Mitsubishi A6M2b "3rd Flying Group"

Hasegawa 09875 - 1/48

Vorbild: Die Reisen oder Zero ist wohl eines der berühmtesten in Japan produzierten Flugzeuge. Bei ihrer Einführung 1939 war sie sicher eines der besten - wenn nicht das beste – Jagdflugzeuge der Welt. Enorme Manövrierfähigkeit und Reichweite gepaart mit einer zu jener Zeit ausreichenden Bewaffnung zeichneten den Entwurf aus. Die Entwicklung der Zero begann im Mai 1937. Mitsubishis Team wurde von Chefingenieur Jiro Horikoshi geleitet, dem Mann, der für den erfolgreichen Typ 96 Marinejäger (A5M "Claude") verantwortlich zeichnete.

Horikoshis Entwurf zeichneten Merkmale aus, die zur damaligen Zeit Spitzentechnologie waren: einziehbares Fahrwerk, vollständig geschlossenes Cockpit, Verstellpropeller, Rumpfkonstruktion in Segmentbauweise, stromlinienförmige Abwurftanks, schwere (20mm) Flügelbewaffnung und mehr. Der A6M1 Prototyp wurde im März 1939 fertig gestellt und machte im April seinen Jungfernflug. Bei diesen Tests erreichte der mit einem 780PS Zuisei Motor ausgestattete Jäger eine Geschwindigkeit von 491km/h. Alle Designcharakteristika erreichten oder übertrafen die Vorgaben der Marineanforderungen. Nach Abschluss der Tests und einigen Änderungen (z.B. 3-Blatt-Propeller wurde der Prototyp im September an die Marine zu weiterer Erprobung übergeben.

Nach der Abnahme durch die Marine erhielten der dritte Prototyp und alle weiteren Nakajimas 940 PS-Motor Sakae 12, was die Leistungsfähigkeit des Entwurfs weiter steigerte. Im Vergleich zu den Prototypen mit dem Zuisei-Triebwerk waren die neuen Flugzeuge 270mm länger und 19kg schwerer, aber die Höchstgeschwindigkeit war auf 533,4 km/h gestiegen. Obwohl der zweite Prototyp in einem ungeklärten Unfall verloren ging, bei dem das Flugzeug in der Luft zerlegte, wurde die Erprobung bei der Japanischen Marine erfolgreich abgeschlossen und die Sakae-angetriebene Zero im Juli 1940 als "Typ 0 Trägerjagdflugzeug Model 11" (auch A6M2 – 1942 umbenannt in A6M2a) in den Bestand der Marine aufgenommen.

Bereits vor der offiziellen Übernahme wurden fünfzehn Vorserien-Jäger zur Einsatzerprobung nach China gesandt. Der Typ erfüllte die in ihn gesetzten Erwartungen vollauf. Zusammen mit den Exemplaren der Produktionsversion schossen die Zeros 99 chinesische Gegner ab, bei einem Verlust von zwei eigenen Flugzeugen. Insgesamt wurden 64 Modell 11 Jäger produziert.

Da sie hauptsächlich in landgestützten Einheiten operierte, fehlte diesen Flugzeugen die trägertypische Ausstattung mit Fanghaken, klappbaren Flügelspitzen usw. . Beginnend mit dem 67. Flugzeug wurden diese Merkmale eingebaut. Diese Baureihe erhielt die Bezeichnung Typ 21 oder A6M2b. Auch Nakajima Hikoki begann mit der Produktion des Jägers. Die A6M2b war die Speerspitze des japanischen Erfolgs in Pearl Harbor, Wake, auf den Philippinen und anderswo.
Quelle: bauanleitung

Der Bausatz von Hasegawa ist ein alter bekannter und schon in etlichen Versionen erschienen. Mich hatte sofort das Titelbild angesprochen (das diesmal nicht von Koike Shigeo ist) und da wir auch noch keine Zero in 1/48 vorgestellt haben, ist dies die ideale Gelegenheit, dies einmal in angriff zu nehmen.

Obwohl der Bausatz schon etwas älter ist, kann er nach meiner Meinung auch heute noch gut mithalten. Bei japanischen Vorbildern war auch Hasegawa meist nicht so spartanisch, was die Ausstattung bzw. Detaillierung des Cockpits angeht. Also kann an bereits aus der Kiste ein ansprechendes Ergebnis erzielen und muss nicht zwingen auf den Zubehörmarkt zurückgreifen, na ja vielleicht ein paar Gurte, aber das war es dann auch schon.

Die Abspritzung der Teile ist sehr gut. Lediglich am klaren Spritzling habe ich ein wenig Grat gefunden, der aber im Gegenzug das Abbrechen der Angüsse erschwert und somit eine Beschädigung der Teile. Mit dem Skalpell oder geätzten Sägen sollte man der Sache aber schnell Herr werden. Die Klarteile sind dies auch, dazu noch sehr dünn und haben keine Kratzer.



Insgesamt ist der Bausatz einfach aufgebaut und sollte niemanden vor Probleme stellen. Zur Passgenauigkeit kann ich noch nichts sagen, ich erwarte aber auch hier keine unlösbaren Schwierigkeiten. Vielleicht wird also mein nächstes Motivationsprojekt ein Hasegawa-Bausatz sein.

Der beiliegende Abziehbildersatz ist sauber und augenscheinlich im Register gedruckt. Leider ist das Weiß wieder eher elfenbeinfarben, aber zum Glück gibt's davon nur sehr wenige Decals. Per Anleitung sind 4 Maschinen vorgeschlagen. Es liegen aber auch einzelne Ziffern Bei, so dass man seine Wunschmaschine der 3. Flying Group daraus erstellen kann (bei entsprechender Vorbildkenntnis und Zuordnung der Staffelfarben am Leitwerk und für das Rumpfband)

Fazit: Sehr schöne Wiederauflage der Zero von Hasegawa. Da es bisher für die frühen Versionen auch keine wirklich ernsthafte Konkurrenz in diesem Maßstab gibt, kann man hier ruhig zugreifen, wenn man mal eine Zero in der Vitrine stehen haben möchte.

Steffen Arndt, Ettlingen (November 2009)