Schlachtschiff Scharnhorst - 1943

Dragon 1040 - Spritzguss mit Fotoätzteilen - 1/350

Vorbild: Gestartet ist die Scharnhorst als Ersatzbau für das überalterte Linienschiff Elsass. Der Ursprungsentwurf sah Panzerschiff mit 20000ts vor und sollte die mit der Deutschland begonnene Linie fortsetzen. Leider konnten aus Platzgründen die kraftstoffsparenden Dieselmotoren nicht eingebaut werden. Am 14. Februar 1934 wurde das Schiff auf Kiel gelegt. Schon ein paar Wochen später erfolgte ein Baustopp und das Material wurde in der Folge abgebrochen.



Jetzt erfolgte eine Umkonstruktion um gegen die DUNKERQUE-Klasse mit ihren acht 33 cm-Geschützen besser bestehen zu können. Dafür wurde ein dritter Drillingsturm mit 28 cm-Geschützen benötigt. Daher entstand in der Folge ein völlig neues Schiff. Am 15. Juni 1935 wurde erneut der Bau begonnen. Der Stapellauf fand am 03. Oktober 1936 statt und am 07. Januar 1939 wurde das Schiff in Dienst gestellt. Schon ab Ende Juni 1939 wurde das Schiff wieder umgebaut. Es bekam einen „Atlantiksteven“ und einen größeren Flugzeughangar an- bzw. eingebaut.


Die Scharnhorst nahm mit weiteren schweren Marineeinheiten am Unternehmen „Weserübung“(Angriff auf Dänemark und Norwegen) teil. Von dort aus erfolgten weitere Einsätze. Am 28. Dezember 1940 ging es gemeinsam mit dem Schwesterschiff Gneisenau in Atlantik. Der Einsatz musste jedoch erfolglos abgebrochen werden. Somit wurde am 22. Januar 1941 ein weiterer Versuch gestartet und der gelang. Es wurden die britischen Versorgungswege angegriffen. Ende März ging es nach Brest.



Dort wurden die schweren deutschen Einheiten Ziel der britischen RAF. Auch in La Pallice war das Schiff nicht sicher. Am 12./13. Februar 1942 wurden die Schiffe Scharnhorst, Gneisenau und Prinz Eugen durch den Kanal nach Wilhelmshaven verlegt. Nach einer Reparatur geht es wieder nach Norwegen. Am 26. Dezember 1943 sinkt die Scharnhorst nach dem Gefecht mit überlegenem britischem Schiffsverband mit 1900 Mann nördlich vom Nordkap. Nur 36 Menschen wurden gerettet.


Bausatz: Als Dragon die Scharnhorst in 1/350 angekündigt hatte waren die Erwartungen auf diesen Bausatz naturgemäß hoch. Es hatte ein paar Monate länger gedauert und es hat sich das Warten gelohnt. Es ist ein sehr exzellenter Bausatz geworden und der Preis ist völlig angemessen.


Im stabilen praktischen und sehr attraktiven Stülpkarton befinden sich nicht weniger als 32 Spritzgussrahmen bzw. Großbauteile. Dazu kommen fünf Bögen mit Fotoätzteilen. Insgesamt sind es mehr als 1300 Bauteile die man hier verbauen möchte. Man erkennt sofort am Formenbau mit Slidemold-Technologie, dass Dragon seit zwei Jahrzehnten am Markt tätig ist. Ein paar überzählige Bauteile für die Restkiste sind auch vorhanden.


Der Rumpf ist in der Wasserlinie getrennt. Innen gibt es ein paar Stützen zur Stabilisierung. Die meisten fertigen Modelle dürften sicherlich einen Vollrumpf bekommen. Bei den schweren und mittleren Geschützen hat Dragon optional die typischen Schutzverkleidungen optional vorgesehen. Natürlich sind die Mündungen der Rohre hohl.


Alle Aufbauten weisen wunderschöne Hinterschneidungen auf. Die einzelnen oben liegenden Decks weisen neben Positionierungshilfen (sog. Locations) auch Wartungs- und Zugangsluken auf. Die Wände verjüngen sich leicht nach oben, so dass ein maßstäblich korrekter Eindruck vermittelt wird.


Dem Bausatz liegen auch mehrere Fotoätzteilplatinen bei. Die Teile dienen insbesondere zur Detaillierung der Funkmeßgeräte, der Darstellung von Leitern sowie der Reling. Interessant sind auch ein paar Figuren aus Metall. Mittels Farbe lassen sie sich plastischer bemalen. Ein paar Decals gibt es auch. Leider hat sie Dragon nicht für den deutschen Markt gesetzeskonform hergestellt. Ansonsten sind sie tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt.

Fazit: Ein sehr gelungener anspruchsvoller Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer, der sein Geld wert ist.

Importiert werden Dragon-Bausätze in Deutschland von carson-modelsport.

Volker Helms, Godern (Dezember 2010)

Literaturempfehlungen:

Schlachtschiff „Scharnhorst“
Marinearsenal 3
Siegfried Breyer
PODZUN-PALLAS-VERLAG 1987
ISBN 3-7909-0315-9