Vorbild: 1817 führte Frederick Marryat von der britischen Royal Navy ein System von Flaggensignalen ein, das zunächst zur Signalisierung und Erkennung von Handelsschiffen über größere Entfernungen auf See diente (Marryat-Signalcode). Das mehrfach, und unter anderem für die Zwecke der Royal Navy erweiterte System wurde 1854 umbezeichnet in The Universal Code of Signals for the Mercantile Marine of All Nations und war bis etwa 1890 in Gebrauch, zumeist bei britischen und US-amerikanischen Schiffen, deutsche Schiffe nutzten dieses System mitunter.
Ein anderes Flaggenalphabet wurde 1855 vom Board of Trade entworfen, 1857 veröffentlicht und nach und nach von vielen seefahrenden Nationen übernommen. Deutschland übernahm das System 1870. Mit der Auflage des Internationalen Signalbuches von 1901 wurde dieses erstmals allgemeingültig eingeführt. Seitdem wurde es mehrfach überarbeitet und mit dem Einzug moderner Kommunikationsmethoden seit der Gründung der IMO im Jahr 1959 immer wieder gestrafft.
Flaggenalphabete galten zunächst als militärische Geheimnisse und dienten vor allem dazu, auf See im Zuge einer Seeschlacht die eigenen Befehle an befreundete Kriegsschiffe übermitteln zu können, ohne dass diese Befehle vom Gegner gelesen werden konnten. Da Handelsschiffe generell nur Befehlsempfänger sind, gab es in vielen Nationen zwei Signalbücher, eines für die Handelsmarine, das auch der Kriegsflotte zur Verfügung stand, und eines ausschließlich für die Kriegsflotte.
Gleich geblieben ist das Prinzip, wie es seit 1901 gilt. Die Zahl der Wimpel und Stander wurde inzwischen vergrößert. Es gibt 26 Buchstabenwimpel, zehn Zahlenwimpel, einen Signalwimpel und vier Hilfsstander, sowie inzwischen zwei Bahn- und einen Zielwimpel. Generell werden bis zu vier verschiedene Buchstaben gleichzeitig gesetzt und von oben nach unten gelesen, was in der Summe 475.254 verschiedene Aussagen zu formulieren erlaubt. Durch den Einsatz der Hilfsstander und des Signalwimpels sind weitere Möglichkeiten vorhanden. Die Bahn- und Zielwimpel sind nur bei Wettfahrten (Regatten) von Bedeutung.
Echtes Alphabetisieren, also das Buchstabieren von Wörtern, ist nur in Ausnahmefällen zulässig. Solch ein Beispiel ist das Übertragen von Namen, um die Schreibweise eines Besatzungsmitgliedes zu übermitteln. Dazu wird nach einem "Ich beginne zu buchstabieren"-Signal der Schriftzug übertragen und mit einem "Ich habe buchstabiert"-Signal beendet. Diese Technik ist im ersten Band des Internationalen Signalbuches enthalten, der sich mit den Flaggen-, Morse-, und Winkersignalen befasst. Im Band zwei (von zwei) des Internationalen Signalbuches ist das Funkbuch enthalten. (Quelle: Wikipedia)
Set: Hier handelt es sich um ein Flaggenset mit internationalen Marinesignale. Insgesamt sind es 64 verschiedene Flaggen. Einige der wichtigen sind auch doppelt vorhanden. Die Fotoätzteile sind auf beiden Seiten sehr fein bedruckt.
Fazit: Für den 700er Maßstab sind sie eine gute Ergänzung. Die Flaggen kann man ab dem Zwanzigsten Jahrhundert nutzen bis heute einsetzen. Alles in allem ist es absolut weiter zu empfehlen.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel, bei Eduard direkt oder für Händler bei glow2b.
Daniel Eifler, Berlin (Oktober 2018)