Vorbild: Das Gepanzerte Transport-Kraftfahrzeug, kurz GTK Boxer, ist ein von der ARTEC GmbH - ein Joint Venture von Rheinmetall und KMW mit Sitz in München - entwickelter Transportpanzer. Die ARTEC (Armoured Vehicle Technology) ist dabei das Entwicklungs- und Fertigungsunternehmen, an dem die deutschen Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann beteiligt sind.
Die Version mit Gruppentransportmodul verfügt über eine Heckrampe und bietet Platz für acht Soldaten. Auf dem Vorderteil des Moduldaches befindet sich eine Waffenstation, die mit dem Granatwerfer HK GMW oder dem Maschinengewehr Browning M2 ausgerüstet werden kann. An jedem Sitzplatz sind Schnittstellen zur Aktualisierung der Lageinformationen und zum Laden der Akkus der Ausrüstung der Infanteristen angebracht. Für den Einsatz in Afghanistan wurden die Boxer zur Version A1 aufgerüstet. Diese beinhaltet neben dem ISAF-Tarnanstrich eine zusätzliche Panzerung sowie eine um 30 cm erhöhte Waffenanlage.
Die Sanitätsfahrzeuge können mit bis zu sieben Sitzen für Verwundete oder mit drei Tragen ausgestattet werden. Die Variante für die Bundeswehr wird als "schweres geschütztes Sanitätskraftfahrzeug" (sgSanKfz) bezeichnet und unter Federführung von Kraus-Maffei Wegmann entwickelt. Zur Beobachtung des Fahrzeugumfeldes besitzt das sgSanKfz neben der Rückfahrkamera am Heck drei weitere Kameras rund um die Kommandantenluke: eine ist nach vorn gerichtet, die anderen zur linken Fahrzeugseite.
Bausatz: Von 2007 bis 2015 hat Herpa die traditionsreiche Minitanks-Serie von Roco vertrieben und immer weiter ausgebaut. 2015 führte Herpa alle Militärfahrzeuge aus den verschiedensten Bereichen zur Marke "Military" zusammen. Die Military Serie umfasst eine große Anzahl von hochwertigen Fertigmodellen als bedruckte und unbedruckte Version. Mit immer wieder neuen Formen und Bedruckungsvarianten wird die Serie immer weiter ausgebaut.
Man hält hier zwei hervorragend verarbeitete und detaillierte Modelle des Boxers in der Hand. Die unterschiedlichen Module oberhalb des Fahrwerkes schließen absolut fluchtend und sauber ab. Die sehr guten Lackierungen auf beiden Fahrzeugen sind professionell aufgetragen worden. Der hier vorgestellte Transportboxer als undecoriertes Modell vertrieben, präsentiert sich im matten grün, ähnlich dem Bundeswehrgrün früherer Jahre und verfügt über keine nationalen Kennzeichnungen, taktische Zeichen etc. Wesentlich aufwendiger fällt die Lackierung des Sanitätsboxers aus. Dreifarbenanstrich, perfekt und zentrisch aufgedruckte Rotkreuzsymbole. Im Gegensatz zu den alten Roco-Modellen scheint hier Herpa auf Zurüstteile zu verzichten. Schade eigentlich, denn ein paar Außenspiegel hätten dem Modell den letzten Schliff verpasst.
Fazit: Hier stimmt alles. Es wurde bis ins kleinste Detail so ziemlich alles Wiedergeben was in diesem Maßstab möglich ist. Die Firma Herpa hat hier bewiesen wozu ihre Formenbauer in der Lage sind. Der Boxer wird sicherlich viele Freunde des kleinen Maßstabes finden.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel.
Alexander Hilbig, Berlin (September 2016)