Die Planung und der Bau von Überwasserschiffen war wahrscheinlich Mitte der 30er Jahre ein reines Politikum. Nach der Machtergreifung Hitlers und dem nachfolgenden Aufrüstungsprogramm, fiel besonders die damalige Materialknappheit und erhebliche Finanzierungsprogramme ins Gewicht. So kam es, das besonders die ab 1936 aufgenommenen Programme für die Erneuerung einer schlagkräftigen Zerstörerflotte bis zum Kriegsbeginn 1939 erst einmal auf Eis gelegt wurden. Auch Dönitz schaltete sich in den Jahren ein und forderte hauptsächlich U-Boote.
Danach aber wurde mit aller Kraft der Bau von Zerstören der Z-Klasse vorangetrieben. Die schnellen eleganten Schiffe wurden immer wieder mit verschiedenen Waffensystemen ausgerüstet, welche sich insbesondere durch Türme mit Einzel- und Zwillingsgeschützen unterschieden.
Z-31 ist ein Zerstörer der sogenannten MOB (Mobilmachung) Klasse. Er lief 1942 vom Stapel, und verfügte über 15cm Einzellaffetten als Hauptgeschütze. Er überlebte den 2.Weltkrieg und wurde 1945 der Royal Navy als Reparation zugeteilt. Diese übergab das Schiff danach an Frankreich, wo der Z-31 unter dem Namen Marceau bis 1956 seinen Dienst tat.
Das Modell des Zerstörers von der Firma Dragon (Hong Kong) ist im Maßstab 1:350 gehalten. Wenn der Modellbauer im Fachhandel steht und sich den länglichen Stülpkarton von oben und unten betrachtet, bekommt er schon ein Vorgeschmack auf das, was ihn nach dem Öffnen erwartet. Ein Modellbausatz der Superlative!!!
Das relativ kleine Schiff besteht aus über 580 Einzelteile. Diese setzen sich aus unzähligen, bis ins Kleinste perfekt ausgearbeiteten Plastikteilen sowie mehreren Platinen mit Fotoätzteilen zusammen. Selbst die kleinen Verkehrsboote verfügen über eine winzige Ruderanlage. Viele der fast schon mikroskopischen Schotten können offen gezeigt werden. Die Türen sind separat aus Messing gestaltet.
Um den Schornstein herum lässt sich die Belüftungsanlage ebenfalls mit geöffneten Schächten einbauen. So kann man ewig weiter schwärmen,was der Bausatz alles hergibt. Erwähnt sei aber noch,das sich der Zerstörer als Wasserlinien Modell und auch in der Vollrumpfvariante bauen lässt. Ach so, die kleinen Besatzungsmitglieder wollen wir nicht vergessen. Sechs an der Zahl, mit typischen Aufgaben auf einen Kriegsschiff versehen. Selbst die Seeminen am Heck können mit winzigen Stachelzündern ausgerüstet werden.
Diesere Detailreichtum bedeutet aber auch, dass für den erfolgreichen Zusammenbau des Modells eine absolut ruhige Hand von Nöten ist. Ein gutes Auge bzw. gute Sehhilfen wäre auch nicht schlecht. Dafür braucht man sich aber erfahrungsgemäß mit Modellen dieser Firma kaum sorgen um die Passgenauigkeiten machen.
Fazit: Hervorragend!
Hans-Jürgen Bauer, Berlin (Dezember 2011)