Vorbild: Keith Reiter baute 1933 die R-3. Die Geschichte dieses Flugzeuges ist mit vielen Namen verbunden. Da ist erst einmal seine Frau Edith Clark, die das Flugzeug finanziert hat, das ursprünglich für die Mac Robertson Rennen konzipiert wurde. Es wurde in Santa Monica in einem verlassenen Sarg Fabrik gebaut. Dann Jim Granger, ein Pilot mit wenig Erfahrungen, landete beim Erstflug 1934 mit zu viel Geschwindigkeit, was bei einer Vollbremsung zum Überschlag und der fast völligen Zerstörung des Flugzeuges führte. Der Pilot überlebte die Angelegenheit nicht. Nach der Reparatur machte Vance Breese einen Rekordflug von San Francisco nach Los Angeles.
Earl Ortman wurde angeheuert, um das Flugzeug auf verschiedenen Veranstaltungen im Jahr 1935 zu fliegen. Am 3. Juli 1935 flog Ortman von Vancouver nach Agua Caliente, Mexiko. Der neue Rekord mit 5 Stunden, 27 min, 48 Sekunden; hatte 2 Jahre Bestand.
Anfang 1936 wurde die Pilotierung an Hal Marcoux übertragen. Hal war bei Douglas Aircraft angestellt, wo er Hilfe von Douglas Ingenieur Jack Bromberg bekam. Das Marcoux-Bromberg-Team ging daran das Flugzeug neu aufzubauen und für zukünftige Rennen herzurichten. Im Zuge des Umbaus wurde der Racer als Marcoux- Bromberg Special bezeichnet. Mit ihr wurde der zweiten Platz in der Thompson Trophy 1936 mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 248 Meilen pro Stunde erreicht.
Noch einmal wurde die Maschine für das Rennen 1937 überarbeitet und erreichte auch hier einen zweiten Platz. Später wurde das Flugzeug für den MGM-Film "Test Pilot" (1938) vom bekannten Filmschauspieler Clark Gable geflogen. Anfang 1938 gewann man den Golden Gate Klassiker mit der Einstellung eines geschlossenen Streckenrekord von 266 Meilen pro Stunde. Bei einem Rekordflug Im Juni 1938 flog man von Oakland nach San Diego in 1 Stunde und 48 Minuten.
Bei der Thompson Trophy 1938 gab es Probleme mit dem Ölkühler, was zu extrem hohen Öltemperaturen führte. Ein Ölleck entwickelt sich und die letzten paar Runden flog man ohne Öldruck. Mit dem überfliegen der Ziellinie ging das Triebwerk aus. Trotzdem erreichte man den 2. Platz mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 268 Meilen pro Stunde. Ein neuer und leistungsfähiger Motor wurde für den Heimflug installiert. Bei der Landung in Kansas City gab es wiederum technische Problem und das Flugzeug überschlug sich am Ende der Piste.
In Kansas City bekam der Flieger einen neuen Propeller und ein größeres Leitwerk. Es blieb dann in Kansas City Kulturmarkt bis kurz vor der Thompson Trophy 1939. Während der Thompson Trophy 1939 musste der Motor dreimal gewechselt werden. Trotzdem ist es gelungen, den 3. Platz mit einem Schnitt von 254 Stundenmeilen zu beenden. Die Keith-Rider R-3 wurde danach stillgelegt und ging in den Ruhestand.
Bausatz: Es ist durchaus spannend, sich mit der Historie dieser einmaligen Flugzeuge zu beschäftigen und das es Modellbauinteressenten gibt, beweist das Typenangebot diverser Hersteller in den unterschiedlichsten Maßstäben. Die R-3 ist das aktuellste Modell vom spanischen Hersteller. Die nur 20 Bauteile, aus elfenbeinfarbigen Resin, sind sauber gegossen. Das Windschild ist ein Vaku- Teil und liegt doppelt bei. Fein detaillierte Paneellinien und ein schöner Neunzylinder "Wasp" Sternmotor sind die Basis für ein Modell, was im Maßstab 1:72 nur einen Spannweite von 110 mm hat. Eine cremefarbige Bemalung und die roten, qualitativ guten Decals geben dem kleinen Flitzer eine auffällige Rennoptik.
Fazit: Auch wenn der Zusammenbau recht einfach erscheint und auf vier Zeichnungen ausreichend erklärt wird, so ist er doch für den fortgeschrittenen Modellbauer gedacht.
Erhältlich sind die Bausätze von Deknomodels u.a. direkt beim Hersteller Deknomodels.
Bernhard Pethe, FFMC(Februar 2012)