Vorbild: Der sowjetische Hersteller Zawod imeni Lichatschowa (ZiL) entwickelte diesen dreiachsigen Lastwagen mit Allradantrieb für die militärische und zivile Nutzung. Die Militärversion erhielt die Bezeichnung 131 und die Zivile 133.
Der Prototyp des Zil-131 wurde 1956 vorgestellt und drei Jahre lang, bis 1959, umfangreich getestet. Der Produktionsstart, für 1961 vorgesehen, verzögerte sich und begann erst 1967. Bei der Einführung zeichnete sich dieser LKW durch hohe Zuverlässigkeit und Robustheit aus, wofür er 1974 das Gütesiegel der UDSSR erhielt.
Angetrieben wurde der 6.700 kg schwere LKW durch einen V8 Benzinmotor, mit 150 PS. Bei einem Verbrauch von ca. 40 L / 100 km betrug die Reichweite, mit den beiden je 170 Liter Tanks, rund 850 km. Nach rund 43 Jahren stellte man 2011 die Produktion nach insgesamt 998.429 Stück ein. Alle Armeen des Warschauer Vertrages wurden mit diesem LKW ausgestattet. Auch die DDR importierte ihn für die NVA und den zivilen Bereich.
Bausatz: Nachdem ICM und später auch Revell einen Bausatz dieses LKW herausgebracht haben kommt hier nun auch eine Version mit Winde auf den Basteltisch. Während die Bausätze von ICM und Revell noch eine überschaubare Anzahl an Teilen hatten, wird hier wirklich aus dem Vollen geschöpft. Wer die Bausätze von Bronco kennt, weiß, dass diese bei Vielfalt und Detaillierung in der absoluten Oberliga spielen.
Der prall gefüllte, stabile Karton enthält insgesamt 12 einzeln verpackte Spritzlinge, einen Ätzteilbogen, Vinylreifen, Seile in verschiedenen Stärken und eine Decalbogen. Die Spritzlinge sind gut strukturiert, so dass die Einzelteile gut zu entnehmen sind. Auswerferstellen sind so günstig platziert, dass sie am fertigen Modell überhaupt nicht erkennbar sind. Die Detaillierung der einzelnen Teile ist wirklich hervorragend. Allein der Rahmen und Achseinbau umfasst schon 13 Baustufen. Der Motor selbst ist schon ein eigenes Modell mit insgesamt 71 Einzelteilen, der sogar Hitzebleche aus Ätzteilen beinhaltet.
Die Vinylreifen sind hervorragend gestaltet und besitzen ein sehr feines Profil. Die Fahrerkabine ist hochdetailliert und bietet die Möglichkeit die Türen offen darzustellen. Bronco hat zwei Dächer beigefügt, die mit einer oder zwei Dachluken ausgeführt sind. Hierfür gibt es auch zwei Kotflügelarten, mit denen sich verschiedenen Ausführungen bauen lassen.
Besonders hervorzuheben ist bei diesem Bausatz auch die Gestaltung des Pritschenaufbaus. Dieser bietet die Möglichkeit die Spriegel für die Plane, zusammengestellt als Ätzteil, oder geschlossen zu bauen. Bronco hat hier nicht nur eine schön detaillierte Plane beigelegt, die sogar Öffnungen besitzt, in denen mit beiliegender Schnur die Spannösen befestigt werden können. Hier wird der Modellbauer die schwere Entscheidung haben welche Version ihm am liebsten ist.
Wer sich durch die heftförmige, farbige Bauanleitung, mit den 43 Baustufen gearbeitet hat, wird mit einem preisverdächtigen Modell dieses LKWs belohnt. Die Bauanleitung bietet Farbschemen für vier Versionen an: NVA, Finnland und eine Tschechien mit Winde sowie eine ukrainische Ausführung ohne Winde.
Fazit: Bronco hat, in Kooperation mit SKP, hier ein Modell geliefert, welches an Detaillierung nicht mehr zu toppen ist. Der Bausatz ist in der Anschaffung (ca. 55 €) zwar kein Schnäppchen, dafür erhält man aber ein Supermodell, dass nun wirklich keinerlei Zusatzteile mehr benötigt. Wer sich für diesen sowjetischen LKW Typ interessiert, sollte sich diesen Bausatz ganz oben auf die Wunschliste setzen.
Der Bezug ist über den Fach- oder Onlinehandel, für Händler über Glow2b, möglich.
Reiner Janick, Berlin (Januar 2017)