Historie: Die Lawotschkin La-5 wurde aus der LaGG-3 weiterentwickelt. Statt des V-12 Motors wurde ein Doppelstern 14-Zylinder-Bombermotor Schwezow ASch-82 eingebaut, was die Maschine praktisch zu einer Neukonstruktion machte.
Die Arbeiten begannen 1941, bis zum Juni 1942 waren die Flugerprobungen abgeschlossen, bis Ende des Jahres waren bereits 1125 Flugzeuge im Einsatz. Erste Einheiten, die sie akzeptierten waren das 49. Jäger-Regiment und die 287. Jäger-Division. In Bodennähe und mittleren Höhen konnte sich die La-5 mit ihren deutschen Gegnern messen. Aber erst die weiterentwickelten Versionen LA-5F und La-5FN mit Triebwerken mit Direkteinspritzung und Zweigangkompressor waren der Bf 109 und der FW 190 ebenbürtig. Erkennbar waren diese späteren Versionen an einer überarbeiteten Motorhaube mit Luftkanal für den Lader und einer Vollsichthaube.
Die La-5 bestand überwiegend aus Birkenholz, was ihr den Beinamen „hölzerner Retter von Stalingrad“ einbrachte .Die Motoraufhängung und das Leitwerk waren aus Duraluminium aufgebaut, ebenso die Ruder, die stoffbespannt waren.
Das Treibwerk ASch-82 (M82) leistete 1330 PS, was der La-5 eine Höchstgeschwindigkeit von 554 km/h in 6500 m Höhe verlieh bei einer Dienstgipfelhöhe von 9500 m und einer Reichweite von 630 km. Als Bewaffnung dienten zwei über dem Motor eingebaute 20 mm-Kanonen SchWAK.
(Quelle Bauanleitung und Wikipedia LawotschkinLa-5)
Mit diesem Bausatz setzt Eduard seine Limited Edition-Reihe fort, in der bisher u.a. zwei P-38 und zwei P-47-Kits erschienen sind. Diesmal dient der Zvesda Bausatz der La-5 als Grundlage, ergänzt durch Fotoätzteile und Maskierfolien sowie zwei einteilige Brassin-Räder aus eigener Produktion. Die Fotoätzteile kommen auf zwei Rahmen, einem messingfarbenen mit Teilen für den Motor und das Fahrwerk und einem bedruckten für das Cockpit, die Instrumente, Konsolen und die Sitzgurte.
In der wie immer etwas groß geratenen Box findet sich der Basiskit bestehend aus drei Gießrahmen mit 142Teilen in Mittelgrau und einem Rahmen mit neun Klarsichtteilen. 27 Teile wandern in die Restekiste. Die Teile sind sauber abgespritzt ohne Grat, Sinkstellen und ohne später sichtbare Auswerfermarkierungen. Die wenigen Gravuren sind sehr schmal und konsistent, im Motorbereich gibt es einige sehr feine Nieten. Der Motor selbst besteht aus 25 Teilen und zwei vollständigen Zylinderkränzen, ist gut detailliert und soll durch zwei miteinander zu verschränkende Lüfterkränze aus Ätzteilen ergänzt werden. Über dem Motor finden die Kanonen ihren Platz. Die Bauanleitung schweigt sich darüber aus, ob man die Motorhaubenteile unverklebt fixieren kann, um die darunterliegende Detailpracht zeigen zu können, für eine Wartungsszene könnte man sie sicherlich abgenommen zeigen. Allerdings sind die Wandstärken dieser Teile nicht sehr realistisch. Der Rumpfinnenbereich ist sehr aufwendig nachgebildet einschließlich sämtlicher Spanten und Stringer bis in den hinteren Rumpf. Ob davon später bei geschlossenem Rumpf überhaupt etwas zu sehen sein wird und ob alles problemlos zusammen passt, ist zu bezweifeln. Im Cockpit finden natürlich zahlreiche Ätzteile ihren Platz Weitere Ätzteile finden für die Fahrwerksklappen und die Bremsleitungen Verwendung.
Die Brassin-Räder haben mich diesmal enttäuscht, die Felgen sind kaum besser als das Angebot in Kunststoff und das Profil wirkt ebenso wie die Beschriftung derart übertrieben, dass man zum Schleifpapier greifen sollte.
Zu den Highlights des Kits zählen natürlich wieder die Decals. Cartograf aus Italien hat sie in der gewohnten Qualität gedruckt. Ein kleiner Bogen gibt die Hoheitszeichen, Staffel- und persönliche Abzeichen der Maschinen wieder, Wartungshinweise sucht man vergeblich.
Die Bemalungshinweise bestehen wie gewohnt aus farbigen Vierseitenansichten. Folgende Varianten stehen zur Auswahl:
Fazit: Eduard hat es wieder getan. Zu einem sehr guten Basiskit hat man sein hauseigenes Zubehör und alles zusammen in eine schicke Box gepackt. Der Zvesda-Kit ist aber schon von Haus aus so gut, dass sich die Verbesserungen diesmal vorwiegend auf das fotogeätzte Material beschränken. Die Decals kommen diesmal auch nicht so recht zum Zuge, da die sowjetischen Maschinen einfach nicht so farbenfroh waren wie z.B. amerikanische. Alles in allem erhält der Modellbauer hier aber einen Bausatz, der sehr viel Bastelspaß verspricht, der Preis mag allerdings manchen vom Kauf abhalten…
Für Modellbauer mit etwas Erfahrung sehr zu empfehlen!
Utz Schißau Berlin (April 2014)