Zu den Set-Vorbildern: Entsprechend der gleichnamigen, vier Bände umfassenden Buchreihe "Flugzeuge der DDR", gibt es seit kurzem von CONSTANZA nicht nur einige bisher nirgendwo erhältliche 72er Segelflugzeuge aus Resin, sondern auch noch eine Reihe in limitierter Auflage digital gedruckter Decals im Sammlermaßstab 1:72.
Neben der Baade 152 (CON 8872_95 und CON 8844_95) ist der Bogen für die Z-37 lediglich für diesen Flugzeugtyp. Aber auch dieses Set ist multifunktional ausgelegt, können doch die reichhaltig vorhandenen Buchstaben, Ziffern, Aufschriften und Embleme noch anderweitig auf Modellen Verwendung finden.
Der Bogen wird mit einer umfassenden und aussagekräftigen, aber insgesamt recht klein gedruckten Bauanleitung angeboten. Die Vielfalt der Informationen, zeichnerischen Darstellungen und Skizzen erschlagen einen förmlich. Alles ist auf einem A4-Blatt konzentriert. Dieses beinhaltet auch in den genannten Büchern bisher nicht gesehene Fotos von Originalen. Bei der Z-37 nun wunderschöne neue Zeichnungen und bisher noch nie gesehene Fotos zu diesem Typ. Interessant sind die Bonus-Decals für je eine indische, irakische und slowakische Z-37. Außergewöhnlich ist eine DEFA-Filmmaschine, die einen Stuka Ju-87 darstellen soll.
Zu den Decals selbst: Wie bei allen Kleinseriendecals gibt es keine "umrandende Lackfläche", sondern der Decklack ist hier auf dem ganzen Bogen aufgebracht, und die Partien müssen einzeln und randscharf ausgeschnitten werden. Bei CONSTANZA ist eine zusätzliche Lackversiegelung, wie bei mit Tinte geduckten Decals gewohnt, NICHT nötig. Profis werden ohnehin zunächst erst einen kleinen - für das gewählte Modellvorbild nicht benötigten - Teil zum Test der jeweiligen Bausatz-Decals verwenden. Ein solches Vorgehen empfiehlt sich ohnehin immer bei Decals. Hier kann man auch die Wirksamkeit der verschiedenen Hilfsmittel (z.B. Set & Sol) gleich ausprobieren. Allerdings empfiehlt der Hersteller ausdrücklich in diesem Fall darauf zu verzichten. Und auch die Decals sollen NICHT komplett in das Wasser getaucht werden! Das Trägermaterial dieser digital gedruckten Decals ist sehr teuer. Deshalb sind die einzelnen Elemente dicht aneinander gedruckt, damit der Käufer keine "leere Fläche" bezahlt. Das muss man erst einmal verstehen. Und sich dann auch überwinden, nicht für das eigentliche Modell benötigte Elemente ggf. zu zerschneiden, sollte es notwendig sein. Mit einer guten, nicht zu kleinen aber unbedingt scharfen Schere ist das mit einiger Übung und Spotlicht auf die Schnittstelle normalerweise aber nicht nötig. Überall sind sogar noch IF- und DDR-Wappen in verschiedenen Ausführungen und kleinste Schnipselchen irgendwelcher Aufschriften oder Elemente untergebracht. Und: Die schwarz-rot-goldene Flagge gibt es praktisch "vom Band". Eine sehr gute Idee und damit auch für allerlei andere Modelle aus unseren Sammlungen verwendbar.
Die grafische Bearbeitung und der Druck sind erstklassig, teilweise sogar in "Gold" ausgeführt. Das Set wird für rund 28 € angeboten. Das ist erst mal eine Ansage und nicht gerade ein Schnäppchen. Das relativiert sich jedoch alles, wenn man die vielen hundert Markierungen sieht, die man bekommt und noch die hohen Druckkosten, bei der hier vorliegenden limitierten Auflage von nur 10 Decalbögen betrachtet. Da wurde es schon manchmal bei der Belieferung knapp. Man muss jetzt aber keine Angst haben, neue Auflagen sind bei Bedarf zügig nachgedruckt und in Umlauf gebracht, so versichert es jedenfalls der Hersteller. Auf der Rückseite der Instruktion gibt es dann noch ergänzende Infos zu den erhältlichen Kits und zu den Büchern Flugzeuge der DDR sowie einen Ausblick auf die in Bearbeitung befindlichen Bögen dieser Reihe.
Fazit: Die Decals ergänzen perfekt die gerade auf den Markt gelangten Kits der Z-37 von KVP. Praktisch können nun alle jemals in der DDR geflogenen "Hummeln" dargestellt werden. So etwas würde man sich noch für andere DDR-Typen wünschen…
CONSTANZA ist übrigens die Eigenmarke von www.ConMoWo.com und auch nur dort oder zuverlässig im Aviationmegastore Aviationmegastore(Baby Decal)) in Amsterdam-Schiphol zu bekommen.
Martin Grupp, Blaustein (Januar 2019)