Soviet Fighter Yak-7B / Jakowlew Jak-7B

EASTERN EXPRESS 72220 Spritzguss - 1/72

Vorbild: Hin und wieder wurde schon über die Schreibweise Jak oder Yak geschrieben. Da wir hier im deutschsprachigen Raum sind, heißt es nun mal Jakowlew Jak-7B. Für alle, die die englische Schreibweise lieben ist es Yakovlev Yak-7B, obwohl Yak im Deutschen eigentlich eine Rinderrasse bezeichnet…

Anfang der 40er Jahre entstanden in der Sowjetunion drei moderne Jagdflugzeugtypen, aus denen später die LaGG-3, MiG-3 und Jak-1 hervorgingen. Im Konstruktionsbüro Jakowlew wurde neben dem Jäger I-26 (später Jak-1) noch die doppelsitzige Trainingsversion UTI-26 entwickelt. Die gesamte Konstruktion glich dem Einsitzer, jedoch wurde das zweite Cockpit eingefügt und die Bewaffnung verringert. Sie bestand nur aus einem MG ShKAS (12,7 mm) links über dem Motor. Von April bis September 1941 wurden davon 186 Exemplare gebaut.

Ein direkter Nachfahre der Trainingsmaschinen war die Jak-7, deren hinteres Cockpit mit Spanplatten verkleidet wurde. Sie war bewaffnet mit einer 20 mm Kanone und zwei ShKAS MG über dem Motor. Weiterhin konnten noch unter jeder Tragfläche drei RS-82 Raketen mitgeführt werden. Nur 62 Maschinen wurden von dieser Version gebaut. In Nowosibirsk wurde die Jak-7A gebaut, die sich nur durch geringe Modifikationen von der Jak-7 unterschied. Zwischen Januar und Mai 1942 wurden 277 Exemplare dieser Version produziert. Mit weiteren Modifikationen wurde daraus die Jak-7B, die ebenfalls noch den Klimow M-105PA erhielt. Es wurden nun UBS 12,7 mm MGs verbaut und der Hecksporn war voll einziehbar. Von April bis Juli 1942 entstanden 261 Exemplare der Jak-7B. Die späteren Serien erhielten die Vollsichthaube der Jak-1M sowie weitere Verbesserungen und wurden dann in 5120 Exemplaren bis zum Juli 1944 gebaut. Aus der Jak-7DI (späte Jak-7B mit Ganzmetallflügel) entstand dann die Jak-9.

Bausatz: Die Jakowlew Jak-7 war im Maßstab 1/72 lange Zeit nicht im Fokus der Bausatzhersteller. So gab es Ende der 1980er Jahre einen sehr rudimentären Bausatz aus der Sowjetunion. In den 2000ern folgten bei VALOM zwei Kits der Trainer- und der Jagdflugzeugversion. Seinen Ursprung hat dieser EASTERN EXPRESS-Bausatz wohl im Hause DAKOPLAST.

In dem typischen praktischen EASTERN EXPRESS-Stülpkarton befinden sich gut verpackt zwei hellgraue Spritzgussrahmen mit 48 Einzelteilen, einen Klarsichtrahmen mit sieben Teilen, einen Decalbogen, eine sehr gelungene mehrfarbige Bemalungsanleitung und die etwas einfache Bauanleitung.

Die Teile haben schöne Strukturen aber auch bisschen Grat. Es ist der Standard aus den ausgehenden 1990er Jahren. Es gibt etwas klobige Angüsse und die Kleinteile sind teilweise etwas klobig. Der Bau beginnt auch hier mit dem Cockpit. Das ist etwas einfach. Hier gibt es die schönen Strukturen an den Rumpfinnenseiten, einen Sitz sowie einen Steuerknüppel und eine Bodenplatte. Auf jeden Fall kann man die Sitzgurte ergänzen. Die relativ dicke Verglasung kann offen bleiben…

Bei den Hauptfahrwerksrädern hat man sich nicht viel Mühe gegeben. Diese finde ich etwas zu einfach. Hier findet man aber durchaus Zubehör Abhilfe. Die Fahrwerksklappen haben innen auch ordentliche Strukturen. Allerdings benötigen die Hauptfahrwerksbeine etwas mehr Aufmerksamkeit. Bisschen fummelig wird der Zusammenbau der Luftschraube sein.

Der mehrfarbige Bemalungsplan ist eine Wucht! Es gibt sehr interessante Bemalungsvarianten. Tadellos ist der Decalbogen gedruckt.

Fazit: : Aktuell ist diese Jak-7B in 1/72 von EASTERN EXPRESS allein auf dem Markt. Daraus lässt sich mit etwas Arbeit und den attraktiven Decals ein tolles Modell zaubern. Daher gibt es ein klares empfehlenswert!

Erhältlich sind die Bausaätze für Händler bei Glow2B (zu erreichen über www.glow2b.de) oder für Endkunden im Handel.

Literatur:

Yak Fighter in action, Aircraft Number 78, Hans-Heiri Stapfer, squadron/signal publications 1986, ISBN 0-89747-187-3;
Yak-7/Yak-9 – Aircraft Monograph 14, Robert Bock, AJ-Press 1999, ISBN 83-7237-020-6;
Sowjetische Jagdflugzeuge, Wilfried Kopenhagen, Transpress Verlag 1985.

Volker Helms, Godern(Oktober 2017)