Schweizer 2-33A

CONSTANZA CON 807212 - Resin - 1/72

Vorbild: Anfang der 1960er-Jahre von Ernie Schweizer als Nachfolger des Trainers SGS 2-22 entworfen. Ziel war eine kostengünstige, robuste und einfach zu fliegende Konstruktion für Anfänger und Fortgeschrittene. Wie bei der 2-22 bildeten ein geschweißter Stahlrohrrumpf, Flächen mit Aluminiumelementen sowie eine Stoffbespannung die Grundlage. Von Interesse ist, dass die Scharnierlinie zwischen Leitwerk und Ruder im Gegensatz zu den Querruder-Lücken nicht versiegelt ist. Der Einstieg zum Vordersitz ist über die nach vorn klappbare Kabine möglich. Der Zugang zum hinteren Sitz erfolgt über eine "Autotür" auch auf der rechten Rumpfseite. Alle Elemente der Flugsteuerung sind in beiden Cockpits dupliziert, Fluginstrumente gibt es jedoch nur vorn für den Flugschüler.

Die Nase des Flugzeugs besteht aus Glasfaser mit einer großen kreisrunden Öffnung zur Frischluftzufuhr, die in die Mitte des Vordersitzes/Instrumentenpaneels geleitet wird. Die linke Seitenscheibe kann im Flug geöffnet (umgeklappt) werden, um die Belüftung für den hinten sitzenden Fluglehrer zu ermöglichen. Die meisten Maschinen wurden mit einer von Schweizer entworfenen Schleppkupplung in der Nase gebaut. Optional ließ sich der Gleiter mit einer Kufenfesselung ausrüsten. Das Fahrwerk bestand aus einem ungefederten Hauptlanderad und sogenannte Hockey Pucks als Stützräder an den Flächenenden. Das Design der Spornradhalterung hat im Laufe der Herstellung mehrere Änderungen erfahren.

Nach dem Erstflug 1965 lief die Produktion bis 1981. Gebaut wurden 579 Maschinen in folgenden vier Versionen:

  1. SGS 2-33 - Die ursprüngliche Variante besaß ein kleineres Seitenleitwerk ohne Massenausgleich. Sie wurde im Jahr 1967 mit dem einzigen Instrument zertifiziert - der Anzeige für die Fluggeschwindigkeit. Dies verwirrt bis manchen FAA-Prüfer und Fluginstrukteur.
  2. SGS 2-33A - Die Version mit größerem Seitenleitwerk und obigem Massenausgleich gab es auch optional zum Nachrüsten.
  3. SGS 2-33AK - Die Ausführung war identisch mit der SGS 2-33A, wurde aber als Selbstbaukit angeboten
  4. SGS TG-4 - Militärversion der 2-33A für die United States Air Force Academy, von der 13 Stück von 1970 bis 2002 flogen. Danach wurden sie durch tschechische LET T-10 / L-23 Super-Blanik ersetzt.

Obwohl in erster Linie bei Schulen und Flugzeug-Clubs im Einsatz, gingen bis zum heutigen Tag viele SGS 2-33A in private Hände. So sind derzeit noch mehr als 400 Exemplare der 2-33 flugfähig erhalten. Einige private Interessenten, haben Ihre Maschinen teils martialisch auf "Warbird-outfit" getrimmt - eine Sache, die man fast nicht glaubt, würde es nicht die entsprechenden Beweisfotos geben.

Auch für diese "Exoten" hat CONSTANZA Decals im Angebot - dann allerdings als separates Set (Link zum FL)

Bausatz: Seit kurzem bietet CONSTANZA auch einige Segelflugzeuge an: Bocian 1E, AS W17 und die hier gezeigte Schweizer 2-33A.

Ein einfach und verständlich aufgebauter Bausatz, der sogar eine Inneneinrichtung besitzt. Lediglich die Sitzgurte und die oben erwähnten kleinen Stützräder sind nicht enthalten und müssen selbst gefertigt werden. Ungewöhnlich für CONSTANZA sind die Klarsichtteile aus Vacumaterial, was in diesem Fall allerdings von Vorteil ist und der Detailtreue dient. Allerdings sind diese Teile jeweils nur einmal vorhanden - einige Anbieter haben hier schon zwei Sets in den Bausätzen.

Die Resinstreben sollte man übrigens besser durch gezogene Gießäste oder Federstahldraht (ca. 1m 0,75mm Durchmesser ist für unter 50 ct zu haben) ersetzen. Sehr gut geeignet ist das separate schwarze Resinmaterial für die Tragfläche - absolut "unkaputtbar"! Bruchversuche mit dem recht mächtigen Anguss haben dies unterstrichen.

Perfekt gelungen sind die beiden ausgewählten militärischen Bemalungsschemata:

  1. Die C-FJNM als "No. 7" der Royal Canadian Air Cadets in Gimli-Manitoba/Kanada, c/n 278, aus dem Jahr 2003/2004.
  2. Eine attraktive TG-4A der USAF Academy, wie sie im dortigen Besucherzentrum hängt.

Die Decals sind allesamt exzellent gedruckt. Wie beim Original findet man sogar um die Flagge mit dem kanadischen Ahornblatt einen feinen silbernen (!) Rand. Dieser oder eine weiße Umrandung des kanadischen Hoheitszeichens sind nämlich zwingend vorgeschrieben!

Fazit: Ein auch für absolute Neueinsteiger bestens geeignetes Produkt und erneut ein "Schaf im Wolfspelz".

CONSTANZA ist die Eigenmarke von www.ConMoWo.com, und auch nur dort, oder im Aviationmegastore in Amsterdam-Schiphol zu bekommen.

Detlef Billig, Berlin (März 2016)