Vorbild: Der M4 Sherman wurde 1941 aus dem Prototyp T6 entwickelt und seit Februar 1942 in Serie produziert. Den Namen Sherman bekam er bei Indienststellung in der britischen Armee. Dort stand er auch in der Zweiten Schlacht von El Alamein erstmals im Kampf. Bewaffnung und Panzerung entsprachen dem damaligen Stand der Technik, waren aber eher durchschnittlich. Sein großer Vorteil waren die horizontal selbststabilisierende Kanone, die geringen Herstellungskosten und die breit angelegte Produktion mit hoher Standardisierung der Bauteile. Monatlich sollen 2.000 Stück produziert worden sein.
Aufgrund der vielen an der Produktion beteiligten Firmen wurde der M4 zeitgleich mit verschiedenen Motoren ausgestattet, was zu Qualitätsunterschieden führte. Die frontale Panzerung betrug 91 mm an der Kanonenblende, 76 mm an der Turmfront und 63 mm an der Rumpffront. Dies war ausreichend für den Nordafrika-Einsatz des Jahres 1942, machte den Sherman aber im weiteren Kriegsverlauf zunehmend verwundbar.
Der M4A1 war der erste Sherman, der bei der Truppe angekommen ist. Äußerlich konnte man ihn gut vom M4 unterscheiden, da seine Aufbauten aus einem Teil bestanden und somit runder aussahen, da sie nicht zusammengeschweißt werden mussten. Die ersten M4A1 waren mit der alten 7,5cm- Kanone M2 sowie zwei MG ausgerüstet. Nach nur wenigen Exemplaren kam die neue M3-Kanone standardmäßig zum Einbau. Die ersten Panzer waren stark vom M3 beeinflusst. So hatten diese noch die Luftfilter, die Auspuffkonstruktion ,Laufwerksteile und den gleichen Motor. Grob gesagt unterscheiden sich beide Panzer nur durch den einmal gegossenen und einmal geschweißten Aufbau. Es wurden auch dieselben Änderungen wie beim M4 vorgenommen, so fielen die einfachen Sehschlitze weg, einteilige Getriebegehäuse, Zusatzpanzerung, neue Laufwerksteile und die M34A1-Lafette.
Die Wehrmacht erbeutete Panzer ("Beutepanzer") von Typ M4 Sherman erstmals bei Kämpfen in Tunesien Anfang 1943. Mehrere wurden ins Deutsche Reich zum Heereswaffenamt (HWA) transportiert, um sie zu untersuchen. Shermans wurden bei Kämpfen in Nordafrika, in Italien, an der West- und Ostfront erbeutet. Von Anfang 1943 bis zur Kapitulation 1945 nutzten Wehrmacht und Waffen-SS Sherman-Panzer der verschiedenen Versionen als Panzerkampfwagen (Pz.Kpfw.) M4 748(a) und setzte sie als Kampfpanzer, Bergepanzer und Munitionsschlepper ein. Bei den nicht als Kampfpanzer verwendeten Shermans wurde der Turm abgebaut. Bei der 10. SS-Panzer-Division "Frundsberg" und bei der Panzerbrigade 150 waren zeitweise jeweils zehn Shermans im Kampfeinsatz. Bei allen anderen deutschen Verbänden handelte es sich meist nur Einzelstücke. Dabei wurden Shermans auch von Nichtpanzerverbänden eingesetzt. So setzte die 5. Fallschirmjägerdivision zeitweise sechs und die 281. Infanteriedivision (Ostfront) fünf Shermans ein. Um sie vor eigenem Feuer zu schützen, erhielten diese Panzer übergroße Balkenkreuze.
Bausatz: In der Eduard ProfiPACK-edition erschien als zweiter Bausatz der Sherman M4A1. Auch bei diesem Kit wurde in Koproduktion mit TASCA/ASUKA-Models das schon bekannte Sherman Modell M4A1 verwendet. Aufgewertet wird der Bausatz mit einem umfangreichen Ätzteilbogen und neuem Decalbogen.
Der Bausatz enthält eine späte Ausführung des Sherman M4A1 mit einer geschweißten bzw. genieteten Unterwanne in Kombination mit einer gegossenen Oberwanne, einem vorderen dreigeteiltem oder gegossenen Getriebegehäuse und den T48 Ketten mit pfeilförmigen Kettenbelägen.
Der Bausatz beinhaltet mehr als 530 Bauteile die auf 18 olivefarbene Spritzrahmen aufgeteilt sind, zwei klare Spritzrahmen mit 16 Teilen, einen Rahmen mit 24 klaren Poly-Caps, eine zweiteilige Gummikette (2x), ein kleines Stück schwarzen Moosgummi und einen großen Bogen Fotoätzteile mit ca.150 Teilen. Anhand der 12-seitigen, sehr ausführlichen Bauanleitung, dürfte der Zusammenbau keine größeren Schwierigkeiten bereiten. Die Detaillierung ist sehr gut, der Turm und die Oberwanne verfügen über eine hervorragende Gussstruktur, Auswerfermarkierungen an den Bauteilen sind kaum sichtbar.
Bemalungsvarianten: Ein Decalbogen mit Markierungen für vier Fahrzeuge:
Fazit: Auch mit einem weiteren Sherman M4A1 hat EDUARD wieder einen sehr guten Plastikmodellbausatz auf den hiesigen Modellbaumarkt gebracht, zumal die alten TASCA Bausätze nicht mehr produziert werden! Absolut zu empfehlen!
Special thanks to Eduard for the sample.
Andreas Eichendorff, Berlin (Dezember 2014)