Vorbild: Der Zerstörer Z-38 gehörte zur Typklasse „Zerstörer 1936A(Mob)“. Diese basierte wie auch die Klasse Zerstörer 1936A auf der vorhergehenden Klasse „Zerstörer 1936“ und unterschied sich durch durch einen Längenzuwachs von zwei Metern und eine Verbreiterung von 0,2 Metern. Es wurde das Achterschiff erheblich geändert. Ziel war es die Rückwärtsfahreigenschaften zu verbessern. Z-38 ging erst am 20. März 1943 in Dienst.
Ursprünglich sollten dieses Schiffe(Zerstörer 1936A) mit mit fünf 15 cm-Geschützen, davon zwei zusammen im Doppelturm im Bug, ausgerüstet werden. Vom Stapel liefen sie mit vier Einzelgeschützen. Der neue Turm wurde erst ab 1942 eingebaut. Z-38 erhielt gleich diesen neuen Turm. Dieser bewährte sich in Verbindung mit dem neuen Heck nicht. Die Seeeigenschaften waren unzureichend und das Schiff nahm bei hoher See sehr viel Wasser auf. Im Verlaufe der Zeit wurde die Flak-Anlage erweitert. Dieser Umbau wurde mit „Barbara“ betitelt. Später wurde noch die Funkmeßeinrichtung verändert. Z-38 ging nach dem Krieg an die britische Royal Navy.
Bausatz: Dragon setzt Qualitätsmaßstäbe bei Schiffsmodellen. Hier gibt es einen „Smart Kit“ in 1/350.
Im praktischen stabilen Stülpkarton befinden sich gut verpackt 19 Spritzlinge oder Großbauteile, drei Fotoätzteile, zwei Decalbögen und die Bauanleitung. Insgesamt sind hier über 650 Teile zu verbauen.
Der Rumpf ist in der Wasserlinie geteilt und somit kann ein Vollrumpfmodell auf den Ständer gesetzt werden oder ein Wasserlinienmodell kann man in einem Diorama einfügen. Ober- und Unterrumpf passen tadellos spaltfrei zusammen.
Die Qualität der Abspritzung ist über jeden Zweifel erhaben. Einige Spritzlinge wurden mittels sliide-mold-Technologie hergeststellt. Ein Beispiel dafür ist u.a. der Hauptschornstein. Selbst bei den Beibooten hat man zusätzliche Einschübe in die Form eingefügt. Es sind die vielen Kleinigkeiten die einfach nur begeistern. Fotoätzteile gibt es für die Ankerkette(!), diverse Antennen und Griffe. Ein Höhepunkt sind für mich die sechs vollplastischen Figuren in 1/350!
Wo Licht ist, da gibt es auch ein wenig Schatten. Im Bausatz finden sich nirgendwo Informationen zum Vorbild. Allerdings ist das bei der Zielgruppe – fortgeschrittener Modellbauer – auch kaum nötig.
Die Decals sind tadellos gedruckt. Ein Teil ist geschwärzt.Es gibt drei Bemalungsvarianten:
Fazit: Wieder ein phantastischer Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer. Trotz des des Einstandpreise gibt es sehr viel Modell fürs Geld. Für die Zielgruppe sehr empfehlenswert.
Volker Helms, Godern(Mai 2012)
Literaturempfehlungen:
Die deutschen Zerstörer (II) – Marine-Arsenal Band 36, Siegfried Breyer, PODZUN-PALLAS-VERLAG 1996, ISBN 3-7909-0586-0. |