Vorbild: Der Molch war ein in Serie produziertes Kleinst-U-Boot für die Kleinkampfverbände der deutschen Kriegsmarine während des Zweiten Weltkrieges. Sein unbefriedigendes Seeverhalten führte dazu, dass der Molch erst sehr spät zum Fronteinsatz herangezogen wurde. Bis Januar 1945 wurden insgesamt 363 Stück produziert. Danach erfolgte die Einstellung der Fertigung zugunsten des Seehunds.
Die Entwicklung und der Antrieb des Molchs erfolgten in Anlehnung an den Standardtorpedo G 7 im Frühjahr 1944. Hauptforderung des Oberkommandos der Marine war hierbei die Nutzung der ausreichend zur Verfügung stehenden Elektroantriebe vom Typ SSW-Eto mit einer Drehzahl von 596/min. Die äußere Form des Molchs glich einem zylindrischen Bootskörper mit sich verjüngendem Heckteil. Im Heckteil befanden sich die gesamte Antriebsanlage sowie die Steuerzentrale mit einem kurzen Aufsatzturm und Plexiglaskuppel. Das Sehrohr war 1,5 m lang, starr und konnte in einem Winkel von 30 Grad zu jeder Seite geschwenkt werden. An dessen Ende war ein Lichtbildkompass untergebracht, der mittels Spiegel in der Zentrale ablesbar war. Zusätzlich beherbergte die Zentrale den Ein- und Ausschalter des Antriebs, ein Rad für die Seitensteuerung, einen Flugzeugknüppel für die Tiefensteuerung sowie Flutventile für die Tauch-, Trimm- und Regelzellen. Die Auslösung der Torpedos erfolgte mittels Fußraste. Der Fahrstufenregler des Molchs besaß keine Rückfahrfunktion und zwei Funktionen mit der Bezeichnung Kleine Fahrt voraus und Alle Kraft voraus. Die Taucheinrichtungen des Molchs bestanden aus einer großen Tauchzelle im Bug sowie Zellen an beiden Seiten der Zentrale. Im Bugbereich war an der Unterseite des Bootes auch der Trimmtank untergebracht. Um ein Gleichgewicht zwischen dem schwereren Heck des Schiffes und dem leichten Bug zu gewährleisten, war der Bugbereich im Einsatz ständig geflutet. Hinter der Tauchzelle des Buges, die zurück bis zur Zentrale reichte, schloss sich der Raum für die Batterien und Pressluftflaschen an.
Die Seeerprobungen zeigten sehr rasch, dass der Molch während der Fahrt infolge seines empfindlichen Trimm-Ballast-Gefüges äußerst anfällig war. Der Pilot war ständig damit beschäftigt, das Boot mit Trimm oder Ballast auszugleichen, um einen sicheren Kurs fahren zu können. Das OKM stufte daher den Molch nicht als Frontwaffe, sondern als Lehrboot ein. (Quelle: Wikipedia)
Bausatz: Ohne große Vorankündigung brachte Hobbyboss dieses seltene Kleinst-U-Boot heraus. Lediglich ein Kartonfoto auf der diesjährigen Spielwarenmesse in Nürnberg kündete diese Neuheit an. Es war immer etwas schwierig das 1/35 Modell vom Molch zu beschaffen, da es bislang nur vom Kleinserienhersteller Mikromir in Plastik oder von Verlinden in Resin verfügbar war.
Im farbig gut illustrierten Stülpkarton befinden sich vier Gießrahmen mit über 60 sauber in grauem und klarem Plastik abgespritzten Einzelteilen, 11 Fotoätzteilen, ein kleiner Decalbogen und die Bauanleitung mit separater Bemalungsanweisung.
Dank der 8-seitigen, übersichtlichen Bauanleitung, dürfte der Zusammenbau ohne größere Probleme von der Hand gehen. Die enthaltene farbige DIN A4 Seite ist sehr hilfreich für die Bemalung von vier Varianten und das Aufbringen der Decals. Sehr interessant bei diesem Bausatz ist die kleine Inneneinrichtung!
Fazit: Alles in allem ein super Bausatz zu einem moderaten Preis (ca.30,00 Euro).
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b.
Andreas Eichendorff, Berlin (Mai 2018)