Vorbild: 1941 erging ein Auftrag an die Firma Rheinmetall-Borsig die Effizienz der bereits leistungsstarken 3,7 cm Flak 43 zu verbessern. Dies wurde im Rahmen einer Zwillingslafette durch Zusammenlegen von zwei einzelnen Waffen umgesetzt. Neben der mobilen Version auf Sd.Ah. 206 existierten auch ortsfeste Zwillinge, die sowohl von Heer, Marine als auch bei der Luftwaffe eingesetzt wurden. Besonders erwähnenswert ist die geplante und eventuell auch umgesetzte Montage dieser Waffe in den "Schwalbennestern" der grossen G-Flaktürme, z.B. in Berlin Zoo und Humboldthain.
Da es diese Ausführung lediglich als Modell in 1:32 von Puchala gibt und der Bausatz auch deutliche Schwächen aufweist, plane ich den Eigenbau seit geraumer Zeit und habe mir neben zwei Italeri Bausätzen der Einzelversion auf Basis diverser Fotos Maßstabspläne in 1:35 erstellt. Aber auch dieses Bauvorhaben kann ich nun abhaken, da es seit kurzem endlich einen präzisen Resin Bausatz in 1:35 von der tschechischen Firma Eagle CZ gibt (erhältlich in Deutschland auch bei Schatton Modellbau).
Bausatz: Alle Teile sind in einem sehr stabilen und mit Modelfotos versehenen Karton verpackt. Beim Öffnen der Schachtel findet man zwei Plastikbeutelchen, die mit den Resinteilen gefüllt sind. Eine nähere Betrachtung, zeigt, dass Eagle CZ sein Handwerk versteht, denn alle Details sind sehr schön reproduziert und es ist sogar gelungen, die relativ dünnen Schutzschilder überzeugend in Resin auszuformen.
Ein echtes Highlight des Bausatzes findet man im dritten Beutelchen, denn neben einer winzigen Ätzplatine wurden zwei gedrehte Metallrohre mit "Mündungsbremse" von Schatton beigelegt. Für diejenigen, die diese Artikel bereits kennen, muss ich nichts mehr sagen, für alle anderen: "Hinsehen und Staunen". Schließlich findet man noch ein Stück Netz aus Plastik für den Auffangkorb. Vielleicht ist dieses ja einigermaßen passend, jedoch würde ich mir hier lieber ein Ätzteil aus der Aber Serie wünschen, denen es inzwischen sogar gelungen ist. Die Maschenstruktur dreidimensional darzustellen.
Die Bauanleitung zeigt auf mehreren Seiten das fertig gebaute Modell mit Nummerierung der einzelnen Baukomponenten. Dies ist aus meiner Sicht sehr gewöhnungsbedürftig und sowohl für den weniger Geübten als auch den Durchschnittsbastler wenig hilfreich, da man sich sozusagen selbst Schritt für Schritt vorantasten muss, um herauszufinden, in welcher optimalen Reihenfolge man die einzelnen Bauteile zusammenfügt.
Fazit: Alles in allem aber ein phantastischer und überzeugender Bausatz, der wieder eine Lücke in meiner Flak-Sammlung schließt.
Gert Brandl, Berlin (Oktober 2007)