Es war nicht anders zu erwarten: der Bausatz des Gato-Class U-Boots zieht eine Reihe von Zubehör- und Umbausätzen nach sich. Zu den ersten die erhältlich sind, gehören diese beiden Figuren-Sets von Hecker & Goros.
Anders als bei der deutschen U-Bootwaffe, die ab 1943 beinahe komplett auf die Verwendung eines Deckgeschützes verzichtete, steigerte sich die Rate der durch U-Bootartillerie versenken japanischen Schiffe im Pazifik zusehends. Ja, die Kommandanten verlangten geradezu nach größeren Kalibern um einen noch effektiveren Artillerie-Einsatz leisten zu können. So war es auch für die Figuren-Spezialisten aus Bayern naheliegend, sich erstmal mit Figuren für das Decksgeschütz des "Gato" zu beschäftigen.
Das erste Set, KSHG 228 beinhaltet einen Offizier bzw. Bootsmann der, aus meiner Sicht, nicht zwingend am Geschütz eingesetzt werden muß, sondern auch auf der Brücke stehen könnte, einem Ladekanonier, der eine leere Geschoßhülse in der Armwiege hält, sowie einem Matrosen der seinen Arm nach dem Verschlußhebel ausstreckt.
Der Offizier/Bootsmann trägt die kurze Blousonjacke, die es bei der US-Navy in Blau und in Grün gab und deren Kragen sehr schön hochgeschlagen ist. Er hat ein Bein auf eine 'Dose' o.ä. abgestellt, blickt gen Himmel und hält sich mit der linken Hand irgendwo fest. In dieser Haltung passt er weniger gut an das Geschütz, aber geradezu perfekt auf das Dach des Turms, wo er sich an der Reling festhält und mit leicht erhobenen Kopf den Himmel beobachtet. Zeigt sich vielleicht doch irgendwo ein japanisches U-Jagdflugzeug?
Der Ladekanonier ist mit den schützenden Stulpenhandschuhen ausgestattet und hat gerade eine leere Hülse aufgenommen um sie zurück zum Turm zu tragen.
Der dritte im Bunde trägt nur Hose und Unterhemd, womit er schon ziemlich viel anhat, denn einem offiziellen US-Navy Film konnte ich entnehmen, dass die Geschützbedienungen teilweise nur in ihrem weißen Boxershorts am Geschütz arbeiteten. Er streckt seinen klinken Arm nach dem Verschlußhebel aus um nach dem Rücklauf des Rohres sofort den Verschluß für ein neues Geschoß aufreißen zu können.
Das zweite Set, KSHG 229, beinhaltet drei Figuren die nur am Geschütz zum Einsatz kommen können. Es handelt sich um zwei Ladekanoniere in Wartestellung, einer mit Geschoß im Arm, der Andere auf eine neue Hülse wartend, sowie einem Richtschützen, der sein Hinterteil nur am Sattelsitz abstützt, wie es auf vielen Abbildungen zu sehen ist und der Befehle brüllt. Er hat mit seinen Segelohren und dem beinahe Irokesenhaarschnitt so viel Charakter, dass es richtig Spaß macht ihn zu bemalen. Man kann sich richtig vorstellen, dass er vor kurzem vielleicht noch in irgendeinem Kaff im Mittleren Westen einen Laden ausgefegt hat, bevor er zur Navy ging.
Die beiden Sets ergänzen sich hervorragend und ergeben bereits ein sehr belebtes Szenario, das aber bestimmt noch erweitert wird, denn schließlich fehlt noch der zweite Richtschütze und am Turm sind ja auch die Munitionsrutschen dargestellt und da müssen ja auch noch welche 'ran', oder ?
Fazit: die Figuren aus dem Hause H&G halten auch dieses Mal wieder was sie immer versprechen und sind uneingeschränkt empfehlenswert!
Olaf Krabbenhöft/ Hecker&Goros (Fotos)