Vorbemerkungen: Und hier kommt der First Look der T-4 "Blue Impulse". Nachdem ich ja bei der Osprey gelernt habe, dass es sich um echte Modelle handelt bin ich nun mal gespannt was sich hinter diesem Modell verbirgt.
Vorbild: Ende der 1970er Jahre zeichnete sich der Bedarf für einen Nachfolger der bis dahin in Japan eingesetzten Trainingsflugzeuge Lockheed T-33 und Fuji T-1 ab. Die als Überschalltrainer eingesetzte Mitsubishi T-2 kam dafür aus Kostengründen nicht in Frage und so wurde am 4. September 1981 aus den beiden eingereichten Entwürfen Fuji FT-20 und Kawasaki Ka-851 letztere als neuer Trainer ausgewählt. Die Entwicklung der später als T-4 bezeichneten Maschine begann somit 1981 und ab 1983 wurden im japanischen Verteidigungsetat Geldmittel zum Bau von insgesamt vier als XT-4 bezeichneten Prototypen und zwei Testzellen bereitgestellt. Gebaut wurde die Maschine als Gemeinschaftsproduktion von Kawasaki als Hauptauftragnehmer (40 %), Fuji (30 % und verantwortlich für Flügel und Rumpfbug) sowie Mitsubishi (30 % und verantwortlich für Rumpfmitte und Heck). Der Bau des ersten Prototyps (56-5601) begann 1984, der Rollout erfolgte im April 1985 im Kawasaki Werk in Gifu und am 29. Juli 1985 fand der Erstflug mit Minoru Hanada und Toshimichi Tahara an Bord statt. Das erste Serienflugzeug hatte am 28. Juni 1988 seinen Erstflug, und im September desselben Jahres wurde das Flugzeug bei den Trainingsstaffeln 31 und 32 der japanischen Luftwaffe (JASDF) in Hamamatsu eingeführt. Im Jahre 1989 wurde die Flotte kurzzeitig stillgelegt, da sich an den Triebwerken starke Verformungen der Triebwerksschaufeln zeigten. 1993 wurde die 100. Maschine ausgeliefert. Seit 1994 fliegt das Kunstflugteam der japanischen Luftwaffe, die Blue Impulse, die T-4. Bis 2003 stieg die Anzahl der produzierten Maschinen dann auf 208.
Die T-4 ist ein Schulterdecker aus Aluminium, der an kritischen Stellen mit Titan verstärkt ist. Das Tandemcockpit, bei dem der Flugschüler vorn sitzt, ist mit SHIS-3J Schleudersitzen, Head-Up-Displays und diverser Kommunikations- und Navigationselektronik ausgerüstet. Als Antrieb kommen zwei in Japan entwickelte nachbrennerlose Mantelstromtriebwerke vom Typ Ishikawajima-Harima mit je 16 kN Schub zum Einsatz. Diese sind seitlich am Rumpf angebracht, wobei die noch vor dem konventionellen Leitwerk befindlichen Düsen leicht nach außen gerichtet sind. Die interne Kraftstoffkapazität beträgt 2240 Liter in je zwei Tanks im Rumpf und in den Tragflächen und kann durch externe Zusatzbehälter ergänzt werden. Die Tragflächen sind um 27,5° gepfeilt und verfügen über ein superkritisches Profil mit Sägezahnvorderkante. Die Höhenruder sind als Pendelruder ausgeführt. Das hydraulisch einziehbare Dreipunktfahrwerk in Bugradanordnung ist mit Bendix-Rädern ausgestattet. Als Bewaffnung können an vier Aufhängungspunkten unter den Flügeln und einem unter dem Rumpf verschiedene Raketen, Bomben, MG-Behälter, Zusatztanks aber auch Ausrüstung zur elektronischen Kampfführung, Täuschkörperwerfer oder auch Schleppzielsysteme mitgeführt werden. Für Verbindungsflüge mit der Maschine stehen auch externe Gepäckbehälter zur Verfügung, die von einem links im Rumpf angebrachten und von außen zugänglichen Gepäckfach ergänzt werden.
Bausatz: Sehr ansprechend und wieder mit einer coolen Figur versehen ist der Karton gestaltet. Das Flugzeug und die Pilotin bilden eine schöne Einheit und machen neugierig darauf, das Flugzeug zu bauen. Also Karton auf:
Im Karton gibt es drei große Spritgussrahmen 1x in Blau und 2x in Weiß. Das Klarsichtteil ist zusätzlich eingepackt. Dieses Mal nicht mit einer dicken Umrandung. Es gibt insgesamt 36 Teile. Also daher auch gut für Anfänger geeignet. Die einzelnen Teile wirken wieder sehr hochwertig, so dass man dieses Modell auch gut Out of the Box bauen kann. Der Pilot ist als Kopf mit beigefügt.
Die Abziehbilder sind in Blau, Weiß und Schwarz gehalten. Sie bieten verschiedene Varianten an. Der Platz zum Auswählen reicht mit dem richtigen Werkzeug locker aus. Jedoch sollte die Sorgfalt bei der Bearbeitung nicht außer Acht gelassen werden. Die Bauanleitung ist wieder in Japanisch und Englisch gestaltet. Leider sind die Bilder alle in schwarz weiß. Farbig würde es die Zuordnung der Teile, für Personen, die kein Englisch können vereinfachen. Auf den ersten Blick wirkt sie unübersichtlich. Wenn man sich jedoch reingelesen hat passt es sehr gut. Das Spannende sind immer die "nur" 4 Schritte bis zum fertigen Modell :-)!
Schade, dass es auch hier die große Figur auf dem Karton nicht mit dazu oder separat zu kaufen gibt. Das würde den Spaß um 200% erhöhen.
Fazit: Ich mag die Eggplane Series. Sie sind ansprechend, gute Einsteigermodelle und aus der Box gut zu bauen, so dass ein jeder auch schnell ein Erfolgserlebnis erhält.
Mein Tipp an den Hersteller… bitte sendet die großen Figuren auf dem Karton mit. Entweder als separaten Bausatz oder in dem Karton mit rein.
Dani (Mai 2015)