Saab J35F, J Draken

Hasegawa PT 41 - 1/48

Vorbild: Der Saab 35 Draken (Drache) ist ein einstrahliges Überschallkampfflugzeug, das von Saab für die Schwedische Luftwaffe entwickelt wurde. Er löste dort die Vorgängermuster Saab 29 Tunnan und Saab 32 Lansen ab. Schon bald nachdem die schwedische Luftwaffe der Entwicklung und Produktion der Saab 32 zugestimmt hatte, erstellte sie bereits einen Anforderungskatalog für ein neues einsitziges Jagdflugzeug, das auch Bomber im hohen Überschallbereich abfangen sollte. Neben der hohen Geschwindigkeit und Steigleistung waren gemäß der vorgesehenen Einsatzdoktrin von zahlreichen kleinen Basen zusätzlich STOL-Eigenschaften gefordert.

Saab begann 1949 mit ersten Entwürfen und wählte eine Doppel-Delta-Konfiguration, die ein leichtes, kompaktes Design versprach. Windkanalversuche bestätigten die Tauglichkeit dieses Konzepts, was 1952 Tests mit einem im Maßstab verkleinerten Versuchsflugzeug Saab 210 "Lill-Draken" nochmals bestätigten. Hiernach erging ein Auftrag zum Bau von drei Prototypen Saab J 35. Die Musterflugzeuge erhielten zum Bugradfahrwerk zusätzlich zwei einziehbare Heckräder. Diese Auslegung gestattete Landeanflüge mit sehr steilem Anstellwinkel, wodurch die Bremswirkung des Deltaflügels optimal genutzt werden konnte.

Der erste Prototyp flog am 25. Oktober 1955 und die beiden anderen folgten im Frühjahr 1956; alle drei besaßen noch ein original britisches Nachbrennertriebwerk Rolls-Royce Avon 200. 1956 lief bereits der Serienbau und die erste Serienmaschine J 35A Draken (Drache) startete am 15. Februar 1958 zum Erstflug, nunmehr mit dem Svenska Flygmotor RM6B Triebwerk, eine Lizenzfertigung des britischen Rolls-Royce Avon 200 mit eigenentwickeltem Nachbrenner Modell 65. Wie andere schwedische Kampfflugzeuge kann auch der Draken von verbreiterten Hauptstraßen und unvorbereiteten Pisten eingesetzt werden. Für die Landung ist ein Bremsschirm als Unterstützung vorhanden. Insgesamt entstanden so 606 Draken, die in der schwedischen Luftwaffe durch die Saab J 37 Viggen abgelöst wurden. (Quelle: Wiki: Saab Draken)



Bausatz: Nachdem Hasegawa in 1/72 eine Draken heraus gebracht hatte, brannte die Quarterscale-Gemeinde darauf, auch in Ihrem Maßstab dieses schnittige Flugzeug nachbauen zu können. Nach langen Jahren des Wartens gibt es endlich die J35 auch in 1/48. Den Anfang macht eine schwedische Variante, der Bausatz ist jedoch so modular ausgelegt, dass auch andere Versionen aus dem Bausatz entstehen können.



Der Karton ist riesig jedoch nicht besonders voll. Überhaupt besteht der Bausatz auf den ersten Blick aus sehr wenigen Teilen. der Rumpf samt Lufteinläufen und Teilen des Flügels ist horizontal geteilt. Die Außenflügen werden dann wie üblich zusammengestellt und angebracht. Das Cockpit ist wie eigentlich immer bei Hasegawa recht spartanisch, aber da wird die Zubehörindustrie schon abhelfen. Die Gravuren des Bausatzes sind jedenfalls Spitzenklasse und die überschaubare Teileanzahl lässt auf einige erfreuliche Bastelabende hoffen.

Bemalungen: Hasegawa gibt Markierungen für drei schwedische Maschinen bei. Zwei sind in grün und schwarzblau gehalten, die andere ist grau. Dieses Flugzeug mit den leuchtorangen Nummern ist mein Favorit.

Fazit: Was lange währt wird gut, so ist es auch in diesem Fall. Ein muss für alle Jet-Fans. Empfehlenswert!

Steffen Arndt, Ettlingen (Mai 2008)