Vorbild: Am 26. November 1941 flog die erste Lancaster BT810 mit vier Bristol Hercules Motore. Die Tests ergaben sehr gute Resultate. Avro war jedoch ausgelastet und so bekam Amstrong-Whitworth den Auftrag für 300 Maschinen. Diese wurden unter der Bezeichnung Lancaster B Mk. II zwischen September 1942 und März 1944 abgeliefert. Sie hatten die Nummern DS601-852 und LL617-739.
Die Maschinen bis DS627 wurden vom Hercules VI angetrieben. Der Standardantrieb war der Hercules XVI. Es wurden während der Produktion ein größerer Bombenschacht eingeführt. Mit diesen Maschinen sollten die 8.000lb tragen können. Gleichzeitig wurde ein FN120-Abwehrstand unterm Rumpf eingebaut. Immerhin gingen „nur“ 60 % der Mk. II im Einsatz verloren. Das sprach für die robusteren Sternmotoren.
Im Mai 1945 wurde die Version für veraltet erklärt und die letzte Maschine wurde 1950 verschrottet.
Bausatz: CMR hat hier einen interessanten Umbausatz abgeliefert. Diesen gibt es gleich für drei verschiedene Basisbausätze: Airfix, Hasegawa und Revell. Mir liegt letzterer vor. In einem stabilen Stülpkarton befinden sich gut verpackt 69 dunkelgraue Resinteile, vier klare Resinteile, vier Vacuteile, einen Bogen Fotoätzteile, eine übersichtliche Bauanleitung sowie ein Decalbogen.
Dieser Conversionsbausatz ist eine neue Klasse für sich. Der Abguss der Resinteile ist so hervorragend wie ich es noch nie in dieser Klasse gesehen habe. Es gibt nicht nur feinste Strukturen, sondern die beiden Tragflächenhälften zeigen was heute im Resinguß möglich ist. Alle Triebwerksgondeln sind mit anmodelliert und die Hauptfahrwerksschächte sind mit vielen Details sowie Hinterschneidungen perfekt gegossen. Natürlich hat man bei CMR auch die V-Stellung der äußeren Tragfläche gleich mit korrigiert. Die Landeklappen liegen separat bei und natürlich sind auch die inneren Strukturen perfekt wiedergegeben. Schöne Abbildungen der Originale sind auch die Motoren. Trotzdem müssen noch einige Kleinigkeiten selbst angefertigt werden. Dafür hat CMR extra ein Vorbildfoto des Bristol Hercules beigefügt.
CMR hat natürlich auch neue Luftschrauben, detaillierte Motorhauben und die komplizierten Auspuffstutzen perfekt gegossen. Die Motorkühlluftklappen liefert CMR aus Fotoätzteilen. Es gibt beide Formen der Waffenschächte als Alternativteile und dazu passend den FN120-Abwehrstand. Ein paar neue Räder gibt es noch dazu. Aus schwarzem Resin liefert CMR auch gleich neue Fahrwerksteile mit dazu. Das auch neue Fahrwerksklappen mit dabei sind, das ist jetzt schon fast selbstverständlich. Auch neue Vacu-Klarsichtteile hat CMR für den Bombenschützenstand beigelegt. Es gibt die frühere kleinere und die spätere vergrößerte Ausführung alternativ.
Interessant ist die Tatsache, dass CMR die Farbschemen der Vorbilder erstmals auch mehrfarbig mitliefert. Der umfangreiche Decalbogen ist ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt.
Bemalung:
Fazit: Der gelungenste Umbausatz für die Lancaster, den ich bisher gesehen habe und ein hervorragendes Produkt von CMR. Allein die Tatsache, dass CMR drei verschiedene Umbausätze für die wichtigsten Basisbausätze gemacht hat, ist sehr hoch anzurechnen und beispielgebend. Für fortgeschrittene Modellbauer sehr empfehlenswert.
Volker Helms, Godern (Februar 2011)
Literatur:
Avro Lancaster, Combat Legend Harry Holmes Airlife Publishing 2002 ISBN 1-84037-376-8 |
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Lancaster in action (Nr. 52) R.S.G. Mackay squadron/signal publications 1982 ISBN 0-89747-130-X |
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Lancaster Squadrons 1942-43 Osprey Combat Aircraft 31 Osprey Publishing 2002 ISBN 1-84176-313-6 |
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The Avro Lancaster - A Compreshensive Guide for the Modeller Richard A. Franks SAM Publications 2000 |