Vorbild: Die Motoren der Serie 210/230 wurden in den schweren deutschen Kampfpanzern Tiger I, Panther, Tiger II und deren Abarten, wie beispielsweise dem Jagdpanther, verwendet. Die Entwicklung des HL 210 begann im Juni 1941 und dauerte nur 8 Monate. Da aufgrund der akuten Lage an der Ostfront die Panzerkampfwagen Panther und Tiger möglichst schnell an die Front kommen sollten, entfiel aus Zeitgründen eine gründliche Erprobung durch die Firma Maybach. Deshalb hatten die Motoren der HL 210/230-Serie bis Anfang 1944 mit schweren "Kinderkrankheiten" zu kämpfen.
Vom HL 210 wurden nur 250 Stück gebaut, die in den ersten Tigern Ausf. E Verwendung fanden. Hatte der HL 210 noch einen Zylinderblock aus Leichtmetall, so mußte für die Serienfertigung des HL 230 der Motorblock auf Grauguß umgestellt werden. Dies erhöhte einerseits das Gewicht um 250 kg, garantierte andererseits aber eine hohe Steifigkeit. Die zwei Liter an zusätzlichem Hubraum brachten darüberhinaus 37 kW mehr Leistung. Die beiden Motoren lassen sich an der unterschiedlichen Anbringung der Zündmagnete unterscheiden: beim HL 210 sind sie auf den Ventildeckeln, beim HL 230 am Lüftergetriebekasten angeflanscht.
Der HL 230 lieferte bei 3000 U/min eine Höchstleistung von 700 PS, die Dauerleistung von 600 PS ergab sich bei 2500 U/min. Aufgrund der Mängel, die durch die fehlende Erprobung zwangsläufig vorhanden waren, hielten die ersten Motoren der Höchstdrehzahl aber nicht stand. Obwohl es gelang die Probleme zu beheben, wurde in der Praxis die Marke 2500 1/min als Höchstdrehzahl beibehalten. Die kompakte Bauweise des HL 230 machten ihn, obwohl doppelt so stark, nur wenig größer als den HL 120. Sämtliche Aggregate, einschließlich der in den Kühlerräumen gelagerten Lüfter, wurden durch Zwischenräder und Kardanwellen angetrieben und nicht mittels Keilriemen.
Obwohl die schwerwiegenden Kinderkrankheiten mit denen der HL 210/230 anfangs zu kämpfen hatte, weitgehend behoben werden konnten, erreichte er doch nie die Betriebssicherheit der anderen Maybachmotoren. Vor allem bei den schweren Panzerkampfwagen "Tiger II" kam es zu vielen Ausfällen, die oft auf Pleuellagerschäden zurückzuführen waren. Ein gewichtiger Grund für die kurze Lebensdauer war auch das damalige Einheitsmotorenöl, welches schlechte Verbrennungseigenschaften hatte und Augenzeugenberichten zufolge oft eher an Wasser als an Motoröl erinnerte.
Nach dem Krieg wurde auf Basis des HL 234 durch Maybach-Ingenieure in Frankreich der HL 295 entwickelt, der bei 2800 Umdrehungen in der Minute 1000 PS leistete. Er wurde in die von Frankreich verwendeten Königstiger und in die Prototypen des AMX 50 eingebaut. Die typische Bauweise der Maybach-Panzermotoren (Tunnelgehäuse sowie gleitgelagerte Gabel- und Innenpleuel) sind in den von Professor Dr.-Ing. e. h. Karl Maybach ab 1948 entwickelten Dieselmotoren, die bis heute bei MTU hergestellt werden, erhalten geblieben.
Quelle: Auszug aus WHQ: Maybach HL 210/230
Detailset: Dieser Detailsatz ist sehr einfach aufgebaut. In ähnlicher Form ist der Motor schon im Motorraumeinbausatz 8043 enthalten. Hier hat man die Möglichkeit einen Ersatzmotor auf einem LKW oder in ähnlicher Situation datzustellen. Im Satz gibt den Motorblock mit einigen Anbauteilen im Stück gegossen. Dazu gibt es noch diverse Klein- und Anbauteile, um den Motor zu erstellen. Auch hier gibt es einige rudimentäre Farbangaben von CMK. Wenn man den Motor „irgendwo“ in Szene setzen will, muss man sich aber noch etwas ins Zeug legen...
Fazit: Guter Motorsatz für die Verschiedenen Tiger von Tamiya und Skybow/AFV Club von CMK.
Steffen Arndt, Barsinghausen (September 2014)