Vorbild: Bis in die heutige Zeit hat die I-16, auch "Rata" (Ratte) genannt, nicht nur für sowjetische Jagdflugzeuge einen hohen Stellenwert, war sie doch einer der ersten Jäger mit Einziehfahrwerk. Sie nahm an den Kämpfen im spanischen Bürgerkrieg (1936-39) teil und war ebenso in China im Einsatz, wo sie sich auf Seiten der chinesischen Nationalisten unter General Chiang Kai-shek gegen die japanische kaiserliche Luftwaffe behauptete.
Dabei war die Geburtsstunde des agilen kleinen Jägers alles andere als rühmlich. Ihr Konstrukteur saß auf Befehl Stalins in Haft und das Konstruktionsbüro war in einer sowjetischen Strafanstalt untergebracht. Der Prototyp selbst flog erstmals im Dezember 1933 und ein Jahr später wurden die komplett ausgereiften Maschinen dieses Typs offiziell in Dienst gestellt. Den Namen "Rata" geben ihr übrigens die spanischen Nationallisten unter General Franco. Was abfällig gemeint war, wurde zum Synonym des Flugzeuges. Die republikanischen Piloten gaben ihr den Namen "Mosca" (Fliege). Und wie eine lästige Fliege, umschwärmten sie auch noch die Piloten der deutschen Luftwaffe nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion 1941.
Die I-16 war ein Tiefdecker in Gemischtbauweise aus Sperrholz und Flugzeugaluminium. Die von Eduard als Bausatz favorisierte Variante wurde von einem Neunzylinder-Sternmotor Schwezow M-63 angetrieben und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 489 Km/h. Die Bewaffnung bestand aus vier MG SchKAS mit je 650 Schuss Munition. Das Fahrwerk wurde vom Piloten mittels einer Kurbel nach dem Start per Hand eingezogen.
Bausatz: In dem attraktiven Stülpkarton befinden sich 96 Bauteile aus dunkelgrauen Kunststoff, die mit schönen Strukturen besonders an den Rumpfteilen und den Flügeln versehen sind. Der Sternmotor ist zwar nur als Relief gefertigt, was aber für die Präsentation an dem Modell völlig ausreichend ist, weil er zum größten Teil nicht sichtbar ist. Die kleinen Abgasrohre sind an den Enden sogar offen gestaltet.
Da Eduard den Bausatz als ProfiPack deklariert, gibt es natürlich auch noch eine Ätzteileplatine mit teils farbigen Teilen. Insbesondere das Cockpit lässt sich dadurch trefflich aufwerten.
Bemlung: Die Bauanleitung ist genau so attraktiv gestaltet wie das gesamte Modell. Für jede der fünf Gestaltungsmöglichkeiten wird auch der Pilot und die Verbandszugehöhrigkeit vorgestellt. Also da wären:
Fazit: Ein schöner Bausatz der legendären "Rata", zu einem moderaten Preis. Daher eine klare Empfehlung.
Erhältlich sind die Bausätze von Eduard im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.
Jürgen Bauer, Berlin (Juni 2015)