Iljuschin Il-2m3 Sturmowik – Weekend Edition

eduard 7410 – 1/72

Vorbild: Im sogenannten „Großen Vaterländischen Krieg“ von 1941-1945 war die Iljuschin Il-2 eines der effektivsten Waffensysteme. Immerhin wurden 36.163 Exemplare in verschiedenen V Versionen gebaut. Im Mai 1938 erhielt das Konstruktionsbüro Iljuschin den Auftrag zur Entwicklung des ersten Prototypen ZKB-55. Dieses zweisitzige Flugzeug flog erstmals am 02. September 1939. Nach einigen Tests erhielt der Prototyp den AM-38-Motor. Dieser war für niedrige Höhen optimiert. Dann musste das Flugzeug noch zum Einsitzer umgewandelt werden. Der Verteidigungsminister meinte, dass ein Abwehrschütze nicht notwendig sei. Er sollte sich da bitter täuschen. Vielleicht hat er sich auch nur dem Druck von Stalin gebeugt... Somit hatte man in der der Maschine Platz für einen 155 Liter-Tank. Als ZKB-57 flog diese Maschine erstmals am 12. Oktober 1940.

Am 10. März 1941 verließ die erste Il-2 die Produktionsstätte in Woronesch. Nur 249 Il-2 waren bis zum Barbarossa-Feldzug fertig und ausgeliefert. Diese Maschinen hatten jeweils zwei 20mm-Kanonen und 7,62mm-MGs. Schon kurz nach Kriegsausbruch wurde bei der ursprünglichen Ganzmetallkonstruktion einige wichtige Strukturen aus Holz gebaut. Das waren der hintere Rumpf, das Seitenleitwerk und die Ruder. Diese Bauteile waren nicht nur schwerer, sondern auch nicht so robust wie eine Aluminiumkonstruktion. So mussten von außen am Rumpf Verstärkungen angebracht werden(bei späteren Serien von innen angebracht). Die 20mm-Kanonen wurden durch 23mm-Waffen ersetzt. Im ersten Ostfront-Winter erhielten viele Maschinen einfahrbare Ski-Fahrwerke. Im Sommer 1942 lief die Produktion der einsitzigen Il-2 aus.



Die ersten seriengefertigten Il-2 mit Abwehrstand waren mit einem UBT-MG mit 12,7mm ausgerüstet. Durch diese Bewaffnung wurde das Flugzeug zu schwer und instabil. Daher wurde die Tragfläche umkonstruiert. Die Fläche bekam außen eine Pfeilung vor 15°. Dadurch wurde der Schwerpunkt wieder verschoben und das Flugzeug war stabiler. Am 12. Dezember 1942 war die staatliche Prüfung der Il-2 Typ 3 genannten Version abgeschlossen und sie ging sofort in den Serienbau. Im Verlaufe der Produktion wurden natürlich diverse Modifikationen durchgeführt die zu einigen auch äußerlich sichtlichen Veränderungen führten.

Bausatz: Dieser Kit ist natürlich keine echte Neuheit, sondern eine Wiederauflage in der Weekend-Reihe. Das heißt hier: Es gibt nur eine Decalversion, keine Masken und keine Fotoätzteile. Dafür gibt es einen ordentlichen Bausatz der späten Version.



m attraktiven und stabilen Stülpkarton befinden sich gut verpackt drei graue Spritzgussrahmen mit 112 Teilen, sechs Klarsichtteile, ein kleiner Decalbogen und eine einfache Bauanleitung. Die Skizzen sind darin verkleinert, reichen aber für einen normalen Modellbauer aus. Ein paar Teile wandern in die Grabbelkiste.



Das Cockpit hat eine solide Grundausstattung. Für die Bemalung des strukturierten Instrumentenbretts ist ein wenig Sorgfalt nötig. Mit der Trockenmalmethode kann man hier viel erreichen. Vielleicht sollten Sitzgurte ergänzt werden... Die meisten Bauteile werden im Flügel eingebaut. Von unten wird das Cockpit dann in den Rumpf eingefügt.

Das Fahrwerk ist robust aber komplett. Der Bau ist leicht nachzuvollziehen. Die Kanzel besteht entweder aus einem Teil oder aus vier Teilen. Dadurch sind einige Elemente offen montierbar. Interessant sind die vier Raketen, denn sie besitzen feine Stabilisierungsflächen.

Der kleine Decalbogen ist ohne Versatz gedruckt. Ein paar Wartungshinweise enthält er auch.

Bemalung:

  1. Il-2m3 blaue 22 der 3. Tschechoslowakischen Squadron.

Fazit: Ein interessanter Bausatz, der auch für weniger Geübte Bastelspaß verspricht!

Literatur:

Il-2 Stormovik in action, Aircraft Number 155, Hans-Heiri Stapfer, squadron/signal publications 1995, ISBN 0-89747-341-8;
Ilyushin Il-2 and Il-10 Shturmovik, Yefim Gordon und Sergey Komissarov, Crowood Aviation Series, 2004, ISBN 1-86126-625-1;
Il-2, Il-10, Monografie Lotnicze 22, R. Michulec, AJ-Press 1995, ISBN 83-86208-33-3.

Volker Helms, Godern (November 2010)