Vought A-7B Corsair II

Hobby Boss 80342 - 1/48

Vorbild: Die Ling-Temco-Vought A-7 Corsair II war ein einstrahliges Kampfflugzeug aus amerikanischer Produktion. Sie basierte auf der F-8 Crusader. Die A-7 war bei der US Navy und US Air Force im Dienst. Später wurde sie von der Air National Guard eingesetzt. Das Modell übernahmen auch Griechenland, Portugal und Thailand.



Im Mai 1963 begann eine Ausschreibung der US-Marine für ein trägergestütztes, leichtes Angriffsflugzeug als Ersatz für die Douglas A-4. Um Kosten zu sparen, wurde festgelegt, dass der neue Typ auf bestehenden Modellen zu basieren habe. Vought, Douglas Aircraft Company, Grumman und North American Aviation reichten Vorschläge ein. Am 11. Februar 1964 ging Vought als Sieger aus dem Wettbewerb hervor und erhielt am 19. März des Jahres den Auftrag zur Fertigung einer Vorserie. Das Flugzeug wurde A-7 genannt und erhielt 1965 den Beinamen Corsair II, in Anlehnung an die erfolgreiche Corsair aus dem 2. Weltkrieg. Bis 1984 wurden 1569 Exemplare gebaut.

Am 27. September 1965 absolvierte die YA-7A, der erste Prototyp, ihren Erstflug. 1966 wurden die ersten Modelle der A-7A bei den Ausbildungsstaffeln VA-174 und VA-122 der US Navy in Dienst gestellt, am 1. Februar 1967 war die erste Staffel kampfbereit. Im Dezember 1967 begannen die Kampfeinsätze der Corsair II im Vietnamkrieg bei der Staffel VA-147, Trägergeschwader 2 (CVW-2), USS Ranger (CV-61). Im Herbst 1968 setzten die Staffeln VA-146 und VA-215 zuerst die A-7B ein, die Ausmusterung erfolgte 1977. Nur zwei Staffeln, VA-82 und VA-86, flogen die A-7C ab 1968.

Im Mai 1970 ging die letzte Version der U.S. Navy, A-7E erstmals bei den Staffeln VA-146 und VA-147 an Bord der USS America (CV-66) in Dienst. Nach dem Ende des Vietnamkrieges 1973 wurden die A-7 der U.S. Navy 1983 bei der Invasion von Grenada, 1983/84 über dem Libanon und 1986 bei den Angriffen auf Libyen (Operation El Dorado Canyon) eingesetzt. Der letzte Einsatz erfolgte 1990/91 während der Operation Desert Storm mit den Staffeln VA-46 und VA-72, CVW-3 von Bord der USS John F. Kennedy (CV-67). Diese Staffeln wurden als letzte aktive A-7-Staffeln der U.S. Navy am 30. Mai 1991 außer Dienst gestellt. Als Reserve-Staffel hatte VA-204 ihre Corsairs bereits einen Monat vorher abgegeben. Die letzten EA-7L wurden im November 1994 ausgemustert.

Von den Besatzungen erhielt die Maschine den Spitznamen "SLUFF", was in Anlehnung an BUFF (Big Ugly Fat Fellow oder auch Big Ugly Fat Fucker), den Spitznamen der Boeing B-52, für Short Little Ugly Fat Fellow (Kurzer, kleiner, häßlicher, fetter Typ) steht.
Quelle: Wiki: Vought A-7

Bausatz: HobbyBoss bringt jetzt nach und nach die A-7 Reihe in 1/48 heraus. Die A-7A ist je bereits vor einiger Zeit erschienen und inzwischen sind auch weitere Versionen angekündigt oder sogar bereits erschienen. Typisch für den chinesischen Hersteller ist der zweiteilige sehr stabile Karton, der recht gut gefüllt ist. 7 graue und 3 klare Spritzlinge verhelfen dem Bausatz zu einer durchaus ordentlichen Ausstattung. Zwei Spritzrahmen enthalten Abwurfwaffen und einer Tanks. Jedoch ist nicht alles für diese Version verwendbar.



Die Abspritzung ist ordentlich, auch wenn es wieder die bekannten, etwas verwaschenen Nietenreihen gibt. Das Titelbild täuscht leider, denn das Anklappen der Flügel ist nicht im Bausatz vorgesehen. Der erste Eindruck ist wie meistens bei HobbyBoss her positiv. Leider ist festzuhalten, dass auch dieses Mal der Teufel im Detail steckt und das ist nicht unbedingt wörtlich zu nehmen, denn ziemlich offensichtlich ist der gesamte Vorderrumpf irgendwie verzerrt. Anstatt hier auf alle ohnehin nicht von mir selbst „entdeckten“ Schnitzer und Fehler einzugehen, verweise ich lieber auf das Review von Scott Battistoni, der das Ganze sehr detailliert bei Hyperscale dargelegt hat: A-7B Corsair II review. Wer den Bausatz einfach nur aus der Kiste bauen möchte, sollte dem Link nicht unbedingt nachgehen.



Bemalungsvarianten: Dem Bausatz liegen Abziehbilder für zwei Bemalungen bei. Zum einen eine Jubiläumsmaschine von 1967 und ein Einsatzflugzeug.

Fazit: Leider bleibt mir nur ein ähnliches Fazit wie bei der Hellcat. Wer eine halbwegs originalgetreue Nachbildung einer A-7 Corsair II in seine Sammlung einreihen will, sollte diesen Bausatz lieber meiden. Für Gelegenheitsmodellbauer die einfach nur irgendeine A-7 im Schrank stehen haben wollen, ist dies sicher eine recht günstige und voraussichtlich recht einfach zu erstellende Variante.

Bezug: Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei I.B.G. Modellbau ibgmodellbau.de

Steffen Arndt, Ettlingen (Januar 2010)