Supermarine Spifire Mk.IIa

eduard 82153 - ProfiPACK - 1/48

Vorbild: Zur Geschichte der Spitfire im Allgemeinen brauche ich hier nichts Neues berichten und schließe mich Andreas Vorrede zum Bausatz "Spitfire Story, The Few" an. Die Version Mk. IIa unterschied sich von ihren Vorgängern vor allem durch einen stärkeren Motor, den RR-Merlin Mk. XII mit 1150 hp, der mit 100 Oktan-Treibstoff betrieben wurde, einem Rotol-Propeller und dem Coffman-Starter.

Bausatz: Eduard führt wohl derzeit ein optisches Makeover für seine Kits durch und der Karton für den Mk.IIa-Kit ist in einem neuen Schwarz-Senf-Design gehalten. Gefällt mir persönlich besser als das bisher verwendete Orange bei den ProfiPACKS. Im stabilen Karton, dessen ausdrucksvolles Deckelbild zwei Spits in Begleitung zweier Blenheims zeigt, die eine Küstenlinie überfliegen, finden sich eine farbige, 20-seitige Hochglanz-Bauanleitung, rund 206 dunkelblaugraue Kunststoffteile an fünf Rahmen, je zu zweit in wiederverschließbaren Tüten verpackt, 21 Klarsichtteile, ein Rahmen bedruckte Fotoätzteile und Eduards hauseigene Lackiermasken, letzteres alles in Clipsbeuteln. Von den farbigen Kunststoffteilen sind 76 nicht zu verwenden, von den Klarsichtteilen landen 13 Teile in der Restekiste.

Die Qualität ist, wie von den letzten Bausätzen her bekannt, makellos. Sinkstellen und Grat fehlen gänzlich. Auswerfermarkierungen sind an Stellen gelegt worden, wo sie nach dem Bau unsichtbar bleiben. Die Oberfläche zeigt feinste versenkte Gravuren in verschiedenen Stärken und auch die Nieten sind in mehreren Varianten zu finden. Die kleinsten auf den Beplankungsblechen sind kaum zu sehen und dürften nach der Lackierung noch weiter in den Hintergrund treten. Dann gibt es größere Exemplare z. B. an den Rumpf-Flügel-Übergängen und schließlich findet man etwas erhaben nachgebildete Schnellverschlüsse an der Motorhaube. Wem letztere zu prominent sind, kann sie durch Abschleifen mildern.

Wie bei eduard üblich wurden auch hier versionsspezifische Rahmen mit den Teilen für Rumpf und Flügel mit den Standardrahmen für die Spitfireinnereien kombiniert, die alle mit "Mk. I - V" markiert sind. Im Wesentlichen unterscheidet sich diese Auflage der Mk. IIa von der "The Few"-Ausgabe darin, dass hier logischerweise nur der Rumpf für die mittleren bis späten Versionen (Gießrahmen 82160 C) enthalten ist. Dieser weist den alugepanzerten Satteltank vor dem Cockpit und die Aufnahme für die Panzerscheibe vor der Windschutzscheibe auf. Mit etwas Suchen findet man am Gießrahmen 82160 P auch eine Kleine Beule für den Coffman-Starter. An der rechten Rumpfhälfte sind zwei kleine Vertiefungen gleich hinter dem Spinner zu sehen, die man für die Montage dieses kleinen Teiles durchbohren muss.

Die Glasteile sind dünn und klar. Während die Windschutzscheibe immer ein separates Teil ist, liegen für den Rest der Verglasung entweder eine separate Schiebehaube und das Rumpfrückenteil bei oder es gibt zum Bau der Haube im geschlossenen Zustand ein kombiniertes Hauben- und Rumpfrückenteil. Die Kabinenhaube kann entweder mit der frühen, an den Seiten flachen oder mit der späteren gewölbten Haube versehen werden. Leider macht Eduard keine Angaben darüber, für welche der Decaloptionen welche Haube gedacht ist. Die Hauben erhalten einen Schiebegriff und einen von zwei verschiedenen Rückspiegeln aus Ätzteilen. Auch hier macht Eduard leider keine weiteren Angaben, für welche Version welcher Spiegel gedacht ist. Somit ist hier eigene Recherche über die Vorbilder angesagt.

Alle Steuerflächen bis auf die Landeklappen sind separat nachgebildet. Beim Höhenruder gibt es ein gemeinsames Bauteil für beide Seiten mit einer durchgehenden Achse. Dies entspricht im Prinzip der Konstruktion des Originals und verhindert bei Hektikern wie mir, dass die Ruder auf jeder Seite anders stehen. Höhenleitwerk und -ruder gibt es außerdem mit schrägen wie mit geraden Ausgleichsflächen.

Das Cockpit wird durch ein vierseitiges geschlossenes Bauelement repräsentiert. Hier findet sich eine große Detailfülle, die durch die Verwendung der beiliegenden bedruckten Ätzteile noch weiter erhöht wird. Die bedruckten Ätzteile bieten ein mehrschichtiges Instrumentenbrett, cremefarbene Gurte (Sutton-Typ?), unbedruckte Panzerplatten für den Piloten, die recht komplexe Fahrwerkskontrolle und diverse weitere Kleinteile. Die Einstiegsklappe ist ein separates Bauteil und kann mit Ätzteilen für das Scharnier verfeinert werden (das später zu findende Brecheisen fehlt hier versionsspezifisch noch).

Die Auspuffrohre sind am Ende hohl. Es liegen zwei verschieden Propeller, einmal DeHaviland und einmal Rotol, beide dreiblättrig, bei. Passend dazu gibt es einen flacheren Rotol- und einen spitzen De Havilland-Spinner. Für das Fahrwerk gibt es Fünfspeichenräder. Der Fahrwerksschacht ist wie immer bei neueren Eduard-Kits modular aufgebaut aus einer Vorderwand, die gleichzeitig dazu dient, die Winkelung der Tragflächen sicherzustellen und diese zu versteifen und je Seite sechs weiteren Wandelementen. Das Spornrad ist ein separates Teil, das zwischen den zwei Teilen der Gabel eingebaut wird. Die Flügelwaffen sind, obwohl sie nach dem Zusammenbau fast völlig im Tragwerk verschwinden, einzeln einzusetzen.

Sehr komplex sind auch die beiden Wasser- bzw. Ölkühler unter den Flügeln aufgebaut. Die Gitter bestehen aus Ätzteilen, die Abluft-Klappen sind separat, haben kleine Stellhebel und können im gewünschten Öffnungswinkel angebaut werden.

Anleitung/Bemalung: Der zweiteilige Decalbogen aus eigener Produktion bietet Kokarden, individuelle Abzeichen und zahlreiche Wartungshinweise, wie bei Eduards Profipacks üblich in fünf Versionen. Der Anbringung der Stencils widmet die Bauanleitung zwei eigene Seiten. Über die richtige Position der Maskierfolien für die Räder und die Kabinenhauben informiert eine Extraseite der Bauanleitung.

Fazit: Eduard bietet hier eine weitere tolle Auflage ihrer neuen Serie mit den frühen Spitfires. Vielleicht kommt bald auch eine Mk. V mit Hispano Kanonen-Bewaffnung oder die Serie wird nach "hinten" verlängert zu einer Mk. XIV. Wegen der zahlreichen kleinen Teile und den Ätzteilen ist dieser Kit nur Modellbauern mit etwas Erfahrung zu empfehlen.

Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei eduard oder für Händler bei Glow2B.

Utz Schißau, Berlin (März 2021)

Literatur:

Scutts, J., Spitfire in action, Aircraft Number 39, Squadron/Signal Publications

Humphreys, R., The Supermarine Spitfire Part 1: Merlin Powered - A comprehensive Guide for the Modeller, Modellers Datafile 3, SAM Publications