Vorbild: Die 28 cm Kanone in Eisenbahnlafette (28 cm K5[E]) war der Höhepunkt der technischen Entwicklung im Eisenbahngeschützbau. Sie war das einzige in größerer Stückzahl gebaute deutsche Eisenbahngeschütz im WK II. Die Entwicklung begann 1934. Verbaut wurden mehre Arten von Rohre. Es gab welche mit 10 mm Zügen, später dann mit 7 mm Zügen, Vielzugrohre (K5 VZ) oder zum Schluss glatte Rohre im Kaliber 31cm. Das schlanke Rohr hatte eine Länge von 21,5m. Das Geschütz saß auf zwei Sechs-Achsige-Drehgestelle. Die Reichweite des Geschosses betrug im Normalfall ca. 62 km und bei der Verwendung von Raketengranaten 86,5 km.
Die K5-Batterie bestand aus einem Geschütz- und einen Drehscheibenzug. Der Geschützzug bestand aus einer Transportlok (i.d.R. BR 50), Geschütz, klimatisierten Monitionswagen, zwei Geschoß- und zwei Kartuschwagen, einer Diesellok für Verschiebefahrten in der Feuerstellung, einem Feuerleitwagen, einem Zubehör- und Werkzeugwagen, einem Flak- und einem Küchenwagen.
Die K5-Batterien nahmen an allen wichtigen Feldzügen der Wehrmacht teil. Bekannt wurde die Leopold, die von den Amerikanern in Italien erbeuteten. Heute steht das unvollständige Geschütz in Aberdeen.
Bausatz Hasegawa brachte in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts einen Bausatz des K5[E] heraus. Da war es schon an der Zeit für einen neuen Bausatz. HobbyBoss hat die Sache sehr gut gemacht. Für diesen Bausatz wurden die Daten des 35er Modells von TRUMPETER genutzt.
Nach dem Öffnen des Kartons wird man förmlich von den Teilen erschlagen und man hat Mühe diese wieder in die Kiste nach der ersten Sichtung zu bekommen. Die Detaillierung ist auf der Höhe der Zeit und die Einzelteile sind sehr fein. Es fällt schnell auf, dass HobbyBoss nicht an ein Geschoss gedacht hat. Das beiliegende Gleisbett ist für die Präsentation des Modells gedacht. Der fortgeschrittene Modellbauer wird sicherlich noch mit feinem Schotter aus dem Modelleisenbahngeschäft nachschottern müssen. Die hoch stehenden Holzschwellen lassen da genug Raum.
Das Geschütz selbst entsteht in zwölf Bauabschnitten. Die Bauanleitung ist ein wenig unübersichtlich und erfordert natürlich Konzentration. Ohnehin ist der Bausatz nichts für Anfänger. Jedenfalls kann man sich beim Bau über die vielen vorhandenen Details erfreuen. Einige verschwinden allerdings dabei in der "Versenkung".
Die Decals enthalten Wartungshinweise und sind auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Als Bemalungsoption gibt es die Leopold in zwei verschiedenen nicht näher bezeichneten Bemalungen.
Fazit: Hier hat HobbyBoss wieder ein Meisterstück hingelegt. Der Bausatz ist dem fortgeschrittenen Modellbauer sehr zu empfehlen.
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei I.B.G. Modellbau ibgmodellbau.de
Literaturempfehlungen:
Deutsche Eisenbahn Geschütze - Rohr-Artillerie auf Schienen, Gerhard Taube, Motorbuchverlag 2001, ISBN3-613-01352-5. |
Volker Helms, Godern (Mai 2008)