Vorbild: Seit 1913 stellten die Pfalz Flugzeugwerke GmbH in Speyer Maschinen der Typen Morane und Otto in Lizenz her. Im Verlaufe des Ersten Weltkrieges wurden hauptsächlich die Pfalz A.I und Kampfeindecker gebaut. Nach dem erfolglosen Versuch, einen eigenen Doppeldecker (D.4) zu entwickeln, hatte Pfalz Flugzeuge vom Typ Roland D.II und D.IIa in Lizenz gefertigt. Als nach etwa 200 gelieferten Maschinen die Produktion auslief, waren erneut Kapazitäten für eigene Entwicklungen frei. Die Pfalzwerke hatten, wie andere Hersteller auch, eine erbeutete Nieuport 11 erhalten und nun versuchten Chefkonstrukteur Rudolph Gehringer und seine Ingenieure Paulus und Goldmacher den Entwurf für ein neues Flugzeug möglichst stark anzupassen, ohne die Schwächen der Nieuport-Maschinen mit zu übernehmen. Vor allem wurde der Rumpf in der für die Roland-Flugzeuge typischen Wickelrumpfbauweise gefertigt, die allerdings arbeitsintensiv und teuer war. Dabei wurden dünne Sperrholzplatten über Kreuz auf das Rumpfgerüst geleimt, was zu großer Stabilität und guten aerodynamischen Eigenschaften führte. Auf Basis dieser Erfahrungen entstand die D.III als die erste wirklich erfolgreiche Eigenkonstruktion der Pfalz-Flugzeugwerke. Die Pfalz D.III war ein konventionelles Modell. Der Rumpf wurde in Schalenbauweise gefertigt und war stromlinienförmig mit Sperrholz umwickelt. Bemerkenswert war der durch einen doppelten Holm sehr stabile Unterflügel, der auch maßgeblich die guten Leistungen der Maschine im Sturzflug beeinflusste. In großen Höhen konnte die Pfalz D.III sogar streckenweise die Leistungen der etwas instabileren Albatros-Flugzeuge übertreffen. Das Fahrwerk war, wie zur damaligen Zeit üblich, ein Starrfahrwerk. Der von Mercedes gelieferte Motor erreichte eine passable Leistung und war mit einem Teeves and Braun Flächenkühler verbunden. Zwei starre, vorwärtsgerichtete 7,92 mm-MG MG 08/15 entsprachen der Standardbewaffnung. Diese MG waren in den Rumpf integriert, was die Bedienung, insbesondere die Beseitigung von Ladehemmungen während des Fluges, erschwerte. Die von Franz Schneider entwickelte Synchronisationstechnik, die bei der Fokker E.III erstmals Verwendung fand, wurde auch hier eingebaut. Die D.IIIa unterschied sich vom Vorgänger durch abgerundete Flügelenden und größere, ebenfalls abgerundete Leitwerkflächen. Die MGs waren in die obere Rumpfabdeckung verlegt worden, so dass sie für den Piloten und die Mechaniker leichter erreichbar waren. (nach Wikipedia)
Bausatz: Eduard hat seine Pfalz D.IIIa aus dem Jahr 1999 erneut auf den Markt gebracht. Dieser basierte bereits auf dem Bausatz der Pfalz D.III aus dem Jahr 1996. Wer jetzt allerdings neue Teile oder Formen erwartet, wird enttäuscht sein. Es ist immer noch die Version von 1999! Es wurden lediglich neue Decals beigelegt.
Die 47 Teile (verteilt auf zwei Spritzrahmen) sind wie üblich sehr gut ausgeformt, obwohl die Spritzform doch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat. Um zu einer stimmigen D.IIIa zu werden, muss die untere Tragfläche mit den abgerundeten Flügelenden verwendet werden.
Anleitung/Bemalung: Die Bauanleitung umfasst elf Seiten, wobei Seite 1 Infos zur Geschichte, und die Seiten 7 - 11 die Farbgebung und Decals zeigt. Die Farbangaben beziehen sich auf das Farbsystem GSI-Creos von Gunze und Mission Models.
Die Decals (zwei kleine, ein großer Bogen) sind auf blauem Trägerpapier sauber und versatzfrei gedruckt und ermöglichen es, vier Maschinen darzustellen.
Da einige Maschinen mit dem Lozenge-Tarnstoff bezogen waren, gibt es dieses Muster natürlich auch als Decal. Hier sind sogar separate Rippenbänder vorgesehen, was die Authentizität sehr erhöht.
Fazit: Dieser Bausatz ist auch für Anfänger geeignet, da es nicht allzu viele Bauteile gibt, und auch die Verspannung sich in Grenzen hält. Lediglich das Anbringen der Flächendecals (Lozenge) ist etwas kniffliger.
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei eduard oder für Händler bei Glow2B.
Jürgen Bellenbaum, Dallgow-Döberitz (April 2021)