Maschinen Krieger: PKF.85 Falke

Hasegawa MK01 - 1/20

Nachdem WAVE vor geraumer Zeit bereits Lizenzen an der Produktlinie SF3D von Kow Yokoyama erworben und einige interessante Modelle auf den Markt gebracht hatte, zog nun auch Hasegawa nach und ist gerade dabei ein recht eindrucksvolles Set zu entwickeln! Gleich ihr erstes Kit in dieser Reihe schlug bei Fans und SciFi-Modellbauern ein wie eine Bombe... der "Armored Antigravity Raider Pkf.85 FALKE".

Das Originaldesign dazu stammt vom Anfang der 80er, als KOW im Rahmen seiner SF3D-Artikelserie in der Zeitschrift Hobby Japan die erstaunten Leser Monat für Monat mit immer neuen ausgefallenen Scratchbauten überraschte. Dabei bedachte er jedes einzelne Konzept mit einer kleinen Geschichte, so das sich im Laufe der Jahre ein eigenes Universum mit festgelegtem Zeit- und Handlungsverlauf herausbildete.

Besonders beliebt bei den Fans war dabei das Design des FALKEN, der den Sprung zum lizensierten Plastikmodell auf Grund der einsetzenden Rechtsstreitigkeiten bei NITTO nicht mehr schaffte. Einige Jahre später tauchte ein Garagekit aus Resin in 1/20 zu einem wahrhaft astronomischen Preis auf und blieb bis zum jetzigen Zeitpunkt das einzige Modell am Markt.

Umso größer das Erstaunen, als Hasegawa zuerst eine Zusammenarbeit mit KOW bekannt gab... und dann die Information durchsickern ließ, der FALKE werde ihr erstes Projekt sein. Angekündigt für das dritte Quartal 2008, dann wieder verschoben und schließlich als Prototyp auf der Nürnberger Spielwarenmesse erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert, die Wellen um dieses Modell schlugen wahrlich hoch.

Das vorliegende Besprechungsmuster wurde freundlicherweise von FALLER zur Verfügung gestellt, wofür ich mich an dieser Stelle recht herzlich bedanken möchte!



Im recht großen Karton, dessen Aussehen an die alten NITTO-Boxen angelehnt ist, finden sich sechs sauber gespritzte Gußäste, wovon einer den Piloten und eine Mechanikerin im klassischen SF3D-Outfit enthält. Beim Piloten besteht die Möglichkeit zur Wahl zwischen Kopf mit Helm oder Lederhaube.

Auch ansonsten ist die Qualität der Oberflächen sehr gut, versenkte Gravuren und Nieten finden sich ebenso selbstverständlich wie ein komplett eingerichtetes Cockpit, für dessen Armaturen sogar Decals beiliegen und natürlich der filigran gestaltete Antrieb den KOW einst aus einer Yacult-Flasche bastelte.



Hasegawa hatte für die Erstellung der Gußform KOWs Urmodell von damals zur Verfügung, wodurch sich jedes noch so kleine Detail des alten Scratchbaus wiederfindet.
Zur Passgenauigkeit kann ich zu diesem Zeitpunkt selbst noch keine Angabe machen, doch zeigen Berichte anderer Bastler, dass das Kit sich ohne Probleme bauen lässt.
Eine übersichtliche Bauanleitung führt uns auch ohne Japanisch-Kenntnisse zum Erfolg und beinhaltet sogar Farbangaben in Englisch. Der umfangreiche Decal-Bogen ermöglicht den Bau von 8 unterschiedlichen Maschinen. Hierfür liegen auch wieder zwei der beliebten Daten-Karten bei, von denen jede 4 Bemalvorschläge bereithält.

Die Variante "Holy Cow" des Jagdgeschwader 55 ist im übrigen ein Insiderwitz und kleiner Tribut an den Meister. Im japanischen spricht sich sein Name KO aus. Im englischen klingt es eher wie Cow also Kuh. Daraus entstand dann als Gag das Geschwaderwappen mit der geflügelten Kuh...

Zur Geschichte des FALKEN findet sich auf der Unterseite der Verpackung ein umfangreicher englischsprachiger Text zu Entwicklung und Einsätzen, vervollständigt durch die technischen Daten der Maschine.

Mario Kanzenbach, Schwerin (Juni 2009)