Tupolew Tu-2

Hobby Boss No.80298 Spritzguss - 1/72

Vorbild: Die Tupolew Tu-2 entstand in der Sowjetunion als Ablösemuster für die SB-2 aus gleichem Hause. Sie sollte als Sturz- sowie Horizontalbomber und als Aufklärer benutzt werden. Der Prototyp ANT-58 startete erstmals am 29. Januar 1941. Nachdem beim dritten Prototypen die bisher benutzten Reihemotore gegen die Sterntriebwerke Asch-82 ausgetauscht wurden, lief die Produktion ab September 1942 unter der Bezeichnung ANT-61 an.



Die Konstruktion der Tu-2 war jedoch sehr anspruchsvoll und daher lief die Produktion nur recht schleppend. Daraufhin wurde der Fertigungsaufwand um 20 Prozent verringert. Die so entstandene Tu-2S flog erstmals am 26. August 1943 Bis 1948 entstanden ca. 2550 Exemplare. Nach dem WK II gingen einige Exemplare auch nach Bulgarien, der VR China, Polen, Rumänien, Ungarn und Jugoslawien.







Bausatz: Nach den Bausätzen von Plasticart und ICM legt HobbyBoss hier nun einen EasyKit dieses mittleren Bombers aus dem WK II nach. Eigentlich hatte ich mir einen „normal detaillierten Bausatz“ gewünscht, denn in 1/48 hat man es in China geschafft. Der ICM-Kit hat so seine Tücken und der von Plasticart war noch nie auf der Höhe der Zeit. In dem stabilen Stülpkarton liefert HobbyBoss 38 Spritzgussteile, die sich auf zwei Rahmen sowie vier Großbauteile verteilen, sechs Klarsichtteile, ein Decalbogen. Die äußere Struktur stimmt recht ordentlich mit dem Vorbild über ein. Leider fällt das Innere des Modells deutlich ab.



Während man bei der Macchi C.200 oder der Gladiator noch schöne zusammengefasste Details bekommt, liefert HobbyBoss für den Piloten nur eine Bodenplatte nebst Sitz und Steuerknüppel. Unten im Bug gibt es gar nichts an Teilen und in den Heckständen dient jeweils eine Stange als Abwehr-MG. Die Fahrwerkschächte sind frei von Details und die Klappen sind gleich an den Gondeln anmodelliert. Das Fahrwerk selbst sieht recht ordentlich aus. HobbyBoss liefert die Tu-2 mit Drei-Blatt-Luftschrauben aus. Positiv sind die scharfen Hinterkanten an allen Rudern und der Tragfläche.



Die Bemalungshinweise sind recht winzig aber mehrfarbig. Hinweise zu den zwei sowjetischen Vorbildern gibt es keine. Es wird auf die Farbsysteme von Mr.Hobby, Vallejo, ModelMaster, Tamiya und Humbrol verwiesen.



Fazit: Dieser Kit ist echt auf Easy getrimmt und für den anspruchsvollen Modellbauer zu stark vereinfacht. Anfäger kommen aber schnell zum Ergebnis und für diese sei der Bausatz empfohlen.
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei I.B.G. Modellbau ibgmodellbau.de.

Volker Helms, Godern (Juni 2013)