BAC Jet Provost T.3/T.3A

Fly - 48017 - 1/48

Vorbild: Hunting Percival war eine heutzutage kaum mehr bekannte Flugzeugfirma, die sich nach dem 2.Weltkrieg auf Trainer und leichte Transportflugzeuge spezialisiert hatte. 1950 erschien die Hunting Percival P. 56 Provost mit einem Alvis-Leonides 126 Sternmotor als Antrieb. Es dauerte aber nicht lange, bis der Royal Air Force klar wurde, dass in der Zukunft fast nur noch Trainer mit Düsenantrieb gebraucht wurden. So beschloss man kurzerhand, das vorhandene Flugzeug zu einem Strahltrainer umzurüsten.

Die Flügel sowie das Leitwerk wurden mit einem neuen Rumpf kombiniert, in dem das neue Armstrong-Siddeley Viper Triebwerk seinen Platz fand. 1956 stellte die RAF das neue Flugzeug als Jet Provost T-MK.1 in Dienst. Ab 1958 folgte dann die T-MK. 3 mit zwei neuen Schleudersitzen sowie einem stärkeren Triebwerk. Inzwischen wurde in England die Britisch Aerospace Company gegründet, ein Zusammenschluss mehrerer traditioneller Flugzeugwerke, welche in Zukunft die weitere Konstruktion des Trainers übernahm.

Bausatz: Im großen Angebot bekannter Militärflugzeugmodelle gehen solch weniger geläufigen Typen wie unsere Jet Provost meist unter. Hauptsächlich ist es den tschechischen Herstellern zu verdanken, das doch das eine oder andere Flugzeug dass Licht der Modellbauwelt erblickt. In dem attraktiven aber unpraktischen Schüttelkarton befinden sich 32 Einzelteile aus mittelbraunen Plastikmaterial, ein kleiner Rahmen mit 7 Teilen aus durchsichtigen Kunststoff, sowie 19 Kunstharzteile.



Alle im Short Run Verfahren hergestellten Teile sind sauber und ohne Grat oder Senkstellen produziert. Die negativen Gravuren präsentieren sich fein, durchgängig und sehr exakt. Bei den Schleudersitzen aus Resinmaterial könnten die aufgeprägten Sitzgurte etwas deutlicher sein. Die Seitenwände des Cockpits, ebenfalls aus Resin,fallen etwas mager aus. Bei einer geschlossenen Kabinenhaube dürfte die Cockpitsektion insgesamt aber ausreichend detailliert sein. Für die Instrumentierung des Armaturenbereichs sieht "Fly" ein schönes Decal vor. Ebenfalls aus Kunstharz bestehen die vorderen Lufteinläufe, die Räder, der Austritt der Düse sowie Steuerhebel und das mittlere Cockpitpanel mit einem Schubhebel.

Trotz der fehlenden Passhilfen lassen sich die Hauptbauteile, also die Flugzeugzelle, gut zusammenfügen. Da Höhenleitwerk und die Außentanks stumpf verklebt werden sollen, wird hier sicherlich viel Nacharbeit erforderlich sein.

Bemalungsvarianten:

Es gibt vier Möglichkeiten:
  1. RAF No.1 Flying Training School Linton-on-Ouse, 1961-1971,
  2. RAF Flying Training School, Acklington 1961,
  3. T.3A Russ McDonald Field-Herber City Municipal Airport, Utha USA, 1993,
  4. RAF Defence School of Aeronautical Engineering, Cosword 2012.

Fazit: Auf unserer Ausstellung in Berlin-Gatow, gab es 2014 ein fertiges Modell am Stand der tschechischen Modellbaufreunde zu bewundern. Und es sah toll aus.

Jürgen Bauer, Berlin (Dezember 2014)