JGSDF Typ 10 Kampfpanzer

Hauler HLX 48379 - 1/48

Um das gleich mal vorweg zu sagen: wer diesen Satz komplett verbauen möchte, sollte vorher einen Psychologen konsultieren. Was Hauler hier anbietet ist einfach zu viel Fusselkram und weit jenseits des modellbauerisch Sinnvollen. Aber hangeln wir uns entlang der Bauanleitung. Zunächst kann man mit den größeren Teilen des 3 Platinen umfassenden Satzes das Abgasgitter komplett ersetzten. Der Zusammenbau ist sicher ein wenig kompliziert, aber Letztenendes machbar und die Materialstärke der Stahl(?)ätzteile wird für ein optisches Highlight am Heck des Panzers sorgen.

Am Turm werden nun etliche Paneele aufgeklebt, um zu glatte Bereiche des Modells ans Original anzupassen. Hier geht aber auch schon der Wahnsinn mit den Handgriffen und Tarnnetzösen los und bevor man alle am Modell abschneidet oder feilt sollte man sich gut überlegen, ob der Effekt diese Arbeit rechtfertigt (ich werde mich sehr wahrscheinlich auf die ergänzenden Handgriffe beschränken).

Nun folgt eine etwas unübersichtliche Passage in der Anleitung mit Hinweisen auf den Ersatz weiterer Handgriffe/Tarnnetzösen und der Detaillierung der diversen Luken des Panzers. Übrigens gibt es für die Nebelkerzenbecher 4 Ketten, die in der Bauanleitung aber nicht beschrieben sind. Anschließend wird das M2 Browning an der Kommandantenluke samt Lafette detailliert. Keineswegs trivial, aber auch hier denke ich, dass die zusätzlichen Details sinnvoll sind. Besonders das Fliegersichtvisier ist ein Hingucker. Für den Turm gibt es natürlich die Maschengittereinsätze, die diese Baugruppe deutliche verbessern. Auch am Korpus des Panzers sind etliche Griffe zu entfernen und durch millimeter-“große“ Fotoätzteile zu ersetzen.

Gut finde ich hingegen das Schutzgitter für die Scheinwerfer im Rumpf (besser als bei DEF) und die Schutzbügel für die aufgesetzten Blinker und Tarnscheinwerfer. Zum Schluss gibt’s noch einige verbesserte Werkzeughalterungen und mehr Handgriffe zu ersetzen. Spannen ist, ob sich die Stahlpaneele (auf Platine C), die im Rahmen schon leicht gewölbt sind, plan an die Plastikteile kleben lassen. Die Materialstärke ist analog der Messingteile (anders als bei Eduards Steelbelts).

Fazit: Manchmal ist weniger mehr und bisher konnte Hauler in solchen Dingen auch Punkten, aber diesmal ist mir der Ätzteilwahnsinn einfach zu viel. Ein Handling des Modells ist damit auch nahezu ausgeschlossen. Andererseits hat Hauler viele nette Updates für den Bausatz in diesem Satz zusammengefasst, daher möchte ich auf ein abschließendes Urteil verzichten.

Steffen Arndt, Barsinghausen (Mai 2017)