Lockheed L-749 Constellation

Heller 80310 Spritzgussbausatz - 1/72

Vorbild: Howard Hughes gab den Anstoß zur Entwicklung der Lockheed Constellation 1939. Er suchte für die TWA ein Flugzeug, dass Nonstop in den USA von Küste zu Küste und von New York nach London fliegen konnte. Die L-049 startete am 9. Januar 1943 als XC-69 zum Erstflug. In den Zivilversionen L-049, L-649 und L-749 begann der Siegeszug der Lockheed Zivilflugzeuge nach dem WK II. Letztere wurde von vier Wright R-3350-749C18BD-1 Sternmotoren angetrieben.


Die Version L-749 Constellation war die erste Variante dieses Airliners, der regulär im Passagierdienst den Atlantik überqueren konnte. Der Hauptunterschied zur L-649 bestand in der vergrößerten Kraftstoffkapazität. Das erste Muster der L-749 Constellation flog am 14. März 1947 erstmals. Schon am 18. April 1947 ging die erste Maschine an die "Air France". Es folgten u.a. die "Trans World Airlines", KLM und Cubana. Von der L-749 entstanden 60 Exemplare und von der verstärkten L-749A 59 Exemplare. Die Produktion der L-749 wurde 1948 durch Aufträge der USAF für 10 modifizierte L-749A (C-121) und der US Navy für zwei PO-1W gerettet.


Bausatz: Hier liefert Heller den bekannten "alten Wein in neuen Schläuchen". Seit vielen Jahren wurde dieser in den 1980er Jahren entstandene Bausatz der Lockheed L-749 Constellation in 1/72 nicht mehr aufgelegt. In dem attraktiven praktischen Karton befinden sich gut verpackt ein weißer Spritzling mit sieben Teilen, sechs silberne Spritzlinge mit 74 Teilen, ein klarer Spritzling mit elf Teilen, ein Decalbogen und die etwas einfache Bauanleitung.

Ich möchte mich nicht in Details der 72er L-749 verlieren. Der Bausatz stammt von 1982 und hat erhabene Strukturen. Er hat auch einige Schwächen im Detail. Leider hat sich noch kein Hersteller um die frühere Constellation gekümmert. Insbesondere die vier Triebwerke samt Luftschrauben bedürfen einer Überarbeitung. Die Räder sehen leider auch etwas einfach aus…

Im Prinzip bietet der Bausatz eine Basis zum Bau der L-749 Constellation und mit etwas mehr Aufwand lässt sich ein tolles Modell zaubern. Für den Nachfolger L-1049/C-121J gibt es bei Plusmodel diverse Detailsets, die man auch hier nutzen könnte. ExtraTech hatte mal einen Ätzteilbogen für die L-1049 im Angebot… Mit dem könnte man das Äußere deutlich aufwerten.


Immerhin gibt es hier bei Heller ein solides Cockpit und jeweils eine Nachbildung des ersten Sterns der R-3350-Triebwerke… Keinesfalls sollte man aber vor dem Verkleben der Rumpfhälften das Gegengewicht im Bug vergessen.


Die Farbangaben sind für das System von Humbrol. Der Decalbogen ist tadellos auf blauem Trägerpapier gedruckt. Beide Bemalungsanleitungen sind deutlich zu klein. Hier hätte Heller die leeren weißen Seiten der Bauanleitung besser nutzen können.

Bemalungen:

  1. L-749, F-BAZT der Air France mit der Werknummer 2629;
  2. L-749, NC91209 der TWA mit der Werknummer 2585.

Fazit: Ich freue mich über die Wiederauflage der Lockheed L-749 Constellation in 1/72. Die Bemalungsvarianten sind interessant. Fortgeschrittene Modellbauer können mit etwas mehr Aufwand eine tolle L-749 zaubern und Anfänger bekommen die Teile auch gut zusammen!

Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2b. Der Modellbauer kann ihn im örtlichen Modellbaufachgeschäft oder online erwerben.

Literatur:

Legends of the Sky - Lockheed Constellation - From Excalibur to Starliner
Dominigque Breffort
Histoire & Collections 2006
ISBN 2-915239-62-2

Volker Helms, Godern (Januar 2017)