modell einer recht unbekannten Schiffsklasse rekonstruieren. Es ist nur zu bemängeln, dass die kleine Kommandobrücke eventuell aus Klarsichtmaterial gefertigt werden könnte. Ansonsten ist die kleine USS Pegasus absolut zu empfehlen.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b.
Hans Jürgen Bauer, Berlin (Februar 2018)