Grumman F6F-5N Nightfighter

eduard 84133 - Weekend edition - 1/48

Vorbild: Im Prinzip war die Grumman Hellcat (Höllenkatze) eine stärkere Ausführung der F4F Wildcat derselben Fertigungsfirma. Da diese aber noch nicht ganz mit ihrem japanischen Kontrahenten mithalten konnte, wollte Grumman ein leicht verbessertes Muster schaffen. Forderungen der U.S. Navy, nach der Schlacht um Midway, für höhere Flugleistungen und Kampfkraft der zukünftigen Jagdflugzeuge, führten dazu, den leistungsstärksten Motor Pratt & Whitney R-2800 Double Wasp sowie einer stärkere Bewaffnung einzubauen. Dafür musste die Zelle völlig neu konstruiert, vor allem verstärkt und vergrößert werden. Trotz einiger Widrigkeiten konnten nach einem Jahr und drei Monaten, die Serienproduktion der Hellcat aufgenommen werden. Ihre Kraft und ihr Beschussfestigkeit brachten Grumman den Ehrentitel "Grumman Ironworks" ein. Im Januar 1943 wurden die ersten Staffeln damit ausgerüstet. Erstmals konnten sich Kampfflugzeuge der U.S. Navy mit den gefürchteten japanischen Zero A6M Jägern von Mitsubishi auf Augenhöhe messen.

Die Nachtjägervarianten traten zum ersten Mal, Mitte 1943 in Erscheinung. Ihr Kennzeichen war eine auffällige tropfenförmige Beule an der Steuerbordtragfläche. Diese beherbergte ein 3-cm AN/APS-6 Radargerät. Von dieser Hellcat wurden insgesamt 1590 Stück gebaut. Das eigentliche Angriffsverfahren, war ein sogenanntes "Hunter-Killer" System. Das heißt: Drei Jagdflugzeuge F6F-5N flogen zusammen mit dem Aufspürer, einer Grumman TBF Avanger mit einem noch leistungsstärkeren ASV Radar. Einige der Maschinen kamen nach dem Ende des zweiten Weltkrieges im Koreakrieg zum Einsatz.

Bausatz: In dem Stülpkarton befinden sich über 100 Einzelteile aus graublauem Kunststoffmaterial. Außerdem gibt es noch einen Beutel mit Teilen aus Kunstharz für den Radarpod, die Flammenvernichter der Abgasanlage sowie einen Satz Bewaffnung für die zweite Variante des Bausatzes. Die Teile stammen aus der Ära als Eduard die Short-Run-Produktion ad akta gelegt hat und zu besseren Formen übergegangen ist. Das Augenscheinlichste ist dabei, der Verzicht auf Passhilfen. Diese wurden dann erst bei den nächsten Produktionsreihen eingeführt. Auf alle Fälle sind alle Bauteile hervorragend ausgeformt. Kein Grat und keine Senkstellen stören den Zusammenbau. Die Gravuren mit vielen versenkten Nietenreihen entsprechen völlig dem Original des "eisernen" Kampfflugzeuges.

Das Cockpit hat viele Details und der Pratt & Whitney Sternmotor ist nicht einfach als Relief vorhanden, sondern wird in seiner doppelten Ausführung in die Motorhaube eingesetzt. Die separat beiliegenden Ruder können nur in der Nullposition eingebaut werden, wenn man sich nicht die Mühe macht und die Teile ein wenig umgestaltet.

Am wichtigsten aber ist, dass die elliptische Form des Rumpfes stimmig ist. Das trifft auch auf die Nachbildung der Außenverkleidung zu, die wie zusammengenietete Bänder wirkt. Alle Positions- und Abstandsleuchten bestehen aus Klarsichtmaterial. Die Kabine liegt in zwei unterschiedlichen Varianten bei. Das Fahrwerk ist stabil wie dem Original entsprechend. Schächte und Streben sind gut detailliert. Auch der große mittlere Zusatztank fehlt nicht. Für die Raketen- und Bombenbewaffnung Raketen sollte man sich in der Fachliteratur schlau machen.

Bemalung:Die Bauanleitung ist Hochglanz gedruckt und z.T. farbig gehalten und toppt damit ihre Vorgänger. Zwei Möglichkeiten gibt es für die Lackierung:

Fazit: Eduards Hellcat ist wohl das detaillierteste Modell dieses berühmten Marinejagdbombers. Die unschlagbar preiswerte Weekend edition ist daher uneingeschränkt zu empfehlen.

Der Bezug ist über den örtlichen Fachhandel oder bei Eduard direkt möglich.

Jürgen Bauer, Berlin (Januar 2017)