Die ersten 1:72er U-Bootfahrer Figuren aus dem Hause Hecker & Goros waren gerade auf dem Markt, bzw. in Arbeit, als die Firma Airfix/Heller einen neuen Bausatz eines kleinen, alliierten Landungsbootes (LCVP) herausbrachte. Erste Kommentare sprachen von einer Wiederauflage eines aus grauer Vorzeit stammenden Bausatzes. Dafür sprachen vor allem die drei Figuren, die sich so "unterirdisch" darstellten, dass sie kaum aus dem 21. Jahrhundert stammen konnten. Da der Bausatz nicht nur neu, sondern auch gut und günstig ist, fühlte man sich bei H&G berufen, den "Mutantenstadel" abzulösen und den Modellbauern zeitgemäße Figuren anzubieten.
KSHG 204 besteht aus drei Figuren, die wieder in jeder Hinsicht überzeugen. Wie bei H&G üblich, handelt es sich nicht um eine "Kampfgruppe", die in martialisch-hektischen Posen daherkommen, sondern um ruhig arbeitende "Sailors", die mit dem Ein- oder Ausbooten von Kriegsgerät beschäftigt sein könnten.
Die erste Figur 'macht' eigentlich gar nichts. Sie trägt die Wetterjacke zum Überstreifen mit Kapuze und Stahlhelm. Man kann sie im LCVP oder auch davor platzieren.
Die zweite Figur stellt den Fahrer des Landungsbootes dar. Er trägt statt der Kapuzenjacke eine normale Jacke mit Schwimmweste darüber und Stahlhelm. Mit der rechten Hand stützt er sich auf das Steuerrad und wartet auf das Ende des Be- oder Entladens seines Gefährts.
Die dritte Figur stellt einen Einweiser dar, der mit erhobenen und ausgebreiteten Armen Fahrzeuge ins bzw. aus dem Landungsboot "lotst". Er würde sich auch gut vor einem der größeren Landungsboote machen, wo er als Einweiser für einen Sherman oder einen schweren LKW fungieren könnte. Er trägt wieder die Kapuzenjacke mit Schwimmweste und Stahlhelm und eine Pistole im Holster an der rechten Körperseite.
Bei KSHG 210 handelt es sich um ein Set dreier 'Sailors' im blauen Arbeitszeug. Gedacht sind die Figuren für ein PT-Boot. Mit Blick auf das Anfang 2006 erscheinende Gato-Class Unterseeboot von Revell/Monogram USA erweitert sich der Einsatzbereich dieser Figuren natürlich. Man könnte die Figuren auch auf einer in warmen Gewässern eingesetzten Flower-Class Korvette der US-Navy einsetzen.
Alle drei sind entspannt und 'lässig'. Zwei Figuren stellen einfache Matrosen dar, während der dritte ein Unteroffizier oder Offizier sein könnte (Offizier wohl nur auf einem PT-Boot, auf jedem anderen Schiff gäbe es für diesen "Anzug" Arrest!).
KSHG 211 versorgt den Modellbauer mit drei Figuren für den Einsatz auf einem US-Trägerdeck. Alle drei tragen die üblichen Kopfhauben. Zwei die dünnen Shirts zum Überstreifen, die, in verschiedenen Farben gehalten, die jeweilige Aufgabe des Betreffenden kennzeichneten.
Während zwei Figuren unmittelbar an einem abgestellten Trägerflugzeug eingesetzt werden könnten, fällt die dritte etwas aus dem Rahmen. Sie stellt einen Lande-einweiser dar, der mit ausgebreiteten Armen und zwei Paddeln, die aus roten und gelben Stoffstreifen bestehen, dem einschwebenden Piloten seine Fluglage anzeigt.
Dort, wo der Einweiser seinen Arbeitsplatz hat, stehen aber außer einigen weiteren Personen keine Flugzeuge rum, so daß alle Möglichkeiten, diese Figur in eine adäquate Szene zu setzen, ohne Flugzeug auskommen müssen und das ist dann etwas "öde". Wer natürlich einen US-Träger in 1:72 baut, wird sich über diese Figur freuen. ;-)
KSHG 216 liefert uns eine Flak-Bedienung für das Revell PT-Boot, für die Matchbox/Revell Flower-Class und natürlich auch für das, sicher nicht nur von mir, heiß erwartete "Gato" U-Boot.
Die drei Matrosen tragen das blaue Arbeitszeug wie schon die "Jungs" aus KSHG 210. Der "Gunner" trägt zusätzlich nur noch die übliche Mütze, während seine zwei Kameraden auch noch Schwimmwesten anhaben. Einer trägt seinen Stahlhelm am linken "langen Arm" und weist mit hochgerecktem rechten Arm auf eine anfliegende Feindmaschine, während der dritte im Bunde seinen Stahlhelm auf dem Kopf und ein Ersatzmagazin in den Händen hält.
Wieder eine schöne Gruppe, die jedes Modell zum Leben erwecken kann.
Fazit: Alle Sets sind hoch willkommen, denn bislang gab es keine Figuren, die auch nur ansatzweise geeignet gewesen wären, Schiffe oder Boote der US-Navy zu bestücken. Nun kann man - und die 'Sailors' aus Bayern sehen auch noch spitze aus!
Uneingeschränkt empfehlenswert!
Olaf Krabbenhöft/ Hecker&Goros (Fotos)