deutscher 3cm Flakvierling 103/38

Das Werk DW-35004 - 1/35

Vorbild: Im Jahre 1942 erhielt die Firma Rheinmetall von der Marine den Auftrag, eine 30 mm Waffe zu entwickeln. Da die Flakinspektion der Wehrmacht ein Kaliber zwischen 20 mm und 37 mm aus logistischen und Wirkungsgründen ablehnte, wurde das Projekt bis Kriegsende nicht beendet. Trotz der Ablehnung setzte man ab 1944 30 mm Maschinenkanonen 103 von Mauser aus der Jägerfertigung der Luftwaffe auf verschiedene Flak 38-Lafetten, da man an der Front dringend Fliegerabwehrwaffen benötigte. Auf Basis des Layouts des sehr erfolgreichen 2cm Falkvierlings wurde versucht diesen unter der Verwendung von vier 3cm Waffen zu modifizieren. Es existiert eine Aufnahme, die den entsprechenden Prototyp zeigt. Davon inspiriert hat man auch einen entsprechenden Flakpanzer mit der Bezeichnung Zerstörer 45 entworfen, der jedoch nicht mehr umgesetzt wurde.

Bausatz: Nach dem sehr gelungenem Start mit dem Bausatz des Faun L 900 mit SdAh 115, der als Modell des Jahres ausgezeichnet wurde, veröffentlicht Das Werk nun einen weiteren Bausatz, den es bis dato noch nicht in Spritzguss gab. Dass es sich um das Thema Flak handelt, freut mich besonders, weil dies meinen persönlichen Themenschwerpunkt trifft.

Der Bausatz wurde im 3D CAD Verfahren entwickelt und die Fertigung der Spritzgussteile beim gleichen Lohnhersteller in Auftrag gegeben, der auch für Takom tätig ist. Dies kann man bei genauerer Betrachtung der Spritzgussäste relativ schnell erkennen. Der stabile Karton aus hochwertiger Pappe zeigt ein ansprechendes Deckelbild. Und beinhaltet zwei cremegelbe Spritzgussrahmen.


Auf dem Rahmen A findet man alle wichtigen Teile für die Lafette.


Der Rahmen B ist in erster Linie den vier Waffen sowie der Munitiontrommeln und der Munition gewidmet.

Alle Teile zeigen eine erstklassige Detaillierung auf höchstem Niveau auf. Da ich bereits einen der Vorab Bausätze zur Begutachtung erhalten habe, der bereits gebaut wurde, kann ich bestätigen, dass alles perfekt zusammen passt.

Bauanleitung/ Bemalung: Der Bauplan ist genau wie der des Faun L 900 wieder mit sehr viel Liebe zum Detail entworfen und umgesetzt. Es wird dabei der Eindruck erweckt, dass man historische Unterlagen auf dem Tisch hat. Sogar "künstliche Kaffeetassenränder" hat man dabei nicht vergessen. In 12 Baustufen wird man mittels farbiger CAD Zeichungen durch den Bau geführt, der keine Unklarheiten aufweist.

Mit im Lieferumfang enthalten ist auch ein kleine Abziehbilder Bogen mit Abschussmarkierungen. Hier hat sich der Hersteller einen kleinen Gag gegönnt, da auch ein Symbol für eine fliegende Untertasse angeboten wird. Eine tolle Idee!

Für die Bemalung werden vier unterschiedliche Farbvarianten angeboten, die mit Ausnahme der dunkelgelben Lackierung, von der ein entsprechendes Foto des Prototypen existiert, alle anderen fiktiv sind.

Fazit: Hier bekommt man für wirklich wenig Geld einen erstklassig gemachten Bausatz, der eine Premiere als Plastikbausatz darstellt und zudem ein ungeheures Potential besitzt, da die Flak auf diverse Panzer- oder Radfahrzeuge als Selbstlafette kombiniert werden kann.

Gert Brandl, Berlin. Juni 2019