Italian Heavy Cruiser Pola (1941)

Hobby Boss No. 86502 - 1/350

Vorbild: Nach dem sog. Washington-Abkommen (1922) zur Rüstungsbegrenzung bei Schlachtschiffen in den 20er Jahren des vorrigen Jahrhunderts, wurde der Bau von schweren Kreuzern als Schlachtschiff-Ersatz forciert. Italien strebte eine führende Rolle im Mittelmeer an. So wurde der sog. Washington-Kreuzer als Träger der schweren Artillerie geboren. Die TRENTO und die TRIESTE waren die ersten Vertreter dieser Kategorie. Offiziell lag die Standardverdrängung bei 10 000 ts. Tatsächlich lag sie leicht darüber. In den Haushaltsjahren 1928 bis 1931 wurden die vier Kreuzer der ZARA-Klasse (FIUME, GORIZIA, POLA, ZARA) bewilligt. Sie wuchsen auf mehr als 11 800 ts. Das Mehrgewicht und die Einsparungen bei der Antriebsanlage wurde den defensiven Eigenschaften zugeschlagen. So wurden Panzerdicken bis zu 150 mm im Seiten- und 70 mm im Horizontalbereich erreicht. Die Geschwindigkeit sank nur leicht. Bei Probefahrten wurden immerhin noch 34 Knoten erreicht. Das war nur leicht unter den 35 Knoten der Vorgänger.

Die POLA unterschied sich durch Details von den Vorgängern. So waren insbesondere die Aufbauten zwischen der Brücke und dem Turm- bzw. Vierbeinmast unterschiedlich. Alle hatten sie eine Hauptartillerie von 8x 20,3cm (jeweils paarweise) und 16x 10 cm Flak. Die Besatzung lag bei 841 Mann. Am 28. März 1941 wurden die POLA, FIUME und die ZARA im Gefecht mit britischen Schlachtschiffen versenkt.





Bausatz: HobbyBoss liefert hier die Pola im Ausrüstungsstand von 1941, d.h. kurz vor der Versenkung.

Der stabile Karton verspricht schon recht viel. Öffnet man diesen, so findet man einen einteiligen Rumpf, vier Spritzlinge, eine Bauanleitung, den kleinen Decalsatz sowie die mehrfarbige Bemalungsanleitung.





Überrascht hat mich der einteilige Rumpf. Beim genauen Betrachten zeige sich im Bereich der Schrauben auch ein gewisser Versatz und trotzdem bin ich mit dem Gebotenen zufrieden. Die restlichen Teile bestätigen mir, dass sich hieraus ein tolles Schiff zaubern lässt. Den insgesamt guten Gesamteindruck trüben nur die zahlreichen ungünstig platzierten Auswerfermarkierungen. Für deren Beseitigung ist ein wenig Fleiß angesagt. Teilweise hat das Deck eine feine Struktur, die das im Original vorhandene Holz darstellen soll. Das gefällt mir. Selbst das Bordflugzeug ist zu erkennen.

Ein kleiner Decalbogen rundet den Bausatz ab. Er enthält Hoheitszeichen für das Bordflugzeug und den Schiffsnamen.

Fazit: HobbyBoss bietet hier für recht kleines Geld einen tollen Bausatz. Wer mal nicht nur die üblichen Vertreter bauen möchte, der sollte hier zugreifen.
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei I.B.G. Modellbau ibgmodellbau.de

Volker Helms, Godern (Mai 2009)