Vorbild: Der Merkava Mark III wird seit Dezember 1989 von der israelischen Armee verwendet. Der Motor wurde gegenüber den Vorgängern durch ein leistungsstärkeres Modell mit 880 kW ersetzt, welches luftgekühlt ist. Damit konnte das Leistungsgewicht des nun 65 Tonnen schweren Panzers auf 13,5 kW/t erhöht werden, was auch der Höchstgeschwindigkeit zugutekam, die von 50 km/h auf 60 km/h stieg. Hauptneuerung war die 120-mm-Glattrohrkanone von Israel Military Industries mit 44 Kaliberlängen, Rauchabsauger und 48 Patronen. Das Feuerleitsystem wurde modernisiert und erlaubt nun das präzise Schießen aus der Fahrt heraus. Erstmals wurde serienmäßig bei einem Panzer der Merkava-Reihe Verbundpanzerung eingesetzt. Weitere kleine Verbesserungen sind ein Telefon am Wannenheck, um mit abgesessener Infanterie zu kommunizieren, verbesserte Munitionscontainer und eine Klimaanlage. Um die Brandgefahr zu reduzieren, wurde die hydraulische Turmdrehanlage durch eine elektrische ersetzt.
Die Version Mark IIID wird auch als Dor-Dalet bezeichnet. Kennzeichnend sind die neue, modulare Verbundpanzerung an Turm und Wanne, verbesserte Gleisketten und die fernbedienbare Waffenstation.
Quelle: Auszug aus Wikipedia: Merkava.
Bausatz: HobbyBoss baut das eigene Segment in 1:72 weiter aus. Neben diversen Eisenbahngeschützen folgten auch Panzer. Als einer der ersten Bausätze kam der Merkava Mk. IIID heraus. Das Konzept von HobbyBoss unterscheidet sich von manch anderen Herstellern: möglichst wenig Bauteile mit viel Qualität kombinieren. Im Schüttkarton befinden sich lediglich 2 Spritzgussrahmen, beide Wannenteile, 2 Ketten mitsamt den innenliegenden Rädern/ Rollen und einem Decalbogen. Gesamt sind es gerade einmal 46 Teile! Diese haben für einen so klein gehaltenen Bausatz jedoch eine gute Abspritzung und ansprechende Detaillierung, die sich hinter anderen Herstellern nicht verstecken braucht.
Der Bau beginnt hier gemäß Anleitung mit dem Laufwerk. Zu den mit Slidemold recht aufwendig gestalteten Ketten kommen die äußeren Laufrollen, Trieb- und Leiträder. An der zweiteiligen Wanne werden nur noch sieben Teile angebracht, schon ist diese fertig.
Der Turm hingegen ist aufwendiger gestaltet: an Antennen, ein offen gebohrtes Kanonenrohr und aufwendig gestaltete MG wurde gedacht. Die Kommandantenluke lässt sich öffnen, die vom Ladeschützen bleibt hingegen geschlossen. Bemerkenswert sind die Plane und Ersatzkettenglieder am Turmheck, welche für Vollplasteguss sehr überzeugend aussehen.
Der Zeitaufwand für den Zusammenbau ist verschwindend gering. Ein ideales Wochenendprojekt. Leider leiden andere Stellen unter diesem Konzept: die für die Merkava-Familie typischen Kugelketten am Turmheck fehlen komplett. Ebenso fehlen viele Hinterschneidungen wie etwa an den Federungen im Laufwerk, den Griffen an den Turmseiten oder am 0.5 Cal. Browning, welche einiges an Nacharbeit erfordern.
Bemalungsvarianten: Die Bauanleitung ist in neun Schritten abgearbeitet. Dazu gibt es zwei Bemalungsvarianten, welche auf dem Bausatzdeckel auch in Farbe abgebildet sind. Der kleine Decalbogen enthält alle notwendigen Markierungen und Beschriftungen. Leider werden die genaueren Einheiten bzw. Einsatzräume nicht genannt.
Fazit: Die Idee des schnellen Zusammenbauens geht auf: wer nur wenig Zeit aufwenden möchte bzw. kann oder für sein Tabletopspiel noch einen Panzer sucht, erhält somit die Möglichkeit, einen ansprechenden Merkava Mk. IIID zu gestalten. Wer hingegen viel Wert auf korrekte Detaillierung legt, wird hier einiges zu tun bekommen. Insgesamt handelt es sich jedoch um einen schön gestalteten und zeitgemäßen Bausatz. Geeignet ist der Merkava Mk. IIID für unerfahrene wie auch fortgeschrittene Modellbauer.
Erhältlich dieser Bausatz für ca. 17 Euro im Fachhandel oder für Händler bei www.glow2b.de.
Philip Koch, Sukow (März 2017)