Kriegslokomotive BR 52

Hobby Boss No. 82901 - 1/72

Vorbild: Nach Beginn des WK II blieben im Beschaffungsplan der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft noch drei Baureihen übrig. Das waren die BR 44, 50 und 86. Jährlich wurden zwischen 120 und 170 Einheitslokomotiven in Deutschland gefertigt. Nach Beginn des Ostfeldzuges entstand ein enormer Bedarf an Güterzuglokomotiven. Zum Beginn versuchte man die vorhandene BR 50 zu vereinfachen. Es entstand die BR 50 ÜK (Übergangskriegslok). Das reichte jedoch noch nicht aus und so entstanden als eigenständige Konstruktionen die BR 42 (als Gegenstück zur BR 44) und die BR 52.





Der Prototyp der BR 52 war am 12. September 1942 bei Borsig fertig gestellt. Die BR 52 bestand aus ca. 5000 Einzelteilen während es bei der BR 50 noch ca. 6000 gewesen waren. Das Materialeinsatzgewicht sank von 165 t auf 139 t (1943 130t) und es wurden 6000 Stunden Arbeitszeit pro Lok gespart! Gewaltig war die Einsparung von Buntmetallen von 2838 kg auf 150,3 kg bei der BR 52. Das ganze gelang ohne die Leistung wesentlich zu beeinträchtigen. Ein Merkmal der BR 52 und auch der 42 war das geschlossene Führerhaus. Anfangs verzichtete man auf Windleitbleche. Ab 1943 erprobte man die kleine Witte-Windleitbleche. Vorher gab es auch Frontumbauten aus Holz.



Bis zum Ende des WK II wurden 6151 Exemplare der BR 52 gebaut. Das war eine gewaltige Leistung. Davon überlebten immerhin 1500 Exemplare in der sowjetischen Zone und ca. 750 in den Westzonen. Der Wannentender war typisch für die BR 42 und BR 52. In Wien wurden vor allem Steifrahmentender bei LOFAG verbaut.



Bausatz Um es vorweg zu nehmen: Hier haben wir es mit einer verkleinerten Ausgabe (in 1/72) der TRUMPETER BR 52 35er zu tun. Das gilt natürlich auch für alle Stärken wie auch Schwächen.

Ungewöhnlich ist schon die Vorbildauswahl der BR 52 mit Steifrahmentender und Holzwindleitblechen. Letztere waren wohl mehr ein Frontumbau als eine Serienproduktion. Die Nummern scheinen auch nicht korrekt zu sein. Die getarnte 52 8139 müsste eigentlich zu einer Reko-Lok der DR nach dem Krieg gehören. Eine Tarnung ist natürlich möglich. Das rote Fahrgestell und das schwarze Oberteil der 52 2495 passen zu einer Nachkriegslok. Ich bin aber derzeit noch auf der Suche nach weiteren Referenzen?



Der riesige Karton hält den Erwartungen stand. Es gibt sieben Spritzgussrahmen, zwei größere Spritzgussteile (Rahmen und Tendergehäuse), ein paar Klarsichtteile sowie Vinylteile für die Leitungen. Alle Teile besitzen eine sehr gute Detaillierung. Ein Teil davon ist sicher hinterher kaum noch sichtbar. Der Bau beginnt mit dem Fahrgestell und hier hat HobbyBoss einen ordentlichen Job gemacht. Details satt!!! Das Gleiche gilt für das Führerhaus. Durch die kleinen Fenster ist leider davon sehr wenig zu sehen. Allein das zu wissen, dass da was ist macht das Modellbauerherz glücklich.







Baut man eine echte Kriegslok, dann ist es mit der Farbgebung recht einfach (einfarbig dunkelgrau bzw. nachgetarnt). Ansonsten ist das Fahrgestell der Lok rot abgesetzt. Wer die untypische dritte Leuchte nicht montiert, der sollte die dafür vorgesehene Bohrung vorher verschließen. Die Rauchkammertür sieht übrigens im Bausatz gar nicht so schlecht aus. Einzig der Griff sollte abgeschnitten und aus gebogenem Draht ersetzt werden.
Die Decals (Abziehbilder) sind nicht gerade umfangreich. Über den großen Adler streiten sich die Geister. Bei mir waren noch Gleise (Kat.-Nr. 82902) enthalten. Diese ermöglichen erst die Präsentation dieses eindrucksvollen Bausatzes!

Bemalungen:

Fazit: Ein toller Bausatz und für jeden Interessierten Modellbauer empfohlen. Nun wird es auch sicher bald eine Menge Zubehör für diese Lok geben.
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei I.B.G. Modellbau ibgmodellbau.de

Volker Helms, Godern (Februar 2008)