Vorbild: Für die F-111 Aardwark (Armeisenbär) als mittlerer Bomber suchte die U.S Air Force einen Nachfolger. Die Flugzelle der F-15B Eagle bot genug Potential um aus ihr einen Bomben tragenden Jagdbomber zu entwickeln. Dieser sollte auch im Luftkampf bestehen können. Es gingen mehrere Jahre ins Land bis die Entwicklung dieses Mehrrollen fähigen Kampfflugzeuges abgeschlossen war. Die erste Maschine absolvierte am 11. Dezember 1986 ihren Erstflug. Im April 1988 begann die U.S Air Force mit der Umrüstung. Bis 2001 wurden 237 F-15 E in Dienst gestellt.
Beim Strike Eagle sitzen die Piloten hintereinander. Das Cockpit wurde komplett neu entworfen. So konnte die Arbeitsbelastung des Piloten u. Waffensystemoffiziers verringert werden. Neben grundlegenden Instrumenten stehen der Besatzung große Bildschirme zur Verfügung. Die Flugsteuerung wird vollständig durch ein elektronisches Fly-by-wire System geregelt. Auch die Träger der Treibstofftanks, die an den jeweiligen Rumpfseiten unter den Tragflächen angebracht werden, erfuhren eine Überarbeitung. An ihnen wurden je drei weitere konventionelle Waffenstationen angebracht.
Die F-15E Strike Eagle kann ein beträchtliches Waffenspektrum zum Einsatz bringen. Dazu gehören Freifallbomben, Laser gelenkte und GPS gesteuerte (GBUs u. JDAM) Munition. Für den Allwettereinsatz sthen ein LANTIRN-Behälter und ein Flir-System die unter den Lufteinlässen der Triebwerke an zwei Pylonen angebracht werden bereit. Diese erleichtern die Zielfindung bei Nacht und ungünstigen Wetterverhältnissen und sind für den Einsatz der Präzision gelenkten Waffen notwendig. Der LANTIRN-Behälter wird durch den neuen und moderneren Sniper XR Ziel- und Aufklärungsbehälter ersetzt. Für den Luftkampf stehen Sidewinder AIM-9 und AIM-120 AMRAAM für Kurz- und Mittelstecke zur Verfügung. Die F-15E kam in mehreren Konflikten zum Einsatz.
Bausatz: Der stabile Stülpkarton ist fast bis oben hin gefüllt mit 21 hellgrauen und einem Spritzling aus Klarsichtmaterial mit Cockpithaube und Head Up Display mit 200 Teilen. Alle Gussäste sind in einer wiederverschließbaren Blisterverpackung verpackt. Die Klarsichtteile sind absolut Schlieren frei aus der Form gekommen. Leider findet sich auf der Cockpithaube ein kleiner kaum sichtbarer Grat. Diesen gilt es vorsichtig zu entfernen. Beim näheren Betrachten fallen sofort die feinen Strukturen der Bauteile auf. An Rumpf und Tragflächen sind sogar Nieten reihen zuerkennen. Diese sind so fein geprägt, dass diese hervorragend zum Maßstab passen und keinesfalls aufdringlich wirken. Alle Teile sind sehr gut detailliert. Auswerfmarkierungen sind, wenn überhaupt erkennbar, auf der Rückseite der Bauteile (Mit Ausnahme der Triebwerksauslässe).
Über das gut detaillierte Cockpit inklusive der Aces II Schleudersitze, die beweglichen Höhenruder oder den separat beiliegenden Klappen der Tragflächen, der Bausatz lässt fast keine Wünsche unerfüllt. Der Clou, die Flanken der aus jeweils zwei Hälften bestehenden Hauptbereifung sind detailliert und gewichtbelastet. Sogar der Herstellerschriftzug ist erkennbar.
Für die vielen Waffenstationen hat Great Wall Hobby eine reichhaltige Bewaffnung mitgegeben. Dazu zählen GBU-12, GBU-15, GBU-24 zwei AIM-9L Sidewinder und zwei AIM-120. Auch die Aufklärungspods (AAQ-13 u. -14) und ein AXO-14Link Pod gehören natürlich an eine F-15 E. Zwei Zusatztanks komplettieren die reichhaltigen Außenlasten.
Die Bauanleitung umfasst 18 Seiten. Sie lässt sich etwas umständlich auseinander falten. Jeder der 14 Bauabschnitte ist gut gezeichnet und fast selbsterklärend. Es werden in jedem Abschnitt nur wenige Teile verbaut, so das kein Modellbauers überfordert ist. So kommt auch der Modellbaunovize mit diesem Bausatz gut klar.
Bemalung: Die zwei Decalbögen sind glänzend und versatzfrei gedruckt und machen einen sehr guten Eindruck. Einige Abziehbilder werden für das Cockpit benötigt (Instrumente und Bildschirme). Des Weiteren lassen sich drei Einsatzmaschinen auch mit attraktiven Nose Art Motiven markieren.
Ein doppelseitiges und farbbedruckter Painting- und Markingguide erleichtert die Dekoration. Farbangaben beziehen sich allein auf das Farbsortiment von Mig.
Fazit: Hervorragendes Modell einer F-15E Strike Eagle. Der Bausatz lässt eigentlich keine Schwächen erkennen. Tolle Details versprechen hier viel Bastelspaß. Der sehr übersichtlich gestaltete Bauplan verspricht einen unkomplizierten Bau. Der Preis von fast 40 Euro geht aber voll in Ordnung.
Zu beziehen in gut sortierten Modellbaufachgeschäften und für Händler bei Glow2b.
Andreas Wolf, Berlin (November 2017)
Literaturhinweise:
Jake Melampy The Modern Eagle Guide: The Boeing F-15 Eagle/ Strike Eagle Exposed Reid Air Publications |