Vorbild: Der Erfolg der Vampire veranlasste de Havilland dieses Konzept weiterzuentwickeln. So entstand um das neue Ghost-Triebwerk die Venom. Bemerkenswert ist, dass ein Großteil der Zellaußenhaut noch aus Holzmaterialien bestand. Die erste Venom FB. 1 hatte am 2. September 1949 ihren Erstflug in Großbritannien. Ab 1952 lief die Serienproduktion an.
Ab August 1952 erhielt die 11. Squadron der RAF die ersten Jagdbomber Venom FB. 1. Bei verschiedenen Manövern der NATO wurden diese erprobt. So war es logisch, dass ab Mitte 1953 die ersten Venom FB. 1 aus Fassberg der NATO unterstellt wurden. Natürlich setzte die RAF auch die Venom FB. 1 außerhalb Westeuropas ein. So wurden Maschinen im Irak, in Hong Kong und auf Zypern stationiert. Natürlich wurde auch die Venom ein Exporterfolg. So erhielt Neu Seeland schon die FB. 1 und weitere Exporte folgten in der Folge mit den späteren Versionen in andere Länder.
Bausatz: Zuerst überrascht der stabile zweiteilige Karton, wie er schon von den Seglern aus dem Hause CMR bekannt ist. Nach dem Öffnen ist man wiedereinmal von der Fülle überrascht. Es gibt eine umfangreiche Bauanleitung mit einem mehrseitigen Vorbildteil, Fotoätzteile(z.T. farbig bedruckt), gelbe Masken für die Kanzel, zwei Vacukanzeln, schwarze Resinteile für das Fahrwerk und eine Unmenge beige Resinteile.
Schnell wird klar: Dieses ist kein Bausatz für ein Wochenendprojekt. Diesen Anspruch erhebt CMR auch nicht. Es ist vielmehr der ultimative Venom-Bausatz einer FB. 1. Los geht der Zusammenbau wir immer mit dem Cockpit und schon hier gibt es Alternativteile. Die ersten Venom hatten noch keinen Schleudersitz und somit gibt es einen normalen Sitz und natürlich einen tollen Schleudersitz. Ansonsten entsteht das Cockpit aus einem Mix aus Resin- und Fotoätzteilen. Nur zum Thema Buggewicht wird nichts gesagt. Hier ist sicherlich ein wenig mehr angesagt, denn durch die beiden Heckausleger ist der Vogel schnell hecklastig.
Die beiden Tragflächen bestehen jeweils aus einem Stück. Das ermöglicht die dünnen Tragflächenhinterkanten. Separat werden die beiden Lufteinläufe angepasst. Etwas kniffelig dürfte die Hochzeit der Tragflächen mit dem Rumpf werden. Hier gibt es nur paar Markierungen jedoch keine Locations. Ein Fehler dabei zieht sich dann durch das gesamte Projekt. Dann folgen die Heckausleger samt Höhenleitwerk.
CMR hat für die Detaillierung feinste Teile separat beigefügt. Das macht in Hinblick auf die geplanten Versionen aus Sicht des Herstellers Sinn. Wir dürfen dann aber die Kleinteile befestigen. Die Fahrwerksteile bestehen aus schwarzem besonders hartem Resin. Bei den Hauptfahrwerksrädern gibt es optionale Teile für die Felgen. Hier muss das Vorbildmaterial zur Hand genommen werden. Ansonsten sind die verbalen englischsprachigen Farbangaben sehr hilfreich. Alternativ können die Landeklappen geöffnet montiert werden. Die Details geben es her. Insgesamt sind die Klappen alle erstaunlich dünn. Hier ist beim Abtrennen Vorsicht angesagt. Gleiches gilt für die „Luftbremsen“.
Kommen wir zum Thema Bewaffnung: Hier hat CMR alles beigelegt, was auch beim Original zu finden war und das in einer Perfektion, wie sie ansonsten bei hochpreisigen Zubehörherstellern zu finden ist. Die Bemalungsanleitungen umfassen auch in diesem Bausatz mehrere Seiten. Der Decalbogen im A5-Format enthält auch eine Menge Wartungshinweise. Das er perfekt gedruckt wurde, das versteht sich fast von selbst.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Sicherlich ist CMR die ultimative frühe Venom in 1/72 gelungen. Ein einfach zu bauender Bausatz ist es wohl nicht. Dafür überzeugen die vielen Details und auch die möglichen Optionen. Ein Bausatz für den sehr fortgeschrittenen Modellbauer, der schon einige Erfahrungen mit Multimediabausätzen hat.
Literatur:
de Havilland Twin-Boom Fighters Vampire, Venom and Sea Vixen, Barry Jones, Crowood Press 2004, ISBN 1-86126-681-2; | |
de Havilland Venom and Sea Venom, Warpaint Series No. 44, W.A. Harrison, Warpaint Books. |
Volker Helms, Godern (Mai 2009)