Vorbild: Vorläufer der SPAD S.XIII waren die bereits seit September 1916 im Einsatz befindlichen französischen Nieuport-Jäger und SPAD S.VII. Da den moderneren deutschen Albatros-Jagdflugzeugen unterlegen, forderte der berühmteste französische Jagdflieger Georges Guynemer eine leistungsgesteigerte Version. Diese erhielt diverse Verbesserungen, wie z.B. die leicht vergrößerte Spannweite und Querruder sowie den aerodynamisch verbesserten Rumpf. Zudem wurde die S.XIII mit einem zweiten Maschinengewehr ausgestattet.
Die Fokker D.VII war ein Jagdflugzeug, das die deutsche Fliegertruppe während des Ersten Weltkrieges einsetzte. Die Konstruktion der Fokker Flugzeugwerke in Schwerin galt als das beste Jagdflugzeug seiner Zeit. Die ausgezeichnete Steuerfähigkeit auch in großen Höhen und seine stabile Struktur- beides war 15 Jahre nach den Gebrüdern Wright keine Selbstverständlichkeit- stellte einen Großteil der alliierten wie auch der eigenen Maschinen in den Schatten. Die Alliierten hielten die Fokker D.VII für so bedeutend, dass sie unter Punkt vier des Waffenstillstands, der Waffenübergaben regelt, ausdrücklich die Übergabe aller "D 7'S" zur Bedingung machten. (Quelle Wikipedia)
Bausatz: Dieser Dual Combo Bausatz läuft unter der eigenen Bezeichnung eduArt, und beinhaltet die beiden oben beschriebenen Flugzeuge. Dabei handelt es sich um "alte Bekannte", die es schon als unterschiedliche Weekend Editionen (Überarbeitung von Bauteilen und verschiedenen Decals) gab. Mit diesem Bausatz erweitert Eduard die klassischen Ausgaben um eine künstlerische Variante. Das Deckelbild des Stülpkartons, genauso wie das Deckblatt der Bauanleitung wurde von Koike Shigeo gestaltet. Es liegt auch ein Din A5 Kartonblatt mit dem Bild und einer kurzen Geschichte zu den beiden Piloten bei.
Fokker D.VII (Alb): Hier gibt es 69 Bauteile (Grau und Beige), verteilt auf vier Gussästen, die zusammengebaut werden wollen. Das Vorhandensein unterschiedlicher farbiger Gussäste lässt die Vermutung aufkommen, dass Eduard da zwei verschiedene Ausführungen der Fokker zusammengelegt hat. Die Qualität der einzelnen Teile ist sehr gut. Es liegen zwei Ätzteilplatinen und eine Maskierungsfolie bei, die das Modell eigentlich schon zur Profi-Edition machen. Quer- Höhen- und Seitenruder sind separat vorhanden. Das Modell der Fokker ist die Ausführung, welche in Berlin/Johannisthal von den Albatros-Werken in Lizenz gebaut wurde.
Spad S.XIII: Für die Spad XIII sieht Eduard 77 Teile und 1 Klarsichtteil vor. Das Modell selber stellt die späte Version der Spad dar. Auch für diese liegt eine Ätzteilplatine bei. Anders als beim klassischen Modellbau geht Eduard bei der Gestaltung desy Flugzeugrumpfs andere Wege. Auf die beiden Rumpfseiten wird ein Oberteil gesetzt, an dem sich auch das Höhenruder befindet. Das hat den großen Vorteil, dass es keine lästige Naht auf der Oberseite gibt. Leider sind Quer- und Seitenruder fest angespritzt. Man kommt also nicht drum herum, die Ruder vorsichtig abzutrennen, um ihnen eine andere Position zu geben. Die Teile sind sauber gespritzt und weisen feine Details auf. Selbst das Cockpit ist superdetailliert, so sind z. B. die wichtigsten Leitungen als Plastikteil vorhanden. Dank der Ätzteile wird das Modell weiter aufgewertet, bzw. behebt den gravierenden Fehler der vorderen Motorbelüftungsöffnungen, die bei amerikanischen Maschinen durch ein Drahtgeflecht ersetzt wurden (da dem Bausatz nur die Decals einer amerikanischen Spad beiliegen, ist dieses Geflecht zwingend erforderlich, um das Modell originalgetreu zu bauen). Von den drei verschiedenen Cockpitscheiben wird natürlich nur eine gebraucht.
Die Bauanleitung ist ein Heft mit 16 farbigen Glanzpapierseiten und zeigt neben den einzelnen Bauschritten auch die Farbgebung. Die Farbangaben beziehen sich auf Gunze bzw. Mr. Color. Zusätzlich ist auch die Platzierung der Ätzteile angegeben.
Bemalungsvarianten: Mit den Decals lassen sich die Fokker von Ltn. d. R. Günther von Büren, Jasta 18 (September 1918), und die Spad, zur gleichen Zeit geflogen von Lt. Frank Luke Jr. vom 27th Aero Squadron (USA) darstellen. Es gibt zwei Decalbögen. Einer beinhaltet die Decals für beide Flugzeuge, der zweite ist für die Lozengetarnung der Fokker. Der Druck auf blauem Träger ist sauber und ohne Versatz. Sämtliche Abziehbilder wurden extra für diese Bausätze neu gestaltet.
Fazit: Zwei sehr schöne Bausätze, die zwar ein wenig Erfahrung im Modellbau voraussetzen, aber schon auf Grund der Verpackung eine Augenweide sind. Sehr empfehlenswert für Liebhaber von Jagdflugzeugen des ersten Weltkriegs. Wer noch das Letzte aus den Modellen rausholen möchte, sollte auf die doch recht reichlich angebotene Literatur oder das Internet zurückgreifen.
Der Bezug ist über den örtlichen Fachhandel oder bei Eduard direkt möglich.
Jürgen Bellenbaum, Dallgow-Döberitz (November 2016)