Vorbild: Die Republic P-47 war eine Weiterentwicklung des von Seversky entwickelten Jagdflugzeugkonzepts. So entstand nach der P-43 das schwere Jagdflugzeug P-47B. Der Erstflug des ersten Prototyps fand am 06. Mai 1941 statt. Die P-47B war erheblich größer und schwerer. Das Flugzeug war mit dem Doppelsternmotor Pratt & Whitney R-2800 mit Turbolader ausgerüstet.
Die P-47D war die Großserienvariante mit leistungsstärkerem Triebwerk und Wassereinspritzung. Gleichzeitig wurde ein neuer Propeller eingebaut. Bewaffnet war diese Maschine mit acht 12,7-mm-MGs. Ab P-47D-RE Block 25 und P-47D-RA Block 26 wurde eine Blasenhaube eingebaut. Eine zusätzliche Rückenflosse sollte die Richtungsstabilität wieder erhöhen. Insgesamt entstanden von dieser Version 12.602 Exemplare. Davon waren 6.289 Maschinen aus den späten Blöcken mit der Blasenhaube.
Bausatz: Neben den Wiederauflagen der eigenen Bausätze liefert eduard auch mit Beginn des Jahres 2021 eine weitere Neuheit im Programm aus. Wobei ganz eine Neuheit ist der vorliegende Bausatz nicht, es handelt sich wiederum um eine Formübernahme von Platz. Dieses schon bewährte Konzept kennen wir schon von den hier vorgestellten Kits der Skyhawk, Hellcat und Mustang. Nun also auch die frühe Thunderbolt, "Razorback", welche auch im Programm des japanischen Herstellers zu finden ist. Und auch in diesem Fall ist dieser Bausatz die absolut erste Wahl und schlägt die älteren Modelle um Längen. Vier Spritzlinge finden sich neben der Bauanleitung und den Masken für die Klarsichteile in der Tüte.
Aus über 30 Einzelteilen entsteht das Modell, bei dieser Anzahl sind aber ein paar Optionsteile dabei, so dass nicht alle benötigt werden. Beim Betrachten der Teile zeigt sich sehr schnell die tolle Qualität der Details und Gravuren. Die Aufteilung der Hauptbaugruppen ist klassisch gewählt. So entstehen die Tragflächen aus einem durchgängigen Unterteil und zwei Oberteilen. Dadurch ist der richtige Winkel zum Rumpf quasi vorgegeben. Die Hinterkante ist zwar zweiteilig, aber am fertigen Modell immer noch sehr dünn. Etwas Vorsicht beim Handling während des Baues benötigen die angegossenen MG-Läufe und das Pitotrohr. Der Rumpf entsteht aus zwei Hälften.
Das Cockpit ist einfach, aber bei geschlossener Haube völlig ok. Details bringen noch die Gurte und das Armaturenbrett, welche als Abziehbilder vorhanden sind. Eine einfache und effektive Methode. Ein kleines Highlight, insbesondere in diesem Maßstab, ist der Motor. Dieser ist nahezu komplett als Doppelstern ausgeführt und zeigt alle typischen Merkmale wie die Zylinder, das Getriebegehäuse und die Luftführung. Über diesen wird dann die einteilige Cowling geschoben. Bei dieser sind die Kühlklappen etwas geöffnet dargestellt. Eine Optionsmöglichkeit sind die drei beiliegenden Propellertypen. Für die möglichen Markierungen aus dem Kasten wird auf zwei dieser zurückgegriffen.
Das Fahrwerk geht einen Kompromiss zwischen Feinheit und Stabilität ein, aber es ist für 1/144 völlig ok. Die Hauptfahrwerksräder zeigen bei ganz genauer Betrachtung ein feines Profil! An Außenlasten sind in der "Tüte" ein 200 Gallonen Centertank und für die Flügelpylone zwei leichte Bomben und Bazookapacks vorhanden.
Den Zusammenbau des Modells zeigt die Bauanleitung in schönen und klaren Abbildungen auf insgesamt acht Seiten. Die Farbangaben, welche auch für Details gemacht werden, beziehen sich auf die Programme von Mr.Hobby - Gunze und Mission Models. Die fünf möglichen Bemalungen werden auf farbigen 4-Seiten Profilen gezeigt. In diesem Fall sind aber keine Hintergrundgeschichten vorhanden.
Die folgenden fünf Maschinen sind mit den beiliegenden Decals baubar:
Der in Eigenregie hergestellte Decalbogen ist glänzend gedruckt und macht einen sehr guten Eindruck. Neben den spezifischen Markierungen, welche wieder gruppiert sind, finden wir auch noch einiges an Stencilits. Darunter auch einzelne Bilder für die Propeller, welche z.B. bei der Mustang nicht vorhanden waren. Des Weiteren sind die großen Streifen für zwei der Option auch als Nassschiebebild vorhanden. Bisherige Erfahrungen zeigen, dass diese Abziehbilder sehr dünn sind und etwas Vorsicht im Umgang benötigen. Dafür legen sie sich gut in die Gravuren.
Fazit: Nun ist dank der Kooperation zwischen Platz und eduard auch ein zeitgemäßer und toller "Donnerblitz" in der frühen Variante als Razorback in 1/144 leicht erhältlich. Für Freunde von Propellermaschinen im ganz kleinen Maßstab ein klares Muss.
Erhältlich sind die Bausätze von eduard im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.
Vorbildteil: Volker Helms
Sebastian Adolf, Wettstetten(Februar 2021)