Vorbild: Die General Atomics MQ-1 Predator ist eine ferngesteuerte Drohne der US-Luftwaffe. Die seit 1995 eingesetzte Maschine gilt als erster Vertreter der sogenannten UAVs (Unmanned Air Vehicle) und ist inzwischen der wichtigste Bestandteil der taktischen Luftraumaufklärung der US-Streitkräfte. Die ursprüngliche Bezeichnung lautete RQ-1 Predator.
Die Entwicklung der Predator geht bis in die 1980er-Jahre zurück. Die CIA hatte großes Interesse an kleinen, kostengünstigen Aufklärungsdrohnen, welche zunächst als Ergänzung zur Satellitenüberwachung gedacht waren. Da bisherige Programme von unbemannten Flugzeugen relativ erfolglos waren, holte die CIA Abraham Karem, ehemaliger Chefkonstrukteur der israelischen Luftwaffe, in die USA. Karem gründete die Firma Karem Aircraft, welche die Drohne GNAT 750 entwickelte. Dabei handelt es sich um den Vorläufer der Predator, welche erstmals 1989 flog. Karems Firma stellte fünf Maschinen her, bevor diese in Konkurs ging. Danach wurde im Januar 1994 die Abteilung Aeronautical Systems von General Atomics mit der Weiterentwicklung der GNAT 750 zur Serienreife beauftragt. Das bis Juni 1996 andauernde Programm wurde als „Advanced Concept Technology Demonstration“ (ACTD) bezeichnet. Dieses brachte im Frühjahr 1995 die erste RQ-1A Predator hervor.
Die Predator kann rund 24 Stunden lang ein Gebiet mit TV-Kameras für Tageslicht, sowie Infrarotkameras für Schlechtwetter- und Nachtsicht und einem Synthetic Aperture Radar aufklären. Dabei erfolgt die Steuerung über eine Bodenstation, die mittels 6,25-Meter-Ku-Band-Satellitenverbindung und C-Band-Funk mit der Drohne in Verbindung steht. Die Standardmannschaft für einen 24-stündigen Einsatz des Systems umfasst 55 Personen, wobei für den eigentlichen Einsatz nur jeweils ein Pilot und zwei Sensoroperatoren benötigt werden. Die Predator wurde bisher in Afghanistan, Pakistan, Bosnien, Serbien, Irak und dem Jemen eingesetzt.
Quelle: Auszug aus Wiki: General Atomics MQ-1
Bausatz: Die Firma Bronco ist den Militärmodellbauern sicher schon länger für Produkte im Maßstab 1/35 bekannt. Kürzlich erweiterte der chinesische Hersteller sein Programm auch auf Flugzeuge im Maßstab 1/48. Eines der ersten Modelle ist dieser Bausatz der amerikanischen Drohne RQ/MQ-1 Predator. Auf nur zwei grauen Spritzlinge und einem kleinen klaren Gießrahmen finden sich hier die Teile zum Bau eines Modells, wobei eine Vielzahl von Optionen möglich sind. Zum Beispiel liegen zwei untere Rumpfhälften bei.
Insgesamt scheint Bronco hier Vieles ausprobiert zu haben. Der Einsatz der "Slide Mold"-Technologie ist für einen so einfachen Bausatz sicher nicht notwendig, sorgt aber für einige nette Details, z.B. an den Hellfire Raketen. Die Bauanleitung enthält auch einen deutschen Text, der auf Academy Europe verweist, womit auch der vermutliche Importeur benannt sein dürfte. Großer Schwachpunkt ist aber auch eben jene Bauanleitung, denn der Modellbauer wird bei den vielen Optionen allein gelassen und nicht einmal für die 4 beiliegenden Bemalungsvarianten erfolgt eine Zuordnung was, wofür zu verwenden ist. Es ist also Recherche angesagt ...
Bemalungsvarianten: Der kleine Decalbogen enthält Nassschiebebilder für 4 Drohnen, je zwei MQ-1 und RQ-1, wobei eine der Aufklärungsdrohnen als italienische Maschine markiert werden kann. Auch diese Zeichnungen helfen nicht wirklich bei der Optionszuordnung. Zwei Markierungen sind farbig auf der Kartonrückseite dargestellt und zwei ebenfalls farbig in der Bauanleitung.
Fazit: Sehr interessanter Bausatz aus China und ein schönes Projekt für zwischendurch, da man sich nicht um Cockpitdetails kümmern muss. Die fehlende Optionszuordnung ist allerdings etwas nervig. Übrigens ist das fertige Modell relativ groß, insbesondere, was die Spannweite betrifft. Empfehlenswert.
Steffen Arndt, Ettlingen(Februar 2010)