Albatros D.V WEEKENDedition

eduard 7406 Spritzguss 1/72

Vorbild: Die Albatros D.V entstand zum Jahresbeginn 1917 als direkter Nachfolger der gerade erst in die Truppe eingeführten Albatros. D.III. Der Rumpfquerschnitt wurde deutlich verkleinert und abgerundet wodurch der Luftwiderstand sich verringerte und der Tragflächenkühler wurde von Anfang an auf der rechten Seite geführt. Da sich jedoch im Gegenzug die Leistung des Motors nicht verbesserte und das Abfluggewicht sich nicht verringerte, war dieser Typ seinem Vorgänger nicht wirklich überlegen und die bekannten konstruktiven Schwachpunkte mit den Tragflächen konnten ebenfalls nicht behoben werden. Der nur geringfügig höheren Geschwindigkeit stand eine schlechtere Steig- und Manövrierfähigkeit gegenüber. Trotzdem begann ab April 1917 der Serienbau des neuen Musters obwohl zeitgleich auch noch weitere Albatros D.III bestellt wurden.

Österreich- Ungarn erwarb keine Lizenz der D.V - im Gegensatz zur D.II und D.III - sondern verbesserte seine bei Oeffag gebauten D.III konsequent weiter wobei die Motorleistung gesteigert und auch die Flächen verstärkt wurden. Im Einsatz wurde die D.V, anders als ihre Vorgänger, nicht sofort mit Begeisterung empfangen denn breits ab Mai 1917 ging die Luftüberlegenheit der Deutschen an der Westfront wieder verloren da die Alliierten modernere Typen an die Front brachten. Trotzdem konnten sich die deutschen Piloten noch im Luftkampf behaupten da sie überwiegend besser ausgebildet waren, mehr Erfahrung hatten und über die bessere Taktik verfügten.

Die notwendige Verbesserung zur Albatros D.Va erbrachte keine wesentliche Leistungssteigerung mehr so das der Typ schon ab Herbst 1917, faktisch mit seiner Einführung, als veraltet galt. Doch die ab Herbst 1917 engeführte Pfalz D.III war nicht viel besser und der mit viel Lob bedachte Fokker DR.I hatte anfänglich erhebliche Strukturmängel so das die Albatros D.V bzw. D.Va noch bis in den frühen Sommer 1918 das meistverbreitete Jagdflugzeug der deutschen Fliegertruppe blieb bevor sie der Fokker D.VII weichen musste. Bis Kriegsende gingen die Einsatzzahlen in den Jagdstaffeln daher schnell zurück und danach wurden fast alle Maschinen schnell verschrottet. Die besseren österreichisch- ungarischen Oeffag D.III dagegen blieben bis über das Kriegsende hinaus noch im Bestand vieler Staaten und behaupteten sich auch noch im Polnisch- Russischen Krieg von 1920.

Bausatz: Die Albatros D.V in 1/72 ist schon fast ein Oldie(aus 1999) aber das mag hier nichts heißen. So freut man sich immer wieder auf eine Wiederauflage. Diese gibt es hier nun als WEEKENDedition. In dem attraktiven Stülpkarton befinden sich sehr gut verpackt ein grauer Spritzling mit 33 Teilen, zwei große Decalbögen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.

Der Spritzling ist von höchster Qualität und sieht er sieht so aus als wenn die Form noch neuwertig ist. Auch hier beginnt der Bau mit dem Cockpit. Hier könnte man ein paar mehr Details verbauen, denn so sieht es etwas leer aus. Da hilft nur das ZOOM-Set auch dem eigenen Haus. So gibt es nur das Nötigste. Ein paar Sitzgurte sollte man auf jeden Fall ergänzen. Vom Motor liefert eduard nur die sichtbaren Teile. Das ist in Ordnung. Die beiden MGs sind sehr einfach.

Sind die beiden Rumpfhälften erstmal zusammengefügt, dann ist nicht mehr sehr viel zu verbauen. Die Tragfächen, das Höhenleit- sowie das Seitenleitwerk sind aus jeweils einem Teil und scharfe Hinterkanten gibt es dazu. Auch die Stoffstruktur ist nicht übertrieben. Als Hilfe für die Montage der oberen Tragfläche hätte ich mir noch eine Frontansicht gewünscht. Aber in der Bauanleitung findet man auch noch einen schönen Plan für die Verspannung. Die beiden Räder sind aus jeweils einem Teil. Gleiches gilt auch für den Auspuff und die Luftschraube.



Höhepunkt dieses Bausatzes sind die beiden Decalbögen. Hier findet man nicht nur den Tarnstoff für die Tragfächen(den man nur für eine Bemalungsvariante benötigt) sondern auch einen tadellosen Bogen für die vier Bemalungsoptionen. Bei den Farben bezieht man sich auf die Systeme von GUNZE und Mission Models.

Bemalungen:

Fazit: Für einen guten Einstandspreis liefert eduard hier in der WEEKENDedition der Albatros D.V in 1/72 einen tollen Bausatz. Fortgeschrittene Modellbauer legen mithilfe des ZOOM-Sets die Messlatte etwas höher! Sehr zu empfehlen!

Erhältlich sind die Bausaätze für Händler bei Glow2b oder für Endkunden im Handel sowie bei eduard direkt.

Vorbildteil: Holger Schimpf, Erfurt

Volker Helms, Godern (Juli 2021)