Eduard hat nun seine frühe SPAD XIII als Weekend Edition auf den Markt gebracht. Um Überdetaillierung zu vermeiden, gibt es keine Fotoätzteile und es gibt auch keine Qual der Wahl der Bemalung. Es sind nur Abziehbilder für eine Version enthalten. Naturgemäß wurde eine der bekanntesten SPADs ausgewählt; die letzte Maschine des bekannten Piloten Georges Guynemer.
Die stabile Bausatzschachtel ist recht groß für ein Modell dieser Größe. Dies ist aber notwendig, da die beiden beigen Spritzrahmen eine entsprechende Größe besitzen.
Die Bausatzteile sind insgesamt sehr fein gearbeitet und erlauben auch ohne Fotoätzteile ein hervorragend detailliertes Modell.
Der Rumpf ist ungewöhnlich aber clever in drei Hauptteile zerlegt. Dies ermöglicht eine korrekte Widergabe des komplizierten Bugbereichs der SPAD. Die frühen SPAD XIII sind insbesondere durch abgerundete Tragflächenenden charakterisiert. Dies hat Eduard sehr schön und auf den Millimeter genau umgesetzt. Ergänzt werden die beigen Spritzgussteile durch einen kleinen Spritzrahmen mit kristallklaren Windschutzschilden.
Einziger Wermutstropfen: die Abziehbilder sind zwar sauber im Register und auf dünnem Trägerfilm gedruckt, allerdings liegt Eduard mit der Auswahl der Farbtöne deutlich daneben. Das charakteristische blasse französische Blau geht fast ins violette, während das Rot eher zu blass ist. Unverständlich, da dieser Fehler im Profipack nicht vorhanden war.
Im direkten Vergleich mit dem Revell-Bausatz von 1964, der immer noch von Revell hergestellt wird, zeigt sich, wie irreführend der Revell-Bausatz wirklich ist. Die Revell-SPAD ist zwar gar nicht so schlecht detailliert, aber insgesamt viel zu groß geraten. Somit kann es auch evtl. zu Problemen kommen, wenn man die sehr schön ausgeführten Abziehbilder aus dem Revell-Bausatz 04125 verwenden möchte, der die Darstellung der gleichen Guynemer-Maschine, sowie einer britischen Maschine erlaubt. In der letzten Ausführung der Revell-SPAD mit der Nr. 04192 sind nur noch Decals für die britische Maschine vorhanden.
Fazit: Ein wunderschöner Bausatz von Eduard mit weniger schönen Abziehbildern.
Matthias Erben, Berlin (Dezember 2010)