Vorbild: Die AAI RQ-7 Shadow ist ein taktisches unbemanntes Luftfahrzeug für die militärische Aufklärung bei Tag und Nacht. Es wurde von dem US-amerikanischen Hersteller AAI Corporation entwickelt und wird seit 1999 produziert. Nutzerländer sind die USA (Army, bis 2018 Marine Corps), Australien, Italien und Schweden, letztere wurden von Saab modifiziert.
Das leichte Fluggerät besteht aus Verbundwerkstoff, hat eine Flügelspannweite von 3,9 m (RQ-7A) bzw. 4,3 m (RQ-7B) und eine Länge von 3,4 m. Als Triebwerk dient ein Wankelmotor der Firma UAV Engines Ltd. aus Großbritannien mit einer Leistung von 28 kW (38 PS). Gestartet wird die Drohne pneumatisch von einem Trailer, die Landung erfolgt automatisch mittels Fanghaken (ähnlich Trägerflugzeugen). Ab 2004 erfolgte die Produktion der verbesserten RQ-7B, die eine größere Spannweite – und somit mehr Nutzlast - und später eine zuverlässigere Version des Wankelmotors bekam. Weiterhin wird die Avionik permanent verbessert und es können verschiedene Nutzlasten eingebaut werden.
Die Nutzlast umfasst meist je eine optoelektronische und eine thermografische Kamera, die Flugsteuerung und die Kommunikationsausrüstung zur Bildübermittlung. Oft werden israelische Komponenten verwendet. Die Navigation erfolgt über das satellitengestützte Global Positioning System, die Steuerung über C-Band von einer Bodenstation aus. Die maximale Reichweite der Drohne ist durch die Sichtlinie zur Bodenstation begrenzt und beträgt maximal 125 km. Versuche die Drohne zu bewaffnen wurden eingestellt. (Quelle Auszüge aus dem Wiki AAI RQ-7 Shadow und Bauanleitung)
Bausatz: Nachdem Attack Squadron die Produktion von Resinbausätzen und -zubehörsets eingestellt hat, wurden die Formen bzw. Master von Brengun übernommen und werden jetzt nach und nach wieder herausgebracht. Auch die RQ-7B gehörte zu diesem Programm, was man noch am Aufdruck auf den Decals sehen kann. Im Bausatz finden sich 5 Angussblöcke mit 17 Einzelteilen zum Bau des Modells. Ich bin mal gespannt, wie stabil die dünnen Ausleger sind und wie schwierig die stumpfe Montage des Leitwerks an diese Träger wird. Weiterhin enthält der kleine Karton einen Fotoätzteilbogen mit Details und Alternativteilen für die Fahrwerksbeine und den Propeller. Der kleine Decalbogen enthält Markierungen für 4 Seriennummern.
Der Guss ist tadellos. Bei meinem Bausatz fehlten zunächst die beiden Flügelbauteile, diese wurden aber schnell nachgeliefert. Die Option mit den PE-Teilen für das Fahrwerk ist nett, ich werde aber aus Stabilitätsgründen beim Resin bleiben, andererseits kann es bei diesen auch zu einem „Nachsacken“ kommen. Die Bauanleitung ist sehr übersichtlich und erklärt den Zusammenbau in 4 Baustufen. Wahrscheinlich wurde diese auch von Attack Sqn übernommen, denn die normalen Brengun-Bauanleitungen sind eher gedrängt und klein dargestellt. Das einzige was mich etwas stört ist das stumpfe Verkleben fast aller Teile. Natürlich ist die Belastung der Klebestellen wegen des kleinen, leichten Modells gering, aber das geht heutzutage auch schon besser. Insbesondere bei den Tailbooms sehe ich auch keine Möglichkeit, diese zu verstiften. Mal schaun.
Fazit: Schön, dass Brengun den Bausatz wieder verfügbar macht. Die Produktion ist einwandfrei, dem Bausatz merkt man aber an, das er schon vor einiger Zeit konstruiert wurde.
Bezug: Erhältlich ist der Bausatz im Fachhandel oder direkt beim Hersteller unter www.brengun.cz.
Steffen Arndt, Barsinghausen (November 2019)